Solar-Fabrik steigt in die Waferaufbereitung ein
(30.5.2006) Die Solar-Fabrik AG steigt in die Waferaufbereitung ein. Mit Datum 29.5. hat der Vorstand einen Letter of Intent (LOI; Absichtserklärung) unterzeichnet zur Beteiligung an der Firma Poseidon Chemicals mit Sitz in Chennai, Indien. Poseidon recycelt Wafer aus der Halbleiterindustrie zu hochwertigem Rohstoff für die Fertigung von Solarzellen. Mit Vertragsabschluss wird die Solar-Fabrik über ihre Tochtergesellschaft Solar-Fabrik Services Pte Ltd. 80% von Poseidon halten.
Mit dem weltweit andauernden Solarboom sind Wafer, der Rohstoff für die Solarzellenfertigung, Mangelware geworden. Auch die Solar-Fabrik AG konnte in den vergangenen Monaten ihre Modulproduktion nicht voll auslasten. "Für die Solar-Fabrik AG beginnt jetzt ein neues Zeitalter", freut sich Solar-Fabrik Vorstandsvorsitzender Georg Salvamoser. "Pünktlich zum zehnjährigen Firmenjubiläum vollzieht die Solar-Fabrik den Schritt vom reinen Modulhersteller zum integrierten Solarkonzern, der in allen Stufen der Photovoltaikproduktion vertreten ist: Waferhandel, Waferaufbereitung, Solarzellenfertigung und Modulproduktion sind nun unter dem Dach der internationalen Solar-Fabrik Gruppe vereint."
Über ihre Tochter Global Expertise Wafer Division (GEWD) in Malaysia akquiriert die Solar-Fabrik Wafermengen aus der Halbleiterindustrie. Mit der neuen Beteiligung an der indischen Poseidon Chemicals ist sie nun auch auf der Stufe der Waferaufbereitung aktiv. Die ebenfalls neue Beteiligung an dem Zellenhersteller Solar Energy Power Pte Ltd. (SEP) in Singapur (siehe Meldung vom 15.5.2006) ermöglicht den direkten Zugriff auf die Fertigung von Solarzellen. SEP wird zukünftig die Poseidon-Wafer zu Zellen verarbeiten.
Diese wiederum sind das Ausgangsmaterial für die Produktion von Solarstrommodulen, die die Solar-Fabrik traditionell an ihrem Stammsitz in Freiburg betreibt.
Mit der Integration der vorgelagerten Stufen soll zum einen die Rohstoffversorgung des Unternehmens gesichert werden. Auch für das Betriebsergebnis und die Profitabilität erwartet die Solar-Fabrik AG positive Effekte, da sich bei der Waferaufbereitung - wie auch bei der Solarzellenfertigung - Margen erzielen lassen, die weit höher liegen als in der Modulproduktion. "Dies freut die Investoren, aber auch unsere Kunden, die Solarfachbetriebe. Ihnen können wir auch langfristig höchste Produktqualität mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis bieten", unterstreicht Georg Salvamoser.
Poseidon Chemicals
Poseidon Chemicals mit Sitz in Chennai ist eigenen Angaben zufolge ein "international anerkannter Spezialist für die Aufbereitung von Wafern". Mit einem speziellen mechanischen und chemischen Verfahren bereitet das in Südindien beheimatete Unternehmen sogenannte "rejected" Wafer aus der Halbleiterindustrie auf. Bei der Produktion von Computerchips durchlaufen Wafer Hunderte von Arbeitsschritten. Geht nur ein einziger Schritt fehl, wird der Wafer aussortiert. Nach der Reinigung und Aufbereitung hat dieser wieder die gleiche Qualität wie ein Originalwafer und lässt sich erneut für die Chipherstellung, aber auch für die Fertigung von Solarzellen einsetzen.
Als Kaufpreis für 80% der Anteile von Poseidon wurden rd. 3 Mio. EUR vereinbart. Die restlichen 20% werden von den bisherigen Gesellschaftern gehalten, die dem Unternehmen auch weiterhin als Geschäftsführer vorstehen. Durch die Übernahme erschließt sich die Solar-Fabrik AG spätestens ab 2007 einen zusätzlichen positiven Ergebnisbeitrag in zunächst einstelliger Millionenhöhe.
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siehe zudem:
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