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2K-Silicon für "geklebte" Fensterkonstruktionen

(19.2.2008; fensterbau/frontale-Vorbericht) Die Anforderungen an die Fertigung geklebter Fensterkonstruktionen zu definieren ist Gegenstand diverser Forschungsvorhaben, an denen sich auch die Fridolfinger Otto-Chemie beteiligt. Ein Ergebnis dieser Entwicklungstätigkeit ist das 2K-Spezialsilicon Ottocoll S 81 zum Kleben und Dichten von Fenster-Direktverglasungen respektive zum Kleben der Isolierglaseinheit in Fensterflügel aus PVC, Holz und Aluminium. Silicon ist im Hinblick auf die Haftung zum Glas kaum zu schlagen, wie es bereits die in der Vergangenheit im Glasfassadenbau verwendeten Silicone zeigen.

Die Scheibenverklebung bietet einige Vorteile, da die Glasscheibe zum statisch wirksamen Element wird. Für den Verarbeiter ergeben sich dadurch Zeit- und Materialersparnisse sowie reduzierte Lagerhaltungskosten durch Wegfall der Verklotzung und teilweise auch der Stahlarmierung: Wie von Otto-Chemie angegeben, sind bei Kunststoffprofilen von 80 mm Bautiefe mit ihrem System Flügelhöhen von bis zu 1,40 m ohne Stahlarmierung möglich, da die Klebung den Flügelrahmen in sich stabilisiert. Dazu kommt die Minderung der Glasbruchgefahr aufgrund der elastischen Eigenschaften des Silicons, die sich überall dort als vorteilhaft erweisen, wo Spannungen auftreten können. Das ist zunächst beim Fertigungsprozess von Vorteil, wo die bislang durch Verklotzung provozierten Spannungsspitzen wegfallen; aber auch bei der späteren Nutzung, während der ein elastischer Klebstoff die durch die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen gegeben thermischen Längenänderungen der Bauteile kompensiert. Aufgrund der schnellen Aushärtung von Ottocoll S 811 sollen geklebte Elemente rasch weiterverarbeitet werden können, gleichzeitig sei eine hohe Stabilität der Klebung von Anfang an gewährleistet.

Komponenten müssen zusammenpassen

Bei der Verklebung der Scheiben handelt es sich um ein Konstruktionssystem, für das eine verbindliche Fertigungsrichtlinie derzeit (noch) nicht existiert. Bedenkt man allein die Vielfalt der im Fensterbau eingesetzten Hölzer, Kunststoffe und Metalle, dazu Dichtungen und Gläser (Stichwort: Isolierglasrandverbund!) und nicht zuletzt der Kleb- und Dichtstoffe so steht außer Zweifel, dass nur im Hinblick auf Haftung und Verträglichkeit geprüfte Systeme, bei denen jede einzelne Komponente klar definiert ist, eine einwandfreie Konstruktion gewährleisten. Zur Qualitätssicherung führt Otto-Chemie in branchenübergreifender Zusammenarbeit mit Profil- und Isolierglasherstellern Materialverträglichkeitsprüfungen durch, um schädliche Wechselwirkungen auszuschließen. Weil aber auch die Qualität der Fügeflächen, also Rauigkeit, Reinigung, Vorbehandlung, Beschichtung oder das Fügeverfahren selbst, also Positionierung, Pressen, einmaliges Andrücken etc. die Qualität einer Klebung beeinflussen, sollten die konstruktiven Details im Einzelfall mit der Anwendungstechnik des Unternehmens abgestimmt werden.

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