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Studie: Keine Energieeinsparung durch zentrale Einzelraum-Temperaturregler

(11.9.2007) Zentral gesteuerte Einzelraum-Temperaturregler führen in Mietwohnungen nicht zwangsläufig zu einem geringeren Heizenergieverbrauch. Dies ist das Ergebnis eines Praxistests im Auftrag der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens.


Über zwei Jahre hatte das Bremer Energie Institut den Einsatz von zentralen Einzelraum-Temperaturreglern begleitet. Für den Feldtest waren in drei Geschosswohnungsbauten der Bremer Wohnungsbaugesellschaften Gewoba und Gewosie in insgesamt 72 Wohnungen moderne Einzelraumregler eingebaut worden. Die Mieter wurden mehrfach intensiv in die Bedienung der Geräte eingewiesen. Als Referenzgebäude dienten drei baugleiche Objekte. Über zwei Jahre wurde sowohl in den Test- als auch in den Referenzgebäuden der Heizenergieverbrauch erfasst. Anders als von den Herstellern vorhergesagt, wurden dabei in der jetzt veröffentlichten Studie keine Einsparungen nachgewiesen.

"Viele Mieter haben die neuen Regelungen gar nicht oder nur wenig genutzt", so Dr. Cornelis Rasmussen, Geschäftsführer der Bremer Energie-Konsens. Die Gründe für die starke Zurückhaltung gegenüber den modernen Reglern wurden mit einer Mieterbefragung ermittelt: Diese habe gezeigt, dass die Geräte zumindest für die Testnutzer zu komplex sind. Dies habe Unsicherheiten im Umgang mit der Technik und schließlich deren Nicht-Nutzung hervorgerufen. Bei den meisten Mietern sei zudem auch eine gewisse Grundskepsis gegenüber neuen, ungewohnten Regelungselementen vorhanden. Ein anderer Grund: Bei der automatischen Regelung waren 16°C als Mindesttemperatur vorgegeben, um Schimmel vorzubeugen. Viele Mieter hätten vor dem Einbau der neuen Geräte in einigen Räumen niedrigere Temperaturen am Thermostaten eingestellt oder diese gar nicht beheizt, um ihren Energieverbrauch gering zu halten. "Gute Technik alleine reicht eben nicht aus. Die Geräte müssen einfach und ohne großes Umlernen zu bedienen sein, damit sie richtig genutzt werden", schlussfolgert Rasmussen.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden daher in der Studie auch Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Temperaturregler gegeben. So müsse die Bedienung sehr einfach gestaltet werden, am besten mit zwei Regelungsebenen - eine für Nutzer, eine für Fachpersonal. Für Mehrfamilienhäuser sollten sich die Regelungsmöglichkeiten auf die Heizung beschränken und keine weiteren Steuerungsfunktionen angeboten werden. Eine kleine Zentraleinheit würde helfen, den Platzbedarf zu reduzieren und die Beschriftung sollte an die herkömmliche, den Nutzern bekannte Skala von 1 bis 5 angelehnt sein.

Die komplette Studie kann kostenlos von der Website der Bremer Energie-Konsens als PDF-Datei heruntergeladen werden.

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