Baulinks -> Redaktion  || < älter 2006/0886 jünger > >>|  

Gebäudeintegrierte Photovoltaik überzeugt beim Wettbewerb "PV im Bau"

(30.5.2006) Am 29.5. wurden im Deutschen Architekturzentrum (DAZ) in Berlin die Preise im bundesweiten Wettbewerb "PV im Bau - Photovoltaik im Gebäudeentwurf" überreicht. Der vom Bundesumweltministerium ausgelobte Wettbewerb wurde von der Bundesarchitektenkammer und dem Bund Deutscher Architekten unterstützt und in Kooperation mit dem Institut für Gebäude- und Solartechnik der TU Braunschweig und dem Büro ANP in Kassel umgesetzt. Insgesamt gab es 66 Wettbewerbsbeiträge in sieben Gebäudekategorien - von "kleinen Bauaufgaben" bis zu "Bauten für Kultur, Bildung und Sport".


Michael Müller, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, lobte bei der Preisverleihung die Arbeiten der Preisträger, die allesamt gestalterisch, funktional und energietechnisch überzeugen konnten.

Am 23.05.2006 wählte die Jury unter Vorsitz von Kaspar Kraemer, Präsident des Bundes Deutscher Architekten BDA, die folgenden fünf Preisträger:

Gästeatelier in Detmold – Heiligenkirchen / Ausbau eines Waldbauernhauses
  • Kategorie : Wohngebäude
  • Architekt: Prof. Reinhold Tobey / Detmold
  • Fachplaner: Solarwerkstatt Lemgo / Norbert Sasse
  • Bauherr: Jutta Trompeter / Detmold

Das Dachgeschoss des historischen Waldbauernhauses soll zu einem Atelier mit Seminarräumen und einfachen Gästealkoven auf einer Galerie ausgebaut werden. Dabei dienen sowohl die beiden Satteldachflächen als auch der Südwestgiebel als Flächen für die Photovoltaik.

Sportarena Oldenburg / EWE-Arena (nächstes Bild unten)
  • Kategorie: Bauten für Kultur, Bildung, Sport
  • Architekt: asp Architekten Stuttgart / Cem Arat
  • Fachplaner: Planungsgruppe dbn Salzgitter / H. J. Baade
  • Bauherr: Stadt Oldenburg / Eigenbetrieb Weser-Ems-Halle
  • siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps
Gebäudeintegrierte Photovoltaik, PV im Bau, PV im Bau - Photovoltaik im Gebäudeentwurf, Deutsches Architekturzentrum, Solarstrom, Photoboltaik-Anlagen

Nicht nur die kreisrunde Form der neuen Sportarena setzt ein markantes städtebauliches Zeichen sondern auch die Photovoltaikanlage. Sie kann vor der gläsernen Fassade auf Schienen dem Sonnenstand nachgeführt werden. Dieses fahrbare Sonnensegel dient der Stromerzeugung und bietet sogleich Sonnenschutz für die dahinter liegenden Foyerflächen.

Umstrukturierung eines Gewerbegebäudes in Meyerweilheim

  • Kategorie: Bürogebäude
  • Architekt: Axel Häusler Architekten / Köln
  • Fachplaner: Ingenieurbüro für Bauwesen / Ralf Kammerhoff
  • Bauherr: BGB Coy / Gröbenzell

Nach dem "Haus im Haus" System erhält das großflächige Gewerbegebäude eine neue Gebäudeaußenhülle (siehe weiteres Bild), mit 3 m Abstand zur bestehenden Fassade. Dadurch kann die große Halle flexibel erschlossen und in unterschiedliche Miet-(Maisonette-) Einheiten für kleinere Nutzungen im Dienstleistungsbereich, für Büros, Ateliers oder Loftwohnungen umgenutzt werden. Die Photovoltaikanlagen sind sowohl in die neue Hülle integriert als auch auf dem Dach angeordnet.

Neubau einer Bio-Energiezentrale in Fürstenfeldbruck (Eingangsbild ganz oben)

  • Kategorie: Gewerbegebäude
  • Architekt: Prof. Moritz Hauschild, Alexander Pfletscher, Prof. Claus Steffan / München
  • Fachplaner: Team für Technik GmbH / München
  • Bauherr: Stadtwerke Fürstenfeldbruck

Die geplante Energiezentrale enthält ein umweltfreundliches Blockheizkraftwerk, das Strom und Wärme, aber auch Kälte auf Basis von Hackschnitzeln und Erdgas produziert. Als zusätzlicher Stromlieferant schwebt die Photovoltaikanlage auf einer filigranen Stahlkonstruktion Identität stiftend und weithin sichtbar über dem Dach des Funktionsbaus.

Arbeiten und Einkaufen an der Aktienstraße in Essen (nächstes Bild unten)
  • Kategorie: Gewerbegebäude
  • Architekt: Planungsgruppe Drahtler GmbH / Dortmund
  • Fachplaner: Borowski GmbH & Co. KG / Essen
  • Bauherr: I + G Gesellschaft für Immobilien und Grundstücke mbH

Der Gebäudekomplex besteht aus einem viergeschossigen Bürobau und einem davor gelagerten eingeschossigen Bereich für Einzelhandelsflächen. An die Läden grenzt eine Pergola mit Photovoltaikmodulen. Sie überdacht den Vorbereich der Ladenflächen, schützt vor der Sonne und vermittelt stadträumlich zu den Nachbargebäuden. Auf dem Dach des Büroriegels befindet sich eine weitere PV-Anlage.


Alle Arbeiten wurden dafür ausgezeichnet, dass sie sowohl gestalterisch als auch funktional und energietechnisch überzeugen. Denn Wettbewerbsziel war es, auf die innovativen Verknüpfungsmöglichkeiten von qualitativ und ästhetisch hochwertiger Architektur mit nachhaltiger Photovoltaiknutzung aufmerksam zu machen.

Vom 26.5.-9.6.2006 sind nicht nur die Preisträger sondern alle Wettbewerbsarbeiten in der Ausstellung "PV im Bau" im Deutschen Architektur Zentrum zu sehen. Damit bietet die Ausstellung ein breites und vielfältiges Spektrum von in Deutschland geplanten Bauvorhaben, die die Nutzung von Solarenergie in das gestalterische Konzept einbeziehen.

siehe auch:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH