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Baukonjunktur im Herbst 2004: Bauumsätze und Baunachfrage weiter unter Druck!

  • Hauptverband korrigiert Prognose deutlich nach unten: Umsatzminus von 4,5%. Abbau von 50.000 Arbeitsplätzen!
  • Bautrend 2005: Bauwirtschaft vor einem weiteren Krisenjahr!

(7.11.2004) Die gesamtwirtschaftlichen Ausdruckskräfte waren bislang zu schwach, um den baukonjunkturellen Abschwungprozess zu stoppen: Der baukonjunkturelle Umsatz im Bauhauptgewerbe lag in den Monaten Januar bis August 2004 um nominal 5,2%, der Auftragseingang sogar um nominal 5,7% unter dem Vorjahresniveau. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sieht sich deshalb gezwungen, seine Frühjahrsprognose deutlich nach unten zu korrigieren: Der Verband rechnet für das Gesamtjahr 2004 – nach den noch zu erwartenden statistischen Korrekturen – mit einem Umsatzminus über alle Bausparten von 4,5%. Die Unternehmen werden ihre personellen Kapazitäten der schwachen Umsatzentwicklung anpassen: Die Zahl der Beschäftigten wird voraussichtlich im Jahresdurchschnitt um 50.000 auf nur noch 765.000 Beschäftigte zurückgehen. Aber auch für das nächste Jahr ist keine Trendwende in Sicht: Der Hauptverband erwartet einen weiteren Rückgang des Umsatzes von bis zu 3% und den Abbau von weiteren 25.000 Arbeitsplätzen.

Am stärksten betroffen von der schlechten konjunkturellen Entwicklung ist der Wirtschaftsbau: Der Umsatz lag in den ersten acht Monaten um 8,5% unter dem Vorjahresniveau, der Auftragseingang um 8,1%. Die Ursachen liegen zum einen in den unverändert hohen Leerständen bei Büroimmobilien, zum anderen aber auch in dem anhaltenden Trend zur Verlagerung von deutscher Produktion ins Ausland. Aber auch der Investitionsstopp der Deutschen Bahn AG, mit einem Anteil am Auftragseingang von bis zu 13% der wichtigste Einzelauftraggeber für die deutsche Bauwirtschaft, belastet die im Wirtschaftsbau tätigen Unternehmen. Der Hauptverband erwartet für dieses Jahr ein Umsatzminus von 7% und im nächsten Jahr von bis zu 4%.

Die Hoffnung, dass die steigenden Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinden zu einem Abbau des Investitionsstaus verwendet werden, hat sich bisher nicht erfüllt: Der Umsatz im Öffentlichen Bau lag in den Monaten Januar bis August um 8,1%, der Auftragseingang um 3,1% unter dem Vorjahresergebnis. Lediglich die Umschichtung im Bundeshaushalt zugunsten des Straßenbaus führte in Ostdeutschland zu steigenden Auftragseingängen, die sich aber noch nicht im Umsatz widerspiegeln. In Westdeutschland profitiert der Öffentliche Hochbau vom Ganztagsschulprogramm, für das der Bund in diesem Jahr 1 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt hat. Der Hauptverband rechnet für 2004 mit einem Umsatzminus von 5%, das sich 2005 auf 2% abschwächen wird.

Der Wohnungsbau profitierte von der anhaltenden Diskussion über die Abschaffung der Eigenheimzulage. Die Umsätze lagen bis August um 1,1% über dem Vorjahreswert. Allerdings weisen sowohl die Auftragseingänge (-6,5%) als auch die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser (-8,9%) auf ein allmähliches Abflauen der Sonderkonjunktur hin. Der Hauptverband rechnet für 2004 mit einem Rückgang von 1% und für 2005 von bis zu 3%.

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