Einsatz von GFK-Bewehrung in Parkhäusern
... verspricht dauerhaften Schutz vor Korrosion in Fahrbahndecken
(28.8.2008) In Tiefgaragen und Parkhäusern treten an Stahlbetonbauteilen häufig Schäden durch Korrosion auf. Wasser und Luft dringen durch Risse im Beton bis zum Bewehrungsstahl vor, wodurch dieser zu rosten beginnt. Am häufigsten treten die Schäden in Fahrbahndecken auf, da hier zusätzlich eine mechanische Beanspruchung - beispielsweise durch Autoreifen - besteht, und das Wasser weniger schnell abfließt. Schöck ComBAR, ein Bewehrungsssystem aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), bietet in diesem Kontext einen wirtschaftlichen Schutz vor Korrosion in Verkehrsbauten. Das Bewehrungsmaterial ist hochfest, beständig gegen chemische Angriffe oder Tausalze und mit einem geringen Eigengewicht leicht einzubauen.

Beim Aushärten von Beton können gefährliche Risse entstehen, da der Baustoff sich beim Trocknen und Erhärten zusammenzieht. Das Material schwindet. Außerdem zieht sich Beton zusammen, wenn er abgekühlt wird. Durch das Zusammenziehen entstehen in seinem Inneren Zugspannungen. Beton kann diese Spannung praktisch nicht aufnehmen und reißt auf. Es bilden sich dadurch immer mehr oder größere Risse, bis die Zugspannungen im Beton abgebaut sind. Zudem können in Betonbauteilen auch so genannte Zwangsspannungen entstehen, wenn an beiden Enden eines Betonbauteils "gezogen" wird. Dies geschieht beispielsweise dann, wenn bei einer langen Parkgarage an zwei Enden des Gebäudes Treppentürme aus Beton angebaut sind und die Fundamente sich absenken. In diesen Platten entstehen dann Zugspannungen, die zu Rissen im Beton führen können.
Wenn
die Risse groß genug sind, kann durch sie Wasser eindringen - und damit eine
klassische Stahlbewehrung angreifen. Das geschieht bereits ab einer Rissbreite
von circa 0,1 Millimeter. Ist das Wasser säurehaltig oder steigt die Temperatur
im Beton an, wird der Korrosionsprozess noch verstärkt. Das ist unter anderem
dann der Fall, wenn im Winter dem Wasser Tausalz beigemischt wird.
GFK-Bewehrung schützt vor Korrosion
Zum Schutz der Bewehrung gegen das Eindringen von Wasser schreibt die DIN-1045-1 größere Betondeckungen über den Bewehrungsstäben vor, als dies früher der Fall war. Das führt in Bauwerken wie Tiefgaragen dazu, dass die Deckenplatten dicker werden müssen als früher. Eine wirtschaftliche und planungsfreundliche Alternative bietet die glasfaserverstärkte Kunststoffbewehrung "Schöck ComBAR". Sie rostet nicht und kann wie Bewehrung aus Edelstahl (BSt 500 NR) in allen Umweltumgebungen eingebaut werden - und zwar mit der minimalen Betondeckung gemäß DIN 1045-1. Denn die GFK-Bewehrung erfordert keine zusätzliche Betondeckung zum Schutz des Bewehrungsstabes. Wird ComBAR in der oberen Bewehrungslage einer befahrenen Deckenplatte eingesetzt, muss zudem keine Beschichtung aufgetragen werden.
Leidvolle Beschichtung
Rissüberdeckende Beschichtungen weisen eine Vielzahl von Problemen auf: Die Beschichtung - im Fachjargon OS 11 oder OS 13 genannt - wird direkt auf die Decke angebracht und ist teuer. Das Material ist hochwertig und der Untergrund, das heißt die Betonoberfläche, muss sehr eben und sauber sein. Zum anderen müssen die Beschichtungen in drei bis vier Schichten aufgetragen werden und danach gut austrocknen. All dies führt zu einer langen Einbauzeit. Außerdem kann dieser komplizierte Einbau nur von Experten durchgeführt werden. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass diese Beschichtungen relativ weich und somit verschleiß- und abriebsanfällig sind. Oft müssen sie, besonders in stark befahrenen Rampenbereichen, bereits nach fünf Jahren ersetzt werden. Dabei ist die alte Beschichtung komplett zu entfernen und als Sondermüll zu entsorgen.

