VDI 4650 Richtlinie: Wärmepumpen für hohe Vorlauftemperaturen

(25.10.2023) Wärmepumpen spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Sie sind nicht nur im Neubau, sondern auch in Bestandsgebäuden relevant, da viele der heute auf dem Markt erhältlichen Wärmepumpen Vorlauftemperaturen von mindestens 60°C für die Heizung bereitstellen können. Dies ist besonders für Bestandsgebäude von Bedeutung, da es oft nicht wirtschaftlich wäre, die bestehenden Wärmeverteilungs- und -übergabesysteme auf niedrigere Vorlauftemperaturen umzustellen, ohne den Wärmekomfort zu beeinträchtigen.

Gleichzeitig steigt die Gesamteffizienz von Wärmepumpen aufgrund des verstärkten Einsatzes regenerativer Stromquellen stetig an, selbst wenn die Jahresarbeitszahl aufgrund höherer Systemtemperaturen leicht abnimmt. Die bisherigen Betriebsgrenzen für Standard-Wärmepumpen nach DIN V 18599, wie sie im Gebäudeenergiegesetz festgelegt sind, enden bei 60°C. Die Richtlinie führt nun Korrekturfaktoren ein, die für maximale Vorlauftemperaturen von 60°C gelten, sie gilt zusammen mit VDI 4650 Blatt 1.

Die neue VDI-EE 4650 Blatt 1.1 betrifft elektrisch betriebene Wärmepumpenanlagen für die Warmwasserbereitung und Raumheizung in Wohngebäuden. Sie berücksichtigt verschiedene Wärmequellen wie Grundwasser, Luft und Erdreich.

Die Expertenempfehlung VDI-EE 4650 Blatt 1.1 „Berechnung der Jahresarbeitszahl von Wärmepumpenanlagen - Elektrowärmepumpen zur Raumheizung - Vorlauftemperaturen bis 60 °C” ist im Juni 2023 erschienen und kann beim Beuth Verlag bestellt werden.