Baulinks -> Redaktion  || < älter 2008/0929 jünger > >>|  

Minol stellt Heizkörper auf den Prüfstand

  • Die korrekte Heizkostenabrechnung beginnt schon vor dem Ablesen - mit der Bewertung der Heizkörper

(4.6.2008) In Zeiten hoher Öl- und Erdgaspreise wächst die Sensibilität der Mieter und Eigentümer für die gerechte Verteilung der Energiekosten. Vermieter und Verwalter wollen sicher sein, dass die "zweite Miete" rechtlich unanfechtbar ist. Was viele nicht wissen: Zu einer einwandfreien Abrechnung gehört weit mehr als das gewissenhafte Ablesen der Heizkostenverteiler. "Die korrekte Ablesung ist wichtig. Mindestens genauso wichtig ist aber, dass die Heizkörper korrekt bewertet sind. Hier zeigt sich die Professionalität des beauftragten Dienstleisters", sagt Dipl.-Ing. Walter Frölich, Leiter Entwicklung und Konstruktion bei der Firma Minol.

Der Anzeigenwert am Verdunstungs-Heizkostenverteiler - auch die digitale Anzeige bei den elektronischen Geräten - hängt von der Heizkörpertemperatur und von der Dauer der Beheizung ab. Aber der tatsächliche Energieverbrauch lässt sich daraus noch nicht ableiten. Zusätzlich muss man wissen, welche Leistung der Radiator hat und wie gut er die Wärme auf den Heizkostenverteiler überträgt. Weil sich die Heizkörper sehr voneinander unterscheiden, braucht man für jedes Modell einen Bewertungsfaktor. "Ohne diesen Faktor ist eine korrekte Abrechnung nicht möglich. Das wäre so, als würde man mit einer Waage ohne Maßeinheiten messen", erklärt Frölich. Mit Hilfe des Bewertungsfaktors kann Minol seine Heizkostenverteiler auf den jeweiligen Heizkörper abstimmen.

Um die Bewertungsfaktoren zu bestimmen, hat Minol einen eigenen Heizkörper-Prüfstand (Bild oben). Er wurde in Kooperation mit der Forschungsgesellschaft HLK (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) der Universität Stuttgart entwickelt und aufgebaut. Mit der HLK arbeitet Minol auch bei der DIN-Zulassung von Heizkostenverteilern eng zusammen.

Seit 1984 wird jedes Heizkörpermodell, an das Minol seine Heizkostenverteiler montiert, auf dem Prüfstand untersucht. Die Prüfkabine ist gut ausgelastet, denn zu den Tausenden von Heizkörpertypen auf dem europäischen Markt kommen jedes Jahr viele neue Modelle hinzu. Streng nach Norm (DIN 4704, EN 834/835) misst Minol ...

  • die Heizkörperleistung,
  • die Wärmeübergänge zwischen Radiator und Heizkostenverteiler sowie
  • zwischen Heizkostenverteiler und Umwelt.

Aus diesen Einzelfaktoren ergibt sich schließlich der Gesamtbewertungsfaktor. "Der Prüfstand im eigenen Haus hat den Vorteil, dass wir neue Heizkörpertypen sowie Radiatoren aus dem Ausland in kürzester Zeit bewerten können. Darüber hinaus liefert er uns wertvolle Informationen für die tägliche Arbeit. Mit seiner Hilfe untersuchen wir, wie sich verschiedene Anschlussarten auf den Bewertungsfaktor auswirken, und ordnen Sonderbauformen technisch ein. Auch bei der Entwicklung neuer Heizkostenverteiler setzen wir den Prüfstand ein", sagt Minol-Experte Walter Frölich.

Mit Hilfe des Prüfstandes hat Minol eigenen Angaben zufolge eine Datenbank mit rund 6.000 Heizkörpertypen und insgesamt 125.0000 Dateneinträgen aufgebaut. Ergänzt wird die digitale Datenbank durch ein reales Heizkörperlager, das fast 700 Radiatoren umfasst. Bei jeder neuen Beauftragung muss Minol herausfinden, welche Heizkörper im Gebäude des Kunden installiert sind. Auch dieser Schritt erfordert viel Know-how. Bei der Installation der Heizkostenverteiler fotografiert der Monteur jedes Radiatorenmodell im Haus und kann es auch eindeutig zuordnen. Für jede Wohnung erstellt er ein technisches Aufmaß mit den Abmessungen aller vorgefundenen Heizkörper. Mit Hilfe dieser Unterlagen kann Minol die Heizkörpertypen identifizieren. Zudem stattet Minol jeden Monteur mit einem Heizkörperhandbuch aus, das ständig aktualisiert wird und alle Informationen zur Heizkörpermessung beinhaltet. Warum Minol hier so viel Aufwand betreibt, erklärt Frölich mit einem Beispiel: "Zwei Heizkörper können zunächst gleich aussehen, aber der Bewertungsfaktor kann um 300 Prozent abweichen, weil der eine Radiator beispielsweise einlagig und der andere dreilagig ist. Deshalb müssen unsere Monteure genau auf Unterscheidungsmerkmale achten."

Schließlich bekommt jeder neue Kunde ein technisches Grunddatenblatt, in dem alle Anlagen-, Heizkörper- und Bewertungsdaten pro Wohnung aufgelistet sind. "Diese Daten sind die Basis für jede spätere Heizkostenabrechnung. Ein Fehler, der hier gemacht wird, setzt sich jedes Jahr fort. Deshalb ist die Bewertung fast noch wichtiger als die Ablesung", sagt Frölich. Sein Tipp: "Qualifizierte Dienstleister zeichnen sich dadurch aus, dass sie die nötige Erfahrung und Ausstattung zur korrekten Heizkörperbewertung haben, und dass sie die Grunddaten nachvollziehbar dokumentieren."

siehe auch für weitere Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH