Anstieg der Erzeugerpreise für Dienstleistungen im 1. Quartal 2025
(18.6.2025) Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland im 1. Quartal 2025 um 2,8% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen.
Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei
Im Dienstleistungsabschnitt Verkehr und Lagerei stiegen die Preise mit +3,7% gegenüber dem 1. Quartal 2024. Die Preissteigerungen betreffen fast alle Verkehrsdienstleistungen. Die gestiegenen Energiekosten haben aufgrund des Anstiegs der CO₂-Abgabe und höhere Löhne zu höheren Preisen im Straßengüterverkehr mit +2,4% gegenüber dem Vorjahresquartal, für Speditionsleistungen mit +2,9%, für Lagerung und lagereiverwandte Dienstleistungen mit +2,8% sowie für Post-, Kurier- und Expressdienste (+4,6%) geführt.
Die Preise für Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt gingen mit -1,3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht zurück. Hauptgrund dafür sei der Preisrückgang auf den Strecken nach Asien. Dies dürfte mit der gesunkenen Nachfrage nach Transportkapazitäten infolge des Rückgangs der chinesischen Importe zusammenhängen.
Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation
Im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation gab es mit +1,5% einen moderaten Preisanstieg gegenüber dem 1.Quartal 2024. Die deutlichsten Preisanstiege wurden für IT-Dienstleistungen gemessen. So verteuerten sich Software und Softwarelizenzen um 2,8%, IT-Beratung und Support wurden um 2,4% teurer und im Bereich Datenverarbeitungs- und Hostingdienstleistungen stiegen die Preise mit +1,8%. Demgegenüber fielen die Preise für drahtlose Telekommunikation um 1,1%. Die Preise für leitungsgebundene Telekommunikation erhöhten sich mit +0,5% gegenüber dem Vorjahresquartal nur leicht.
Wirtschaftsabschnitt Grundstücks- und Wohnungswesen
Die Preise im Wirtschaftsabschnitt Grundstücks- und Wohnungswesen stiegen um 2,3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Entwicklung der Mieten für Wohn- und Gewerbeimmobilien lag mit +1,9% gegenüber dem Vorjahresquartal leicht unter dem allgemeinen Trend der Erzeugerpreise für Dienstleistungen. Am stärksten stiegen mit +2,4% die Wohnungsmieten von gewerblichen Vermietern. Deutlich stärker war mit +4,0% der Anstieg der Preise für Vermittlung und Verwaltung von Immobilien. Als Gründe wurden die allgemein gestiegenen Kosten, aber auch vertraglich vereinbarte Erhöhungen unter anderem durch Kopplung der Vergütung an die Entwicklung spezieller Preisindizes genannt.
Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen
Im Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen gab es mit +2,3% erneut einen deutlichen Anstieg der Preise gegenüber dem Vorjahresquartal. So lagen die Preise für technische, physikalische und chemische Untersuchungen um 4,5% über denen des Vorjahresquartals, die Preise für Rechtsberatungsleistungen stiegen um 3,4%, Dienstleistungen des Rechnungswesens waren um 2,5% teurer und Leistungen von Ingenieurbüros und technische Beratungsleistungen um 2,3%.
Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen, Arbeitnehmerüberlassung
Mit +3,8% sind die Preise für Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen im Vergleich zum Vorjahresquartal am stärksten gestiegen. Als Grund für die Teuerung von Reinigungsleistungen, die mit +3,8% dem allgemeinen Trend folgen, wird die Anpassung des Tarifvertrags zum 1. Januar 2025 genannt. Überdurchschnittlich stark sind mit +5,0% die Preise für die befristete Überlassung von Arbeitskräften gestiegen. Auch hier liegen die Ursachen in den allgemein gestiegenen Kosten für Verwaltung, Weiterbildung und der hohen Nachfrage nach Fachkräften und den daraus resultierenden steigenden Lohnforderungen seitens der Arbeitnehmer.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldung:
- ifo Konjunkturprognose Sommer 2025: Wachstumsprognose nach oben korrigiert (12.6.2025)
- Erzeugerpreise im April 2025 um 0,9% gesunken gegenüber April 2024 (21.5.2025)
- Baugenehmigungen für Wohnungen 2024: -16,8% (18.2.2025)
- Großhandelspreise im Januar 2025 gegenüber Januar 2024 (Bauletter vom 14.2.2025)
- Euroconstruct: aktuelle Prognosen für europäische Bausektoren (12.2.2025)
- Produktion im Baugewerbe 2024 um 3,2% gesunken (7.2.2025)
- Institut für Wirtschaftsforschung: Handelskonflikte und schwache Binnennachfrage (29.1.2025)
siehe zudem:
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