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Fachverband Luftdichtheit: Dichtheitsmängel selbst erkennen

(22.9.2010) Ohne möglichst dichte Gebäudehülle hohe Energiekosten und kein behagliches Wohnklima! Darum sollte die Dichtheit der Gebäudehülle bei der Bauabnahme mittels eines Blower-Door-Tests überprüft werden. Manche Mängel in der Gebäudehülle lassen sich dann allerdings kaum noch beseitigen. Dabei hätten alle Baubeteiligten (Bauherr, Planer, Handwerker, ...) einige davon zu einem früheren Zeitpunkt sogar mit bloßem Auge erkennen können - vorausgesetzt sie wissen, worauf zu achten ist.


Angehenden Wohnungs- und Hausbesitzern raten die Experten vom Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen (FLiB e.V.) dazu, sich am Ende der Rohbauphase den Innenputz systematisch anzusehen. An vielen Punkten kann man nämlich auch ohne spezielle Fachkenntnisse beurteilen, ob die Arbeiten fachgerecht ausgeführt wurden. Hier die wichtigsten Beispiele für mögliche Schwachstellen:

Anschluss Wand - Fußboden

Die Außenwände müssen bis dicht an die Bodenplatte verputzt sein, sonst drohen unangenehme Kaltluftseen im Fußbereich. Zwischen Estrich und Putz darf daher nirgendwo ein Lücke bleiben.

Fensterbänke

Die Fensterlaibungen müssen auch dort glatt verputzt sein, wo später die Fensterbänke aufliegen sollen. Ansonsten kann vor allem durch offenliegende Hochlochziegel kalte Luft fast ungehindert hereinpfeifen. Eine mit wenigen Mörtelklecksen aufgesetzte Fensterbank allein reicht nicht aus.

Steckdosen

Zugluft aus Steckdosen ist ein weit verbreiteter Mangel. Er lässt sich verhindern, indem man luftdichte Installationsdosen einbaut. Sollen perforierte Dosen verwendet werden, muss man diese in ein dichtendes Gipsbett einsetzen.

Vorwandinstallationen

Gelegentlich bleiben Wandbereiche, für die Vorwandinstallationen geplant sind, unverputzt, da sie später ja ohnehin hinter einer Gipskartonplatte „verschwinden“. Die Folge: kalte Luft, der um Spülkästen und andere Installationen weht. Auch an solchen Stellen stets auf flächendeckendem Innenputz bestehen!

Rohre

Aufgepasst bei Rohren und Leitungen: sind Wände und Ecken auch hinter diesen vollständig verputzt?

Grundsätzlich gilt: Massives Mauerwerk niemals unverputzt lassen, da erst die Putzschicht für ausreichende Dichtheit sorgt. Hat man in seinem Rohbau Unachtsamkeiten beim Innenputz frühzeitig entdeckt, können die Handwerker diese umgehend beheben. Allen jedoch, die bei der Dichtheit ihres Hauses völlig sicher gehen wollen, empfiehlt der FLiB eine zusätzliche Blower-Door-Messung vor Beginn des Innenausbaus.

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