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IG BAU: Es gibt Streik im Bauhauptgewerbe

(3.5.2024) Nachdem am 3. Mai 2024 die Tarifgemeinschaft des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes den Schlichterspruch vom 19. April 2024 abgelehnt haben, kündigt der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Robert Feiger an: „Jetzt wird gestreikt, und das massiv.”

Bild: Baulinks / AO 

In ganz Deutschland würden flächendeckend Baustellen ruhen, Betonmischer abgestellt, Kellen weggelegt und Bagger in ihre Parkpositionen gestellt werden. Bestreikt würden die Bauindustrie wie auch das Baugewerbe, große Unternehmen genauso wie kleine Handwerksbetriebe.

Die IG BAU hatte dem Vorschlag des Schlichters Prof. Dr. Rainer Schlegel schon am 23. April 2024 zugestimmt. Dieser sah vor, den Baubeschäftigten 250 Euro mehr pro Monat zu zahlen, nach elf Monaten sollten noch einmal 4,15% im Westen und knapp 5% im Osten hinzukommen.

„Der Kompromiss hätte auch uns einiges abverlangt, aber wir waren uns der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Jetzt haben nicht wir, die IG BAU, den Streik zu verantworten, sondern die Bauunternehmen selbst. Sie müssen nun den Bauträgern erklären, warum das Haus nicht fristgerecht fertig wird, sie müssen nun den AutofahrerInnen erklären, warum der Stau vor der Autobahnbaustelle jetzt zwei statt nur einer halben Stunde dauert, sie müssen nun der Politik erklären, dass noch mehr CO₂ emittiert werden muss, weil die Anlagen für Erneuerbare Energien nicht weitergebaut werden.” 

Die Stimmung auf dem Bau sei „weit unter null”, so Robert Feiger. Die Baubeschäftigten seien so sauer, sie vermissten „jeglichen Respekt und jegliche Anerkennung” der Unternehmen. „Die würden am liebsten schon heute Nachmittag mit dem Arbeitskampf beginnen. ... Wir drücken den Reset-Knopf.” Gestreikt werde nicht für den Schlichtervorschlag, gestreikt werde jetzt wieder für die ursprüngliche Forderung von 500 Euro mehr im Monat über alle Lohngruppen hinweg. „Ich garantiere: Die Ablehnung des Schlichterspruchs wird den Bauunternehmen noch auf die Füße fallen, denn jetzt kann es nur teurer werden.”

Zur Erinnerung: Rund 930.000 Beschäftigte arbeiten im Bauhauptgewerbe. Verhandlungspartner der IG BAU waren der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (Handwerk) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

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