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IG BAU hat Schlichterspruch im Bauhauptgewerbe zugestimmt

(23.4.2024) Am 23. April 2024 hat die Bundestarifkommission der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) dem am 19. April 2024 vorgelegten Schlichterspruch in der Tarifauseinandersetzung im Bauhauptgewerbe zugestimmt. Sie folgte damit dem Votum der IG BAU-Verhandlungskommission.

„Wir haben es uns nicht leichtgemacht, über zwei Stunden dauerte die intensive Diskussion am Montagabend, der Spruch verlangt uns einiges ab. Wir sehen aber die Verantwortung, die wir haben. Deutschland steht vor einem riesigen Auftragsberg, wir müssen bauen, denn sonst geraten wir mit unserer Infrastruktur ins Hintertreffen und werden international irgendwann abgehängt”, sagt Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG BAU.

Bild: Baulinks / AO 

Laut Schlichterspruch von Professor Dr. Rainer Schlegel werden die Einkommen um 250 Euro pro Monat zum 1. Mai 2024 erhöht, elf Monate später kommen noch einmal 4,15% im Westen und 4,95% im Osten dazu. Die Laufzeit beträgt insgesamt zwei Jahre. Die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr soll in Ost wie West 1.080 Euro betragen, die anderen Lehrjahre werden ähnlich angehoben.

„Jetzt liegt der Ball endgültig im Feld der Arbeitgeber”, sagt Robert Feiger. Die Verhandlungskommission der Arbeitgeber hatte den Spruch zunächst abgelehnt. Die Bauunternehmen können nach den Regularien noch bis 3. Mai, 14 Uhr, ebenfalls dem Schlichterspruch zustimmen, dann wäre eine Tarifeinigung da.

„Eins ist klar, wenn die Bauunternehmen ablehnen, dann ist Streik angesagt. Das haben die knapp 100 Delegierten der Bundestarifkommission mehr als deutlich gemacht”, so der IG BAU-Chef. „Jetzt haben es die Arbeitgeber in der Hand, ob die Häuser und Wohnungen fristgerecht fertig werden, ob der Stau aufgrund von Autobahnbaustellen noch länger wird und auch noch länger dauert, ob wir noch mehr Kohlendioxyd ausstoßen müssen, weil die Anlagen für erneuerbare Energie sich verzögern.”

Und einen weiteren Punkt macht Robert Feiger ebenfalls deutlich. „Es kann dann nur wieder teurer für die Baufirmen werden, denn wir streiken nicht für den Schlichterspruch. Wir streiken dann wieder für unsere ursprüngliche Forderung: 500 Euro mehr pro Monat über alle Lohngruppen hinweg mit einer Laufzeit von zwölf Monaten.”

Verhandlungspartner der IG BAU waren der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (Handwerk) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.

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