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IG BAU macht vor Facility Management nicht Halt

(21.1.2006) Mit dem Abschluss des ersten Tarifvertrags hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt den tarifpolitischen Einstieg in die Facility Management Branche geschafft. Nach mehr als einem Jahr intensiver Gespräche und Verhandlungen gilt der Tarifvertrag mit der Hochtief FM GmbH rückwirkend ab dem 1. Januar 2006. Für die IG BAU ist er so etwas wie ein Mustertarifvertrag und könne auch auf alle anderen Unternehmen der Branche übertragen werden. "Mittelfristig", so IG BAU-Verhandlungsführer Frank Wynands, "ist das auch unser tarifpolitisches Ziel."

Die Hochtief Facility Management GmbH, einer der großen Komplettanbieter im Facility Management, beschäftigt zurzeit knapp unter 4.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und befindet sich nach eigenen Angaben weiter auf Wachstumskurs.

IG-BAU Vorstandsmitglied Frank Wynands begrüßt den Tarifabschluss als Weg in die richtige Richtung. "Nur Tarifverträge gewährleisten perspektivisch Qualität und Stabilität und in der Branche". Der Markt im FM-Geschäft sei zurzeit sehr dynamisch - mit allen Chancen und Risiken für Beschäftigte und Unternehmen. Was aggressiver Preiswettbewerb bedeute, könne man im Baugewerbe sehen, so Wynands. "Soweit sollten es die Unternehmen in der FM Branche nicht kommen lassen."

Der Tarifvertrag ist flexibel ausgestaltet und bietet den Betriebsräten für die betriebliche Umsetzung viel Handlungsfreiheit. Dies gilt besonders für die Arbeitszeit, die 170 Stunden pro Monat oder bei Anwendung einer Jahresarbeitszeit 2.040 Stunden beträgt und flexibel verteilt werden kann. Aber auch die konkrete Umsetzung aller tariflichen Zuschläge lässt viel Raum für passgenaue betriebliche Lösungen. Viel positiven Spielraum bietet darüber hinaus die vereinbarte Eingruppierungsstruktur. Das Entgeltgitter hat eine Spannweite von 70 bis 215 Prozent, wobei das Grundentgelt der 100 Prozentgruppe 2.000,00 Euro beträgt. Der Tarifvertrag enthält aber auch eine erfolgs- sowie eine leistungsorientierte Komponente. Dadurch können Mitarbeiter ihr Jahreseinkommen um bis zu 20 Prozent steigern.

"Gemeinsam mit der Hochtief FM GmbH sollten wir jetzt die Chance ergreifen und weitere Unternehmen davon überzeugen, dass Qualitätswettbewerb auf der Grundlage von Tarifverträgen und nicht der ruinöse Preiskampf der beste Weg für die Branche ist", sagte Wynands.

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