Kostenlose App „CO₂-Timer“ der DGUV gegen dicke Luft in Innenräumen

  

(14.4.2020) Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Leistungsverlust, Kopfschmerzen: zu viel Kohlendioxid (CO₂) in Innenräumen kann das Befinden von Menschen erheblich beeinträchtigen. Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und die Unfallkasse Hessen (UKH) haben deshalb mit der App „CO₂-Timer“ ein Tool entwickelt, welches für jeden fensterbelüfteten Raum den richtigen Lüftungszeitpunkt und die optimale Lüftungsfrequenz errechnet - in Schulen, Büros, Seminarräumen oder auch in privater Umgebung.

Zur Erinnerung: Die menschliche Atmung ist Hauptquelle für CO2 in Innenräumen. In geringer Konzentration ist CO₂ ungiftig, es behindert aber die Sauerstoffaufnahme im Körper. Erhöhte CO₂-Werte in der Umgebungsluft können deshalb beim Menschen beispielsweise zu Kopfschmerzen führen. Probleme treten vor allem dort auf, wo viele Personen über längere Zeit in geschlossenen, relativ kleinen Räumen zusammen sind - dort leiden dann häufig Leistungsfähigkeit, Konzentration und Wohlbefinden.

„Regelmäßiges Lüften ist die einfachste Schutzmaßnahme gegen die Effekte von zu viel CO₂“,resümiert Dr. Simone Peters, Gefahrstoffexpertin im IFA. „Das wird im Eifer des Gefechtes leider häufig vergessen, oder es wird einfach viel zu selten gelüftet.“

Abhilfe verspricht der neue kostenlose CO₂-Timer, der für Android und Apple entwickelt wurde. Aus Personenzahl, Aufenthaltsdauer und Raumvolumen errechnet die App die voraussichtliche CO₂-Konzentration und gibt an, wann und wie oft gelüftet werden soll. Die ermittelte Zeit lässt sich als Timer setzen, der an die Lüftung erinnert.

iOS-Version
  

Android-Version
  

Frau Dr. Peters weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass „laut Arbeitsstättenrecht ein Wert von 0,1 Volumenprozent (1.000 ppm) CO₂ in der Raumluft nicht überschritten werden soll, um fit und aufmerksam zu bleiben. Mit unserer App kann dieser Wert überall eingehalten werden, vor allem dort, wo gelernt und gearbeitet wird.“

Der Rechner basiert auf den Ergebnissen einer Studie der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (UK NRW), die CO₂-Kon­zen­tra­tio­nen während 720 Unterrichtsstunden in 111 Schulen gemessen hat. Vergleiche haben gezeigt, dass die Ergebnisse für die Sekundarstufe auch auf den Bürobereich übertragbar sind.

Erhältlich ist die App für iOS im App Store von Apple und für Android bei Google play - auch via passendem QR-Code rechts.