Die beiden am meisten befahrenen Bereiche in jedem Parkhaus sind der Ein- und der Ausfahrtsbereich. Werden diese geschlossen, ist das gesamte Parkhaus nicht zu bedienen. Die Gewinnausfälle für den Betreiber können schnell sehr hoch werden. Ein letzter Nachteil ist, dass Autoreifen beim Befahren einer Decke mit einer rissüberbrückenden Beschichtung sehr laut quietschen, was zu Lärmbelästigungen für die Anrainer der Garage führen kann.
Eine wirtschaftliche Alternative
Im Vergleich zu klassischer Stahlbewehrung verweist Schöck für ComBAR auf eindeutig wirtschaftliche Vorteile - vor allem dann, wenn die erforderliche Menge an oben liegenden ComBAR-Stäben gering ist. Wenn man zudem die Opportunitätskosten, die bei einer sanierungsbedingten Schließung des Parkhauses anfallen, mit in die Gesamtkostenrechnung einrechnet, werde der Vorteil der glasfaserverstärkten Bewehrung noch deutlicher.

Weitere
Informationen zum Thema "GFK-Bewehrung in Parkhäusern und Tiefgaragen" sind beim
Schöck ComBAR-Team in Baden-Baden per E-Mail an schoeck@schoeck.de erhältlich.
siehe auch für weitere Informationen:
- Schöck Bauteile GmbH
- Schöck ComBAR - die Glasfaserbewehrung für Sonderanwendungen (3.4.2006)
- Schöck und Fiberline Composites entwickeln innovative Alternative zu Betonstahl (16.8.2004)
- Glasfaserverbundwerkstoff statt Stahl: Schöck Combar bewehrt Notgehweg im Autobahntunnel (26.10.2022)
- Eberhard Schöck 86-jährig gestorben (24.1.2022)
- VDE mahnt: Blitzschutzsysteme für Bauwerke aus CFK-verstärktem Beton sorgfältig planen (2.7.2021)
- Schöck und Fiberline starten Joint Venture zur Herstellung von Glasfaserbewehrung (4.8.2017)
- Neuer umweltverträglicher Oberflächenschutz für stark beanspruchte Betonuntergründe (16.8.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Manto-Schachtecke: Wirtschaftliche Schallösung für enge Schächte (28.8.2008)
- Hochfester Sichtbeton trägt biomedizinisches Forschungszentrum (19.8.2008)
- Vorbild Octopus? Beton-Noppen aus Strukturmatrizen prägen Kunsthalle (19.8.2008)
- Wärmebrücken im Neubau: ein kritischer Schwachpunkt (18.8.2008)
- Bauschäden durch Preisdruck und mangelhafte Ausführungsqualität (18.8.2008)
- Dokumentation zum Deutschen Brückenbaupreis 2008 erschienen (15.6.2008)
- Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung (11.6.2008)
- Berufsgenossenschaft warnt vor leichtfertigem Umgang mit Epoxidharzen (1.6.2008)
- Basst scho: Trägerlose Deckenschalung und langlebiger Kunststoffschalhaut (14.5.2008)
- Betonschutz und -Reparatur durch Kristallisation (14.5.2008)
- Geschossdecken in Sichtbetonqualität im Hegau Tower, Singen (26.2.2008)
- Saugende Betonschalungsplatte meistert kritische Randbereiche (28.1.2008)
- Dynamische Lasten: Wenn die Fans auf der Stadiontribüne hüpfen (2.1.2008)
- Industrieboden aus leichtverdichtendem Beton und Stahlfasern (13.12.2007)
- Nanostrukturierte Polymere machen Textilbeton leistungsfähiger (11.12.2006)
- Parkdecksanierung in Lemgo mit Kemperol für Abdichtung und Beschichtung (9.11.2005)
siehe zudem:
- Betonbau, Bodenbeschichtung, Bauwerksabdichtung, Parkhäuser, Bautechnik und Betonfertigteile auf Baulinks
- Literatur / Bücher über Betonbau, Betonarchitektur bei Amazon.de