Neues Hohlziegeldach von A·K·A für 750jährige Klosterkirche
(24.7.2006) Produktkompetenz und ein Dachziegelsortiment, das auch die Belange der Denkmalpflege erfüllt - diese Faktoren sollen den Ausschlag bei der Dachrestaurierung der 750 Jahre alten Klosterkirche St. Bernhard in Gravenhorst gegeben haben (siehe Google-Maps). Eingesetzt wurden rund 8000 Hohlziegel Typ Wittenberg von der A·K·A Ziegelgruppe GmbH, Peine. Die denkmalgerechte Problemlösung lag im ausgewogenen, natürlichen Farbspiel 'Stadtsortierung', das eine optisch vorgezogene "Patina" auf dem Dach entstehen lässt. "Damit hat sich das bei Renovierung und Sanierung denkmalgeschützter Gebäude stark nachgefragte Sortierungsprogramm aus hochwertigen Farbauslesen erneut durchgesetzt", betont Gesamtvertriebsleiter Ernst Buchow.
Die unter Denkmalschutz stehende einschiffige Kirche St. Bernhard ist das älteste erhaltene Gebäude des 1256 gegründeten Zisterzienserinnenklosters in Gravenhorst im Tecklenburger Land. In den zurückliegenden Jahrhunderten musste das Gotteshaus Zerstörungen und Brände überstehen. Zweimal erfolgte wegen erheblicher Grundwasserprobleme eine Fußbodenerhöhung, mehrfach wurden Renovierungen und Instandsetzungen durchgeführt. Im Gegensatz zur Klosteranlage, die nach der Säkularisierung um 1800 aufgrund wechselnder Besitzer und Zuständigkeiten bis vor kurzem immer mehr verfiel, wurde die Klosterkirche, insbesondere als katholische Patronatskirche im Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen, stets instand gehalten. Eine gründliche Restaurierung erfolgte noch in den Jahren 1971 - 74. Dabei wurde u.a. durch vorsichtige Abtragung des Fußbodens und Erdabtragung das gotische Niveau des Fußbodens wieder hergestellt, die Dachdeckung erneuert und der erst um 1900 in das Kirchengebäude integrierte Turmbereich wieder aufgebaut. Denn nach den strengen Bauvorschriften des Zisterzienserordens war ein Kirchturm nicht erlaubt. Die kleinen Glocken hingen in einem schlichten Dachreiter.
Gleichwohl: die Witterungseinflüsse der vergangenen Jahrzehnte beeinträchtigten erneut die Schutzfunktion des Kirchendaches. Die Vermörtelung der aus Handstrichziegeln bestehenden Deckung bröckelte aus. Risse und Abplatzungen führten zu Wassereinfall und partieller Durchfeuchtung des Dachstuhls. Die Bezirksregierung Münster als Bauherr entschied 2005 die notwendige Dachsanierung. Zwar war der aus Eichenholz bestehende Dachstuhl nach Worten des verantwortlichen Bauleiters vom zuständigen Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW "noch weitgehend intakt und brauchte nur zimmermannsmäßig nachgearbeitet zu werden. Doch die Dacheindeckung musste komplett erneuert werden".
Große Bedeutung kam dabei der Farbgebung der einzusetzenden Hohlziegel zu. Sie musste den Forderungen der Denkmalpflege entsprechen und zudem mit der Dachlandschaft der mehrere Jahre zuvor umgedeckten Klosteranlage harmonieren. Im Rahmen der Ausschreibung stieß der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW auf das Angebot der A·K·A Ziegelgruppe für Hohlziegel Typ Wittenberg in der 'Stadtsortierung'. Das Besondere dieses von naturrot über rotbunt bis zu hellen Brauntönen reichende Farbspiels: Es entsteht durch das Zusammenwirken mehrerer zur Sortierung gemischter Hohlziegelfarben. Nach der Verlegung sieht das Dach nicht aus wie neu eingedeckt, sondern wie "gewachsen".
Ein Effekt, für den sonst Jahrzehnte benötigt würden. "Die Hohlziegel der ausgewählten Sortierung kommen werksmäßig vorsortiert auf die Baustelle. Beim Verlegen wird zusätzlich aus den Paletten gemischt, so dass sich ein lebendig wirkendes, harmonisches Gesamtbild der Eindeckung ergibt", erläutert Rainer Wieczorek, Verkaufsleiter "Dach" bei A·K·A. Nach der Präsentation verschiedener Mustertafeln haben sich sowohl das Westfälische Amt für Denkmalpflege als auch Kirchengemeinde und Bezirksregierung einhellig für das Farbspiel 'Stadtsortierung' entschieden.
Die Verlegung der Hohlziegel im Kurzschnitt erfolgte als Aufschnittdeckung. Bei dieser Ausführung liegen im Überschneidungsbereich alle vier Hohlziegel übereinander. Alle Ziegel der insgesamt ca. 500 m² großen und 48° geneigten Dachflächen wurden geklammert. Wie bei der historischen Deckung wurde der 25 Meter lange First originalgetreu vermörtelt. Neben dem spitz zulaufenden, mit Schiefer verkleideten Glockenturm wurde zu beiden Seiten des Firstes eine Fläche mit Lüftungsziegeln gestaffelt eingedeckt. Der Grund: unterhalb dieses Bereichs sind drei kleine Glocken im Dachstuhl nebeneinander aufgehängt. Für den schönen Klang nach außen sorgen nun die Lüftungsziegel.
Nach erfolgreichem Abschluss der Dachsanierung zeigen sich die Verantwortlichen sehr zufrieden mit der optischen Wirkung der Dacheindeckung: "Durch das Zusammenspiel der im Ton abgestuften Hohlziegelfarben ist die harmonische Einbindung des Kirchendaches in die umgebende Dachlandschaft hervorragend gelungen", so Peter Landmeier von der Bezirksregierung Münster. Inzwischen konnte auch dank der Übernahme des Klosters durch den Förderverein Kloster Gravenhorst e.V. die umfangreiche, sensible Restaurierung der Anlage und deren Umnutzung erfolgreich abgeschlossen werden. Entstanden ist aus diesem Engagement das Kunsthaus Kloster Gravenhorst - gemeinsam mit der Klosterkirche ein architektonisches Highlight und kultureller Anziehungspunkt für Menschen aus nah und fern.
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