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18599 Gütegemeinschaft erwartet massive Probleme beim Start der EnEV 2014


  

(15.4.2014) Zum 1. Mai dieses Jahres tritt die neue EnEV in Kraft. Mit der Einführung sind Änderungen verbunden, die sich weniger auf eine Verschärfung von Anforderungen, son­dern mehr auf den Start neuer Abläufe bei der Berechnung und Dokumentation von Gebäuden beziehen. So wird erst­mals in der Geschichte der energiesparrechtlichen Vorschrif­ten der Bundesrepublik eine Registrierung der auszustellen­den - nicht der ausgestellten - Energieausweise erforderlich, was bereits Schritte vor der eigentlichen Nachweisführung erforderlich macht. Der Verordnungsgeber hat das Deutsche Institut für Bautechnik als Registrierstelle benannt, die dann ab dem 1. Mai für den reibungslosen Ablauf mitverantwortlich zeichnet.

Unzureichende Software-Schnittstelle?

Doch der Stand der Vorbereitung zwei Wochen vor dem Start des neuen Systems ist laut Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz, Vorsitzender des Vorstandes der 18599 Gütegemein­schaft, alles andere als zufriedenstellend. Zwar sei die Registrierstelle des DIBt mitt­lerweile eingerichtet, doch ansonsten wäre man weit entfernt von einem guten Vor­bereitungsstand. Insbesondere die als mangelhaft zu bezeichnende Qualität der Da­teibeschreibung für das Registrierungsportal bereite allen Softwareherstellern ernst­hafte Probleme. „Damit kann man so nicht arbeiten“, so Oschatz. Über die Schnitt­stelle nehmen die Programme Kontakt auf zum DIBt-Portal. Was passiert, wenn sich ein solcher Kontakt nicht herstellen lässt, sei klar: Der Nutzer der Software wird sich dann direkt an das DIBt wenden müssen, was auf diesen Ansturm wohl aber nicht ausgelegt sein sollte.

Bezahlen nur per PayPal?

Dass der Planer künftig für die Registrierung eines Energieausweises zu bezahlen hat, ist bereits beschlossene Sache. Fragen wirft allerdings der Umstand auf, dass allein PayPal als Zahlungsart akzeptiert wird. „Eine hohe Anzahl von Betroffenen setzt die­ses System bis heute gar nicht ein, sondern bezahlt auf andere Weise. Wer erst ab Mai auf das Registrierungsportal geht, erlebt dann eine böse Überraschung“, sagt Oschatz. Auch von der Wohnungswirtschaft, die eine Vielzahl von Energieausweisen zu erstellen hat, wird die Beschränkung auf Paypal massiv kritisiert.

Ohne Ausdruck?

Sollte es dem potenziellen Energieausweisersteller trotzdem gelungen sein, eine Re­gistrierungsnummer zu „erstehen“, folgt laut Oschatz das nächste Problem: Das offi­zielle Drucktool für Energieausweise ist bislang nicht fertiggestellt. Zwar werden von offizieller Seite Versprechungen gemacht, dass das Tool noch bis zum Mai komme, doch was, wenn auch dieses nachgebessert werden muss? „Die Softwarehersteller stehen in der Pflicht, ihren Kunden pünktlich eine funktionierende Software zu liefern. Es bleibt ein Geheimnis, zu verstehen, wie das funktionieren kann, wenn von offiziel­ler Seite die gesamte Vorphase zur Einführung des EnEV für sich beansprucht wird“, so Oschatz.

Im schlimmsten Fall können ab Mai keine Energieausweise ausgestellt werden. Doch das genau verlangt die EnEV 2014 für jedes neu zu erstellenden Gebäude generell und in einigen Fällen auch für Bestandsgebäude.

Als Interessensverband der Softwarehersteller setzt die 18599 Gütegemeinschaft al­les daran, den Start zur EnEV 2014 für alle Planer so reibungslos wie möglich zu ge­stalten. Das erfordert aber auch eine klare und nachvollziehbare Planung bei den of­fiziellen Stellen, die gemäß Verordnung für die Einführung der EnEV 2014 verantwort­lich sind.

Die 18599 Gütegemeinschaft erwartet von allen Beteiligten, dass jetzt alles unternom­men wird, um die für die Energiewende wichtige Umsetzung der EnEV zügig anzugehen und voranzutreiben. Dazu gehören klare und verständliche Angaben für alle Seiten.

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