Megatrend „Mobile Immobilien“
(15.9.2017) Matthias Horx erwartet, dass die Akteure der Immobilienbranche, der Stadtplanung und der Design-Büros werden lernen müssen, zyklischer und dynamischer zu denken, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen: „Denn Flexibilität des Wohnens ist keine Frage der Funktionalität, sondern eine Frage der Vorstellungskraft. Von der Idee eines festen Wohnraums werden wir uns verabschieden,“ prognostiziert der Trend- und Zukunftsforscher.
Snooze Campus in Koblenz (Foto © freier Architekt BDA Jens J. Ternes, Koblenz / Algeco) |
Digitale Ökonomien und dynamische Arbeitswelten erfordern zwingend flexible räumliche Lösungen - und das auf allen Ebenen:
- Metropolen steigen zur Startup-Hochburg auf und verlieren ihren Status im nächsten Ranking dann wieder an die Konkurrenz,
- Firmen ziehen dem Image von Städten hinterher,
- Fachkräftepotenziale wandern, und
- mit den Menschen wandern Büros, Schulen, Wohnungen, Versorgungseinrichtungen. Projektentwickler und Architekten.
Mobile Immobilien in Modulbauweise
Diese Mobilität stellt die gesamte Baubranche mit all ihren Protagonisten vor ganz neue Herausforderungen. Denn traditionelle, auf dauerhafte Nutzung angelegte Massivbauten entsprechen den neuen Anforderungen von Bauherren und Investoren kaum. Darauf reagierende Konzepte beziehen deshalb Dynamik und Flexibilität ein - und im Ergebnis schaffen sie mobile Immobilien (ein herrliches Oxymoron) zum Arbeiten, Lernen und Wohnen - passend zugeschnitten auf Lebensphasen und Wirtschaftszyklen.
Das - buchstäbliche - Gerüst für mobile Immobilien sind modulare Gebäudelösungen: einzelne Raumquader, die sich im Baukastenprinzip zu jeglicher Art von Gebäude montieren lassen, temporär oder dauerhaft. „Das Modulhaus entspricht als Innovationsträger dem Anspruch an Flexibilität, den die junge, urbane Generation an Gebäude heranträgt“, sagt Günter Jösch, Geschäftsführer des Bundesverbands Bausysteme und Leiter des Fachverbands Vorgefertigte Raumsysteme.
Wohnhaus? Schule? Büro? Dieses modulare Gebäude kann alles sein und sich während seiner Nutzung mehrfach verwandeln. (Foto © Schmale Architekten / Algeco) |
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt eine Marktstudie, die das Unternehmen Algeco bei der Managementberatung Horváth & Partners beauftragt hatte. Investitionsentscheider und Führungskräfte benennen darin die modulare Bauweise als eine adäquate Lösung, um dem Megatrend Mobilität gerecht zu werden. Bei ihr stünden Schnelligkeit sowie Flexibilität hinsichtlich Nutzung und Erweiterungsmöglichkeiten im Vordergrund - wichtige Aspekte in einer Zeit, in der nicht absehbar ist, wie hoch die Nachfrage nach Wohnungen oder Kita-Plätzen in einigen Jahren sein wird. Ebenso kann sich der Standort einer Gewerbeimmobilie veränderten Kundenansprüchen anpassen müssen. Mehr als 80% der Befragten sehen große Vorteile im Einsatz von flexiblen Gebäudelösungen, vor allem bei ...
- gewerblichen Immobilien,
- Bildungsbauten sowie
- Mikro- und Studentenwohnungen.
„Die Chance für einen deutlichen Anstieg der modularen Bauweise ist in jedem Fall gegeben, vielleicht ist das sogar die Zukunft“, bilanziert ein Umfrageteilnehmer.
Serielle Fertigung gewährleistet Schnelligkeit, Kosten- und Planungssicherheit
Binnen weniger Wochen kann eine Schule oder ein Apartmenthaus in Modulbauweise entstehen. Die Hersteller fertigen die in Stahlrahmenkonstruktion gefassten Raumsysteme witterungsunabhängig ab Werk vor; standardisierte Produktionsschritte bis zur Inbetriebnahme des Gebäudes führen ebenfalls zu einem Zeitgewinn und gewährleisten zudem eine hohe Qualität. Im Gegensatz zur konventionellen Massivbauweise verspricht zudem die strukturierte Planung von immer wiederkehrenden Details aus einer Hand einem verlässlichen Kostenrahmen.
Modularer Architektur liegt ein orthogonales Rasterprinzip zugrunde, das den Grundriss ausfüllt. Vergleichbar ist die Bauweise mit einem Baukasten in viel größeren Dimensionen. Auch wenn der Grundriss auf einem Modulraster basiert, ist dieses doch variabel und bietet prinzipiell beachtliche architektonische Freiheiten und Raum für individuelle Ideen.
Alle Raummodule besitzen eine freitragende Stahlskelettstruktur, die auf der Basis des Baurechts mit Böden, Decken, Wänden und Technik komplettiert wird. Hinsichtlich Technik und Ausstattung bietet das viele Freiräume. Auf die Grundkonstruktion - ein tragendes Korsett mit nicht tragenden Zwischenwänden – passen hundertfache Möglichkeiten von Raumkonstellationen und Ausgestaltungen. Bis zu vier oder fünf Stockwerke sind problemlos machbar. Hersteller modularer Gebäude bieten sowohl Standardmaße, mit denen sich fast alle Grundrisse abbilden lassen, als auch Sondergrößen. Die gängigen Größen der Raummodule reichen von bis zu dreieinhalb Metern in der Breite bis zu 12 Metern in der Länge, was den unkomplizierten Transport auf den Straßen ermöglicht.
Beispiele für die vielfältigen Möglichkeiten modularen Bauens zeigt beispielsweise Algeco auf der Expo Real vom 4. bis 6. Oktober 2017 in München - Halle C1, Stand 321, wo das Konzept Smart World im Mittelpunkt steht: mobile Immobilien zum Wohnen, Lernen und Arbeiten.
Weitere Informationen zu mobilen Immobilien können per E-Mail an Algeco angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Modulbauweise und serielles Bauen bei Baulinks