Manto-Schachtecke: Wirtschaftliche Schallösung für enge Schächte
(28.8.2008) Wirtschaftliche Schachtschalungen sind gefragt. Der Bau von
- entweder die neue Manto-Schachtecke oder aber
- die bewährte spindelbare Manto-Schachtschalung.
Es ist eine probate Vorgehensweise, den Bauablauf durch vorkletternde Treppentürme und Aufzugschächte zu entzerren. Auch beim Bau des neuen Mövenpick-Hotels in der Düsseldorfer City hat sich die bauausführende Riedel Bau dazu entschlossen. Der zwei- bis zehngeschossige Hotelneubau (13.500 Quadratmeter Grundfläche) mit rund 200 Hotelzimmern, Wellness- und Tagungsbereich sowie zweigeschossiger Tiefgarage wird in Stahlbetonskelettbauweise auf dem Grundstück eines zuvor abgerissenen Gebäudes errichtet. Zwar sind in den unteren Geschossen recht anspruchsvolle Schallösungen gefragt, beispielsweise für bis zu 5,00 Meter hohe einhäuptige Außenwände. Doch ab dem Erdgeschoss bestehen die Fassaden größtenteils aus Fertigteilstützen und Fertigteilunterzügen.
Steifigkeit bekommt das Gebäude durch die in Massivbauweise hergestellten Ortbetonkerne, die teilweise vorgeklettert werden: ein rund 5,20 x 5,00 m großer Aufzugkern mit vier Einzelschächten sowie ein gegenüberliegender Treppenhauskern (5,05 x 2,75 m). Der ca. 4,50 m breite Raum zwischen den beiden Kernen wird durch eine Klinkbühne überbrückt, so dass die Außenschalung beider Türme als Einheit im gleichen Takt klettert.
Die Erschließung der Kletterebene erfolgt durch einen bauseits nachlaufenden, innen liegenden Treppenturm. Die Kletterabschnitte betragen - mit Ausnahme des ersten Taktes - konstant 3,22 Meter und sind völlig losgelöst von den Geschosshöhen. Die variieren nämlich von 3,65 m in den Unterschossen über knapp 5,00 m im EG bis zu 2,65 m ab dem 2. OG.
Die äußere Schalung des Treppenhauskerns besteht aus einer 3,30 Meter hohen Manto-Großrahmenschalung, die von Konsolen des Kletterfahrgerüstes CS 240L getragen wird. Bei der Innenschalung - ebenfalls eine 3,30 Meter hohe Manto-Schalung - ist die neue verstellbare Manto-Schachtecke im Einsatz. Sie ist in drei Größen (120, 270 oder, 330 cm) lieferbar und lässt sich mit allen Hünnebeck-Wandrahmenschalungen (Manto, Rasto, Takko) kombinieren (Bild rechts und unten). Die Bedienung, für die kein spezielles Werkzeug erforderlich ist, erfolgt über eine leicht zugängliche Stellschraube von oben. Über sie werden die Schalecken in die gewünschte Position gebracht. Zum Ausschalen wird die Schenkellänge der Schalecken um rund 3 Zentimeter verringert, so dass ein Ausschalspiel zwischen Schalung und Beton entsteht. Über den in der Schachtecke befindlichen Mechanismus lässt sich die Schalung schnell komplett umlaufend von den betonierten Wänden lösen und anschließend mit Hilfe eines vierteiligen Krangehänges komplett umsetzen. Bei Aufstockungen werden die beweglichen Zugelemente der übereinander stehenden Ecken miteinander verbunden. Das untere Ende der Zugstange wird über die Stellschraube gesteckt und mit der vorhandenen Schraube arretiert. Dann wird die Kontermutter an der unteren Schachtecke gelöst und gegenläufig platziert.
Die Riedel Bau Mannschaft verwendet die Manto-Schachtecke auf dieser Baustelle zum ersten Mal. Oberbauleiter Thomas Christ und Polier Günter Schmitt zeigen sich beide sehr zufrieden mit deren Funktionsweise: "Die Schachtecke besitzt ja lediglich vier Gelenke und benötigt in der Mitte keine Aussteifungen. Dadurch ist die Schalung sehr formstabil. Außerdem lässt sie sich besonders leicht ein- und ausbauen. Man braucht ja nur von oben zu spindeln, dann löst sich die komplette Schalung vom Beton."

In den Randtreppenhäusern, wo einige Außenwände wegen ihrer direkten Angrenzung an Nachbarbauten aus Filigranwänden hergestellt werden, ist bei den Innenschalungen der vier Einzelschächte das konventionelle Prinzip der Manto-Schachtschalung aus Gelenkecken, Außenecken und Schachtspindeln im Einsatz. Auch sie ist spindelbar und steht auf Bühnen aus Klinkbühnenträgern mit bis zu 5,00 m Länge, die Schacht für Schacht nach oben gezogen werden.
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