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Premiere: Geprüfter Brandschutz bei gelochten Trapezprofilen mit Rockwool

  • Flachdachkonstruktion mit gelochten Trapezprofilen erstmals nach DIN 18234 geprüft

(10.7.2005) Häufig werden Stahlleichtdächer bei Gebäuden mit Personenverkehr oder bei Gebäuden mit einem hohen Innenraumlärmpegel wegen der notwendigen Schallabsorption mit gelochten Trapezprofilen und Akustiksickenfüllern ausgeführt. Gerade bei diesen Gebäuden sind aber neben den akustischen Anforderungen auch oftmals Anforderungen an den Brandschutz zu erfüllen. Planer stehen hier vor dem Problem einer großen Unsicherheit, denn bis heute ist das Brandverhalten (Brand von innen) von Stahlleichtdächern mit gelochten Trapezprofilen weder durch eine Norm geregelt noch durch eine Brandprüfung ermittelt worden. Jetzt hat die Deutsche Rockwool erstmals eine Brandprüfung nach DIN 18234 an einem kompletten Dachaufbau mit gelochten Trapezprofilen erfolgreich durchgeführt und gibt so schon bei der Planung eines Gebäudes die notwendige Sicherheit.

gelochte Trapezprofile für ein Stahlleichtdach

Mit dem nun geprüften Dachaufbau der Deutschen Rockwool steht dem Planer und Architekten ab sofort eine komplette Dämmlösung für Stahlleichtdächer mit gelochten Trapezprofilen zur Verfügung, die die Brandschutzanforderungen der DIN 18234 (Brandschutz großflächiger Dächer) erfüllt und damit auch bei Flachdächern gemäß Industriebaurichtlinie einsetzbar ist.

Vier Komponenten sorgen für optimale Sicherheit



Der geprüfte Dachaufbau besteht insgesamt aus vier Einzelkomponenten: In die Tiefsicken der gelochten Stahltrapezprofile (153/250 (A) - 0,88) wurden zunächst die Steinwolle Akustik-Sickenfüller "RAF-SE/VV" von Rockwool eingelegt. Einseitig mit einem Glasvlies kaschiert, verfügen diese nichtbrennbaren Akustik-Sickenfüller (Euroklasse A1) über zwei mittig angeordnete, kerbförmige Aussparungen, die beim Einbau in die Tiefsicken für passgenauen Sitz sorgen. Anschließend wurde die selbstklebende Dampfsperre "Rockfol SK 18234" (Baustoffklasse B1 und nach DIN 18234 geprüft) verlegt. Als eigentliche Wärmedämmschicht wurde hierauf die druckbelastbare Dachdämmplatte "Durock" in zwei Lagen à 60 mm verlegt. Abschließend wurde als Dachabdichtung eine einlagige Kunststoffbahn (Dicke 1,5 mm) verlegt und mechanisch befestigt.

Brand von innen

Dieser Dachaufbau konnte seine überzeugenden Brandschutzeigenschaften beim Brandversuch (Beflammung von innen) nach DIN 18234 unter Beweis stellen. Nach ca. 37 Minuten Versuchsdauer und mehr als 900 °C Temperaturbelastung stand das Ergebnis fest - alle Anforderungen der DIN 18234 wurden erfüllt.

Etwa zwei Stunden nach Versuchsende waren die Temperaturen soweit gesunken, dass der Dachaufbau demontiert werden konnte. Obwohl das gelochte Trapezprofil auf Grund der extremen Temperaturbelastung deformiert war, war die Dachabdichtung noch voll intakt, da diese durch den nichtbrennbaren Steinwolle-Dämmstoff mit seinem Schmelzpunkt ≥ 1000°C vor den Flammen und den extremen Temperaturen sicher geschützt wurde.

Für "Dächer mit Abdichtung" und "mit Deckung"

Die durchgeführte Brandprüfung nach DIN 18234 gilt für "einschalige Dächer mit Abdichtung" und analog für "zweischalige Dächer mit Deckung" (zweischalige Metalldächer). Voraussetzung dabei ist, dass die brandschützenden Dachkomponenten ...

  • Akustik-Sickenfüller RAF-SE/V oder RAF-SE/V (nichtbrennbar - Euroklasse A1 und Schmelzpunkt von ≥ 1.000°C, Dicke 30 mm)
  • Brandschutzdampfsperre Rockfol SK 18234 (Baustoffklasse B1, geprüft nach DIN 18234)
  • druckbelastbare Mineralfaser-Dämmung (nichtbrennbar - Euroklasse A1 und Schmelzpunkt ≥ 1.000 °C, DAA oder DAD dh gemäß DIN V 4108-10, Dicke ≥ 120 mm)

... eingesetzt werden bzw. gleiche Produkteigenschaften aufweisen können. Für das Trapezprofil und für die Dachabdichtung oder -deckung sind ebenfalls die Anforderungen der DIN 18234 zu beachten.


Verformung des Trapezprofiles nach Versuchsende.

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