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Tag der Städtebauförderung: Für nachhaltige Stadtentwicklung und lebenswerte Quartiere

(15.5.2023) In ganz Deutschland feierten Städte und Gemeinden am 13. Mai 2023 unter dem Motto „Wir im Quartier“ den Tag der Städtebauförderung. Über 500 Städte und Gemeinden zeigen in rund 700 Veranstaltungen – von Stadtspaziergängen, Baustellenbegehungen, Workshops, Stadtrallyes über Tage der offenen Tür bis hin zu Ausstellungen und Quartiersfesten – anlässlich des Aktionstages, wie sie mit Mitteln der Städtebauförderung und unter Mitwirkung der Bürger attraktive Quartiere, Stadt- und Ortsteilzentren schaffen und lebendige Nachbarschaften fördern. Der jährlich stattfindende Aktionstag lädt außerdem die Menschen dazu ein, an der Entwicklung der eigenen Stadt und Gemeinde mitzuwirken.

Wichtige Zahlen rund um die Städtebauförderung (Bild: BMWSB / BBSR) 

Der Tag der Städtebauförderung ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag und Deutschem Städte- und Gemeindebund. Er findet einmal im Jahr statt – 2023 fand die zentrale Auftaktveranstaltung in der Stadt Ulm statt.

Städtebauförderung des Bundes und der Länder

Seit 1971 ist die Städtebauförderung als gemeinschaftliche Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen ein erfolgreiches Instrument der städtischen Erneuerung. Sie unterstützt die Kommunen dabei, ihre Städte an wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Veränderungen anzupassen. Die Kommunen setzen die Finanzhilfen ein, um die Orts- und Stadtzentren zu beleben und Brachflächen neu zu nutzen, etwa für den Wohnungsbau. Sie lassen historische Zentren in neuem Glanz erstrahlen, erhalten Altbauquartiere und finden neue Nutzungen für leerstehende Gebäude. Mit den Fördermitteln werden öffentliche Grün- und Freiflächen erneuert und Sport- und Spielplätze saniert. In benachteiligten Stadtquartieren unterstützen Quartiersbüros als Anlaufstellen das Miteinander der Bewohnerinnen und Bewohner. Schulen werden zu offenen Stadtteilzentren für Kultur, Bildung und soziale Projekte erweitert, Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen Perspektiven eröffnet, Alteingesessene und neu Hinzugekommene mit gemeinsamen Aktivitäten ins Quartier integriert.

Mit den Zeiten verändern sich die Aufgaben

Die Städtebauförderung hat sich seit 1971 immer neuen Aufgaben der Stadtentwicklung angepasst. Dazu zählen beispielsweise Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels, die Integration von Geflüchteten, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts bis hin zur Gestaltung der wirtschaftlichen Transformation.

Über die Städtebauförderung wird seitdem sehr viel in die soziale Infrastruktur investiert. Jetzt erhalten die Kommunen die Möglichkeit, noch einfacher über die Städtebauförderung Projekte für die Betreuung und Integration von Geflüchteten zu realisieren. Mehr Wohnraum, lebenswerte Städte und Gemeinden und ein gutes Wohnumfeld zu schaffen, ist das Ziel der Städtebauförderung – dieses muss auch klimagerecht erfolgen. Seit 2020 sind Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel in allen drei Programmen fest verankert. Diese sind:

Bild: BMWSB / BBSR 

„Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“

Für alle Menschen ist ihr Quartier eine wichtige Bezugsgröße. Es ist Zuhause und Begegnungsort zugleich. Mit dem Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ unterstützen Bund und Länder den Erhalt und die Stärkung lebenswerter Quartiere. Ziel des Programms ist es, die Wohn- und Lebensqualität sowie die Nutzungsvielfalt in den Quartieren zu erhöhen, das Miteinander aller Bevölkerungsgruppen zu unterstützen und den Zusammenhalt in der Nachbarschaft zu stärken. Städtebauliche Investitionen in das Wohnumfeld, in die Infrastrukturausstattung und in die Qualität des Wohnens sorgen für mehr Generationengerechtigkeit sowie Familienfreundlichkeit im Quartier und verbessern die Chancen der dort Lebenden auf Teilhabe und Integration. 

Bild: BMWSB / BBSR 

„Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Orts- und Stadtkerne“

Innenstädte und Zentren sind Orte für Begegnung und Kommunikation, Einzelhandel, Arbeiten und Wohnen gleichermaßen. Stadt- und Ortsteilzentren sollen daher zu attraktiven und identitätsstiftenden Orten für Menschen unterschiedlicher Herkunft weiterentwickelt werden. Aufgabe des Programms „Lebendige Zentren“ ist es, hohe Aufenthaltsqualitäten durch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten auf der Grundlage des Bestandes zu schaffen. Die Gestaltung des öffentlichen Raums spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie das besondere baukulturelle Erbe – vor allem in den historischen Altstädten.

Bild: BMWSB / BBSR 

„Wachstum und nachhaltige Erneuerung – lebenswerte Quartiere gestalten“

Das Programm unterstützt Städte und Gemeinden dabei, öffentlichen Raum und gebaute Umwelt an neue und sich ändernde Bedarfe anzupassen. Ziel sind resiliente städtebauliche Strukturen in wachsenden und in schrumpfenden Städten und Gemeinden aller Größenordnungen. Im Sinne einer nachhaltigen Erneuerung finden zudem umweltbezogene und ökologische Aspekte wie die Klimafolgenanpassung besondere Berücksichtigung. Das Programm setzt einen Schwerpunkt auf die Entwicklung neuer Quartiere auf Brach- und Konversionsflächen und auf die Ermöglichung von Wohnungsbau.

Rund 4.000 Kommunen haben bisher Mittel aus der Städtebauförderung für mehr als 12.100 städtebauliche, auf Stadtbereiche bezogene Maßnahmen erhalten. Allein der Bund hat seit 1971 über 21 Milliarden Euro investiert. Für das Jahr 2023 sind erneut 790 Mio. Euro Bundesmittel vorgesehen.

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