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Feuerschutzabschlüsse und Brandschutzverglasungen von HOBA für ein neues Verwaltungsgebäude (fast) ganz aus Holz und Glas

(23.5.2023) Weil es am angestammten Firmensitz des Unternehmens CADFEM im Ortskern von Grafing bei München zu eng geworden war, musste ein Neubau an anderem Standort her. Für die Planung und Umsetzung des achteckigen Baukörpers in Holzbauweise arbeiteten die Münchner nbundm* Architekten eng mit den Brandschutzplanern Kersken & Kirchner und dem Brandschutzspezialisten Hoba zusammen. Die Fassade, alle tragenden Elemente oberhalb des Betonkellers sowie die Bürotrennwände des dreigeschossigen Bürogebäudes bestehen aus lasiertem Fichtenholz, weshalb alle diese Bauteile in die Brandschutzklasse B2 (normal entflammbar) eingestuft sind. Nach den technischen Baubestimmungen des Bundeslandes Bayern (BayTB) entspricht der Holzbau der Gebäudeklasse 3 und ist wegen des integrierten Bistros ein Sonderbau. Demnach waren alle tragenden Bauteile feuerhemmend auszuführen – sie müssen mindestens 30 Minuten einer Brandbeanspruchung standhalten.

Bild: Hoba 

Übergroße Feuerschutzabschlüsse

Aktuell arbeiten etwa 120 Angestellte in dem Neubau, da die Belegschaft jedoch stetig wächst, ist er auf 180 Arbeitsplätze ausgelegt. Dabei kann der Gebäudekomplex in zwei Hälften geteilt und bei Bedarf untervermietet werden. Folgerichtig ist das Objekt an dieser Schnittstelle in zwei Brandabschnitte untergliedert. Um sie brandschutztechnisch voneinander zu trennen, wurden 3,88 m breite und 3,03 m hohe, feuerhemmende T60-Türen eingebaut, die im offenen Zustand flächenbündig in passend ausgeschnittene Wandnischen eingreifen. Auch für die Türen zwischen den beiden Brandabschnitten wurde eine ästhetische Sonderlösung erarbeitet: Um ein einheitliches Fugenbild zu erhalten, wurden diese Elemente derart in die Betonwand eingelassen, dass sie sowohl im geöffneten als auch im geschlossenen Zustand den Blockrahmen sowie die Bänder vollständig abdecken. Dank ihrer besonderen Montage ragen sie nicht in den Verbindungsgang und bleiben so im Alltag quasi unbemerkt.

Bild: Hoba 

Trennwände mit Brandschutzverglasungen zum Atrium

Ein Highlight im Wortsinn sind die beiden Atrien, die über unzählige Oberlichter maximales Tageslicht erhalten. Da sich diese Lufträume über alle drei Geschosse erstrecken, mussten die üppig verglasten, nichtragenden Trennwände zu den Atrien mit HOBA-Brandschutzverglasungen und feuerhemmenden T30/RS Türen versehen werden.
Der Anschluss der Feuerschutzabschlüsse an F30-klassifizierte Holzbauteile, auch mit geringen Rohdichten ab 430 kg/m³, war über die Zulassung der Brandschutzverglasung abgedeckt.

Bild: Hoba 

Fluchtwege über Bypass-Türen innerhalb der Bürozonen

Eines der beiden Atrien verfügt über eine Treppe, die alle Stockwerke miteinander verbindet und als erster Rettungsweg fungiert. Jeder Gebäudeteil ist zusätzlich mit einem eigenen Treppenhaus aus Beton für den zweiten Rettungsweg ausgestattet. Die Fluchtwege führen abweichend zur Bayerischen Bauordnung nicht über notwendige Flure, sondern durch Bypass-Türen innerhalb der Büroräume. Auch diese Elemente stammen von HOBA, wobei hier ein besonderes Augenmerk auf den Schallschutz sowie eine durchgängige Gestaltung gelegt wurde. Um die Treppenhäuser vor Feuerüberschlag und Raucheinwirkung zu schützen, wurden sie vom restlichen Gebäude mithilfe von Brandschutztüren T30/RS abgetrennt. Außerdem sind alle oberirdischen Geschosse flächendeckend brandmeldeüberwacht.

Weitere Informationen können per E-Mail an HOBA - Holzbau Schmid GmbH & Co. KG angefordert werden.

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