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Sommerlicher Wärmeschutz auch mit Beton

(4.7.2004) Alte Burgen und Schlösser sind bekannt dafür, dass durch das enorme Wärmespeichervermögen der meterdicken Natursteinkonstruktionen die mittlere Jahrestemperatur, die in Deutschland bei ca. 10°C liegt, in den Innenräumen weitestgehend gehalten werden kann. Das gleiche Prinzip macht man sich bei Massivwänden - beispielsweise bei Kalksandstein- oder Betonwänden - mit außenliegender Wärmedämmung zu nutze:

  • Die Wärmedämmung reduziert den Wärmeeintrag aus warmer Außenluft und Sonneneinstrahlung deutlich.
  • Der massive Beton dient als Wärmespeicher.
  • Und wenn dann in den kalten Nachtstunden, die in dem Beton (Decke und Wände) gespeicherte Wärme von der Innenseite durch Lüften abgeführt wird, steht für den nächsten Sonnentag, wieder die volle Speicherkapazität zur Verfügung.

Dies wird auch als "natürliche Klimatisierung" bezeichnet: Die Wärmemenge, die eine 20 cm dicke Außenwand von 4 m mal 2,5 m = 1 m³ Beton um 1 °C erwärmt, würde ausreichen um 100 m³ Luft um rund 15 °C zu erwärmen. Dies zeigt die Wirksamkeit einer massiven Konstruktion. Bei einem Gebäude aus Beton wirken Betondecken, massive Innenwände und Zementestrich ebenso als Wärmespeicher.

Dieses Prinzip erklärt auch eindrucksvoll das bekanntermaßen unterschiedliche Raumklima im Flachdachanbau mit Betondach und dem zimmermannsmäßig erstellten Holzanbau. Trotz gleich dicker oder zumeist bei der Holzkonstruktion auch dickeren Wärmedämmung ist das Raumklima bei der Massivkonstruktion deutlich besser. Temperaturspritzen werden durch den "Massivspeicher" abgefangen und in den kühleren Zeiten wieder abgegeben.

Im Wohnbau wird vom "Nutzer" bei heißen Sommerphasen in der kühleren Nacht gelüftet. Dies ist bei Bürogebäuden, die in den Nachtstunden nicht genutzt werden durch entsprechende Zwangslüftungen sicherzustellen. Häufig reicht es auch in den sehr frühen kühleren Morgenstunden kurz Stoßzulüften.

Die hohe Wärmespeicherfähigkeit des Betons ist übrigens auch im Winter vorteilhaft. Beim Stoßlüften wird die kalte frische Luft schnell durch die in den massiven Wänden und Decken gespeicherte Wärme auf die "Behaglichkeitstemperatur" angewärmt.

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