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Dünnschicht-Revolution: Solarboom trotzt Siliziummangel

  • Photovoltaik-Markt soll bis 2012 auf 16,4 Mrd. Dollar anwachsen

(16.10.2006) Eine neue Dünnschicht-Technologie, die den Siliziumverbrauch pro Quadratmeter bei gleicher Leistung bedeutend reduziert, soll für neuen Aufschwung auf dem Photovoltaik-Markt sorgen. Den Marktforschern der Unternehmensberatung Frost & Sullivan zufolge werden die Umsätze auf dem Weltmarkt für Solar-Photovoltaik trotz Verknappung der Siliziumvorräte bis 2012 auf 16,4 Mrd. Dollar anschwellen. Im vergangenen Jahr hat die Photovoltaik-Branche gerade 6,5 Mrd. Dollar umgesetzt.

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Bild aus dem Beitrag "Perspektiven für die Photovoltaik" vom 10.1.2006

Die Dünnschicht-Technologie ermögliche es den Herstellern, am nötigen Rohmaterial zu sparen und zugleich Kosten zu dämpfen, erklärt Pramodh Panchanadam, Analyst bei Frost & Sullivan. "Der knappe Vorrat an Silizium bedeutet für die Solar-Photovoltaik-Industrie zwar nur eingeschränktes Wachstumspotenzial. Doch wenn die Hersteller ihre Produktionskapazität steigern und neue Technologien sowohl bei Herstellungs- als auch bei Produktionsabläufen nutzen, können sie die steigende Nachfrage nach Solarinstallationen befriedigen und die Risiken dieser Rohstoffverknappung abfangen", führt Panchanadam aus.

Die Solarzellen- und Modulhersteller haben auf den anhaltenden Rohstoffmangel reagiert und ihre Lieferverträge erweitert. Weil 2009 aber die meisten Verträge auslaufen, müssen die Unternehmen ihre Versorgungskette spätestens dann anderweitig kontrollieren, warnt der Analyst, der zu Joint Venture-Verträgen mit asiatischen Marktteilnehmern rät. Darüber hinaus müsse die Industrie prüfen, wie sie sich von einem subventionsunterstützten zu einem marktgetriebenen Element mausern kann. "Der Schlüssel für den Erfolg am Markt für Photovoltaik liegt darin, rechtzeitig mit der Umstrukturierung der Versorgungskette, Verteilungsnetzwerke und Marktstrukturen zu beginnen", meint Panchanadam.

Trotz anhaltendem Aufschwung wird der deutsche Photovoltaik-Markt nach Analystenmeinung nicht mehr die großen Wachstumsraten der vergangenen Jahre sehen. "Der deutsche Markt wird in nächster Zeit eher stabil oder leicht positiv sein, das stärkere Wachstum findet im Ausland statt", so LBBW-Analyst Patrick Hummel anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen von ErSol und Solon Ende August gegenüber pressetext. Großes Potenzial räumen Experten vor allem den südeuropäischen Märkten wie Italien oder Spanien ein. Italien will etwa bis 2011 den Anteil der erneuerbaren Energien auf 25 Prozent hochschrauben und greift deshalb tief in den Fördertopf.

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