Schüco und E.ON wollen Photovoltaik wirtschaftlicher machen
(31.7.2007) Ein Haus, das seinen Strom durch Fenster, Dach und Fassade direkt aus dem Sonnenlicht erzeugt - ein faszinierender Gedanke. Bislang leidet die Photovoltaik aber daran, dass die Stromausbeute gering und gemessen daran die Kosten für die Anlagen so hoch sind, dass der Staat die Nutzung mit hohen Zuschüssen fördern muss, damit sie für den Anwender wirtschaftlich ist.

Schüco, Spezialist für die Integration von Photovoltaik (und Solarthermie) in moderne Metall-Glas-Fassaden (siehe "Schüco E² Fassade" - Die Energiefassade vom 6.2.2007), und die Düsseldorfer E.ON AG wollen die Nutzung des Sonnenstroms künftig wirtschaftlicher machen. Die dazu gegründete Gesellschaft Malibu GmbH & Co. KG will die besonders aussichtsreiche Dünnschichttechnologie weiter vorantreiben, sodass sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei der Integration von Dünnschichtmodulen in die Fassade eines Hauses entscheidend verbessert. Schüco und E.ON sehen ein großes Potential bei Büro- und Verwaltungsgebäuden, die über zahlreiche Flächen verfügen, die für Photovoltaik genutzt werden können. Malibu soll diese effizienteren Dünnschichtmodule selbst weiter entwickeln und herstellen (siehe auch Beitrag "Dünnschicht-Revolution: Solarboom trotzt Siliziummangel" vom 16.10.2006).
Bereits Mitte 2008 soll mit der eigenen Produktion von
Dünnschichtmodulen an einem Standort in Sachsen-Anhalt begonnen werden. Die voll
integrierte Produktionsanlage dafür kommt von Applied Materials, dem weltweiten
Marktführer für Nanofertigungs-Technologie-Lösungen zur Herstellung von
Halbleiterchips, Flachbildschirmen, Solarzellen und
"Die Dünnschichttechnologie hat das Potenzial, bei einem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis fester Bestandteil der Gebäudefassade zu werden. Immer mehr Architekten beschäftigen sich mit den neuen ästhetischen Möglichkeiten, aber auch mit dem klimaneutralen Beitrag der Solarenergie. Ich bin sicher, dass Solaranlagen bereits in naher Zukunft zum natürlichen Erscheinungsbild eines Gebäudes gehören werden," so Dirk U. Hindrichs, geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG.
Lutz Feldmann, im Vorstand der E.ON AG zuständig für Erneuerbare Energien: "Die Kooperation mit Schüco erweitert unser Engagement für Renewables. E.ON treibt deren Ausbau massiv voran. Bis 2010 fließen drei Milliarden Euro auch in die Windkraft und die Bioenergie, die heute noch kostengünstiger sind als die Photovoltaik. Auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Energieversorgung wollen wir keine Option ausblenden und diese besonders für sonnenreiche Regionen geeignete Technik zügig weiterentwickeln." Schon jetzt engagiert sich E.ON umfassend für die Energieforschung. Allein in den nächsten zehn Jahren unterstützt das Unternehmen das E.ON Energy Research Center an der RWTH Aachen mit 40 Mio Euro. Im Rahmen eines neuen Programms werden jetzt zusätzlich - ebenfalls über 10 Jahre - Energieforschungsprojekte mit insgesamt 60 Mio. Euro gefördert. Programmschwerpunkt 2007 ist die Energiespeicherung.
siehe auch für weitere Informationen:
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- weitere Details...
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- Dünnschicht-Revolution: Solarboom trotzt Siliziummangel (16.10.2006)
- Greenpeace stellt Studie zum weltweiten Ausbau der Photovoltaik vor (13.9.2006)
- Energie aus der Sonne - ganz ohne Silizium (6.9.2006)
siehe zudem:
- Solarstrom, Fassadensysteme und Solarwärme auf Baulinks
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