Vollert Anlagenbau aus Weinsberg stellt Insolvenzantrag
(22.7.2025) Die Vollert Anlagenbau GmbH entwickelt schlüsselfertige Intralogistiklösungen für schwere Lasten und Großteile – von automatisierten Materialflusssystemen bis hin zu Betonfertigteilwerken. Am 18. Juli 2025 hat das Unternehmen beim Amtsgericht Heilbronn Insolvenz angemeldet.
Vollert Anlagenbau gehört mit über 370 realisierten Betonfertigteilwerken zu den Technologie- und Innovationsführern der Betonfertigteilbranche. Von einfachen Start-up-Konzepten bis hin zu hoch automatisierten Multifunktionsanlagen für flächige und konstruktive Betonelemente oder Spannbetonschwellen für Gleisanlagen und Schienennetze.
Im Bereich Rangiersysteme entwickelt Vollert Anlagenbau wirtschaftliche Lösungen für Neben- und Anschlussbahnen. Bereits seit den 50er-Jahren werden weltweit ortsfeste, seilgebundene Rangieranlagen von Vollert für das Verziehen von Eisenbahnwaggons und Zügen eingesetzt. Darüber hinaus bietet Vollert autarke Rangierfahrzeuge, sog. Rangier-Robots.
Seit 1925 sind Anlagen- und Maschinenlösungen von Vollert in über 80 Ländern im Einsatz, in Asien sowie Nord- und Südamerika verstärken zudem eigene Tochtergesellschaften die Vertriebsaktivitäten.
Hauptursächlich für die Schieflage des Unternehmens sei die global geringe Nachfrage in den letzten 18 Monaten in allen Branchen, insbesondere in der Betonfertigteilindustrie. Ein Großprojekt bei einem Kunden der Stahlbranche konnte nur mit Verlust abgeschlossen werden. Der Geschäftsbetrieb der Vollert Anlagenbau GmbH geht zunächst weiter. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit für drei Monate gesichert.
Hans-Jörg Vollert, Geschäftsführender Gesellschafter der Vollert Anlagenbau: „Ich habe die Belegschaft unmittelbar nach Stellen des Insolvenzantrags über die Situation informiert. Dass es so weit kommen musste, ist äußerst bedauerlich – vor allem, weil wir vor wenigen Wochen zwei neue Großprojekte akquirieren konnten. Hätten wir geahnt, dass wir unseren Bürgschaftsrahmen bei den Banken so kurzfristig für die neuen Aufträge nicht mehr nutzen können, dann hätten wir alle Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Bestehens unseres Unternehmens im Juni selbstverständlich abgesagt.”
Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der Kanzlei SZA Schilling, Zutt & Anschütz, der vom Amtsgericht Heilbronn zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde: „In einem ersten Schritt werde ich mir einen Überblick der Lage verschaffen. Gemeinsam mit meinem Team und dem Management von Vollert Anlagenbau wird es anschließend die Aufgabe sein zu prüfen, welche Lösungen in der aktuellen Situation für das Unternehmen möglich sind.”
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- Gerüste, Arbeitsbühnen, Baumaschinen auf Baulinks
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