Bündnis Energieausweis fordert einheitlichen Energieausweis
Konzept des Bündnisses Energieausweis als PDF aus dem Beitrag „Bündnis Energieausweis fordert Bedarfsausweis und Effizienzklassen“ vom 1.9.2013
(30.4.2014) Das Bündnis Energieausweis begrüßt die höhere Bedeutung des Energieausweises in der neuen EnEV, bemängelt jedoch die fehlende Belastbarkeit der neu eingeführten Effizienzklassen und die weiterhin parallel existierenden Berechnungsverfahren.
Zur Erinnerung: Um die Energiewende auch im Gebäudebereich anzukurbeln, führt die Bundesregierung mit Inkrafttreten der EnEV 2014 neue Regelungen für Energieausweise ein. Ab dem 1. Mai muss bei Verkauf, Vermietung, Verpachtung oder Leasing spätestens bei der Besichtigung ein Energieausweis vorgelegt oder während der Besichtigung deutlich sichtbar ausgelegt werden. Ansonsten drohen Bußgelder bis zu 15.000 Euro. Zudem müssen Energiekennwert oder Effizienzklasse schon in der Immobilienanzeige veröffentlicht werden.
Damit soll das energetische Niveau eines Gebäudes für Interessenten transparenter werden. „Die Vorlagepflicht ist ein wichtiger Schritt für mehr Transparenz auf dem Wohnungsmarkt. Wir hoffen, dass der Energieausweis damit ein echtes Kriterium für den Kauf oder die Anmietung einer Wohnung wird“, so Dr. Michael Herma, Geschäftsführer des Spitzenverbandes der Gebäudetechnik VdZ und Sprecher des Bündnisses Energieausweis. „Eine echte Vergleichbarkeit wird durch den Dualismus von Bedarfs- und Verbrauchsausweis aber weiterhin verhindert. Deswegen fordern wir einen einheitlichen Energieausweis, mit dem der Verbraucher die energetische Qualität von Wohnungen gleichen Typs verlässlich vergleichen kann.“
Effizienzklassen sollen Transparenz für Mieter und Immobilienkäufer schaffen
Um den Energieausweis verbraucherfreundlicher zu gestalten, wurden Effizienzklassen von A+ bis H in den bestehenden Energieausweis eingefügt. Die Berechnung der Effizienzklassen ist allerdings nicht einheitlich geregelt - siehe dazu auch „18599 Gütegemeinschaft erwartet massive (Software)Probleme beim Start der EnEV 2014“ vom 15.4.2014. „Die neue EnEV stärkt die Bedeutung von Energieausweisen, was ein wichtiger Schritt in der Energiewende im Gebäudebereich ist“, erklärt Michael Herma. „Diese Einführung von Effizienzklassen sollte mit einer Reform der Berechnungsmethodik einhergehen. Nur so sind einheitliche und nachvollziehbare Klassifizierungen möglich.“
Unter Berücksichtigung des enormen Energieeinsparpotenzials im Gebäudesektor darf das Potential des Energieausweises nicht ungenutzt bleiben. Für einen rechtlich belastbaren, vergleichbaren und verbraucherfreundlichen Energieausweis setzen sich folgende Verbände im Zusammenschluss „Bündnis Energieausweis“ ein:
- ASUE - Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V.
- BVF - Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V.
- DENEFF - Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V.
- DMB - Deutscher Mieterbund e.V.
- GIH - Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker Bundesverband e.V.
- eaD - Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e.V.
- Energiesparnetzwerk ESN GmbH
- ITG - Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden GmbH
- NABU - Naturschutzbund Deutschland e.V.
- TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
- VdZ - Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie e.V.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Gut gedacht, schlecht gemacht? Neues DUH-Positionspapier zum Energieausweis (12.3.2016)
- Bundesverband Flächenheizungen bringt seine Richtlinien auf den neuesten Stand (25.1.2015)
- Stichproben: Mangelhafte Beachtung von EnEV-Vorgaben bei Verkauf und Vermietung (16.9.2014)
- VBI-Broschüre zur EnEV 2014 (20.7.2014)
- EnEV 2014 im Bild auf 151 Seiten (20.7.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- EnEV 2014 kompakt: Über 140 Fragen und Antworten zur Energieeinsparverordnung (27.4.2014)
- IVD: „EnEV 2014 erschwert Vermarktung von Immobilien“ (27.4.2014)
- EnEV 2014: Pflicht zur energetischen Inspektion und Registrierung von Klimaanlagen (21.4.2014)
- 18599 Gütegemeinschaft erwartet massive Probleme beim Start der EnEV 2014 (15.4.2014)
- DIN V 18599 „Energetische Bewertung von Gebäuden“ in der Praxis (6.4.2014)
- Neue EnEV Software von Weka Media (3.4.2014)
- Kostenfreier EnEV-Check mit Vaillants planSOFT (3.4.2014)
- Kostenfreie Broschüre zur EnEV für Fachleute und Auftraggeber auf EnEV-online.de (30.3.2014)
- Grundinvest Studie zum Start der EnEV 2014: Renditeschreckgespenst und Fremdwort (30.3.2014)
- Die wichtigsten Änderungen der Energieeinsparverordnung 2014 (20.11.2013)
- Bündnis Energieausweis fordert Bedarfsausweis und Effizienzklassen (1.9.2013)
- Was bringt die Energieeinsparverordnung? (14.11.2001)
- Anfänge der Energieeinsparverordnung / EnEV - Entwicklung und Resultate
siehe zudem:
- Energieeinsparverordnung und Energieausweis online bei Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema EnEV bei Baubuch / Amazon.de