Vollmundig im Geschmack und modular im Aufbau: die neue Darboven-Verwaltungszentrale
(17.8.2016) Die neue Verwaltungszentrale des Hamburger Großrösters J.J. Darboven demonstriert, was die moderne Modulbauweise hinsichtlich gebauter Corporate Identity leisten kann - zumal der Zeitplan für den dreigeschossige Neubau mit insgesamt 2.360 m² Grundfläche aufgrund des 150. Firmenjubiläums auch für einen Modulbau durchaus sportlich war (siehe auch Google-Maps):
alle Fotos © ALHO Holding GmbH
12 Wochen Bauzeit
Die Auftragsvergabe erfolgte am 11. Juni 2015. Während in KW 44 die Modulproduktion im Werk in Morsbach begann, liefen auf der Baustelle vor Ort parallel die Gründungsarbeiten, die wegen des im Norden oft schwachen Baugrunds und im Baufeld verlaufender Versorgungsleitungen für das Bestandgebäude nicht ganz einfach waren. Darum erfolgt die Gründung auf Bohrpfählen mit einer gasdichten Bodenplatte.
Die Montage der Module begann in der 49. KW, was abzüglich der Weihnachtsfeiertage, an denen die Baustelle ruhte, für die Fertigstellung bis zur Übergabe in KW 9/2016 ein Zeitfenster von lediglich 12 Wochen Bauzeit vor Ort bedeutete.
„Wir hatten einen engen Terminplan, der mit konventionellem Bauen nicht einzuhalten gewesen wäre. Die Idee mit ALHO zu arbeiten, hatte unser Eigentümer Albert Darboven. Die Kürze der Bauzeit und die hohe Kostensicherheit beim Bauen mit Raummodulen hat uns überzeugt, obwohl wir noch keinerlei Erfahrung mit der Bauweise hatten“, sagt Lukas Werner, Bereichsleiter Produktion, Technik, Logistik, Qualitätswesen bei der J.J.Darboven GmbH & Co. KG. Albert Darboven sei mit dem Ergebnis sehr zufrieden und würde dem Vernehmen nach wieder mit ALHO bauen.
Fixe Kosten, fixe Termine – dank Modulbau
Schnelligkeit und Terminsicherheit, Qualität und Kostensicherheit – das sind die Vorteile des Modulbaus, die bei einem Bauvorhaben wie diesem am meisten ins Gewicht fallen und die dem Bauherrn Nutzen bringen. Die Modulbauweise beruht auf einer orthogonalen Rasterung, entstanden aus den einzelnen Raummodulen. „Dennoch schränkt diese Art zu entwerfen und zu bauen den Gestalter nicht ein“, beteuert der mit der Entwurfsplanung für das Bürogebäude betraute Architekt Andreas Haus aus Herborn, der für und mit ALHO schon zahlreiche Gebäude geplant hat.
Auch wenn der Grundriss auf einem festen Modulraster basiert, ist dieses variabel und bietet viele Freiheiten in jedem Geschoss aufs Neue, da jedes Modul eine freitragende, in sich statisch stabile Stahlskelettstruktur besitzt, die mit Böden, Decken und Wänden in Leichtbauweise komplettiert wird. Nahezu jeder Entwurf für ein Massivgebäude lässt sich ebenso in Modulbauweise umsetzen. So sieht man auch dem attraktiven Verwaltungsriegel in Hamburg die auf Stahlrahmen basierende Bauweise kaum an.
Kaffeebraun, Orange und Gold – das sind die Hausfarben des Familienunternehmens. Diese Farben in die Gestaltung des Bürogebäudes einfließen zu lassen, war eine der Aufgaben für die Planer.
Ein vorgesetzter Portalrahmen in leuchtendem Orange markiert an
der Stirnseite den Eingang des Gebäuderiegels. Durch diesen gelangt man ins
Foyer sowie das mit seinen bodentiefen Fenstern lichtdurchflutete Treppenhaus.
Im Zentralbereich des Gebäudes liegen der Straße zugewandt die
repräsentativen Besprechungsräume. Hier ist die Fassade als
Pfosten-Riegel-
Die Fassade präsentiert sich ganz im Sinne der
Corporate Architecture: Das erste und zweite Obergeschoss sind mit
Alu-
Im Idealfall - wie hier in Hamburg - wird die Entscheidung für die Modulbauweise von Beginn an getroffen, so dass Bauherr, Architekt und Modulbauer bereits in einer relativ frühen Phase der Planung Hand in Hand zusammenarbeiten und entscheiden können. Dennoch gab es am Standort einige Besonderheiten, welche die Planer vor knifflige Herausforderungen stellte und den Planungsaufwand deutlich erhöhten: Neben einem sehr umfangreichen Raumprogramm für unterschiedliche Abteilungen musste die bauliche Anbindung über die Glasbrücke an das Bestandsgebäude mit differierenden Geschosshöhen gelöst werden. Auch die geologisch schwierigen Baugrundbedingungen auf dem Grundstück erforderten Lösungen weit ab vom Standard.
Um einen Modulbau erfolgreich zu realisieren, gilt es für Bauherrn Architekten und Modulbauer, gemeinsam ein Raster zu finden, das ästhetischen, wirtschaftlichen und technischen Anforderungen gleichermaßen Rechnung trägt. Kommunikation ist dabei das A und O und umso wichtiger, dass zwischen allen Beteiligten die „Chemie“ stimmt. So freute sich Albert Darboven, „wie die Planer auf all unsere Gestaltungswünsche eingingen, den wesentlichen Kern herausarbeiteten und dann in eine moderne Lösung umsetzten.“ Beispiele hierfür sind das Büro des Firmenchefs, das sich 1:1 rekonstruiert im Neubau wiederfindet. Oder der Fußboden im Foyer, der in einem Spezialverfahren bedruckt den Eindruck vermittelt, als bestünde er aus dem Holz alter Kaffeefässer:
Weitere Informationen zur individuellen Modulbauweise können per E-Mail an ALHO angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- ibuilding: Bedarfsgerechtes Realisierungskonzept für Büro- und Verwaltungsimmobilien (12.12.2014)
- FAGSI baut größte temporäre Hochschule Deutschlands (21.8.2014)
- Mehr als ein Versprechen: Die leichte Erweiterbarkeit von Modulbauten (21.8.2014)
siehe zudem:
- Modulbau und Gewerbebau, Wirtschaftsbau im Fertigbau-Magazin bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Gewerbebau bei Amazon