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Konvexe Biber ohne Schnabeln fürs Barockschloss Moritzburg

(24.10.2009) Die Moritzburger Teichlandschaft mit dem Jagdschloss Moritzburg (siehe Google-Maps, Bild von der Westfassade mit Kapelle und Südwestturm sowie Foto vom Eingang) zählt zu den reizvollsten Naherholungsgebieten Dresdens. 15 km vom Stadtzentrum Dresdens entfernt, zieht die barocke Schlossanlage jährlich Tausende von Besuchern an. Damit das langfristig so bleiben kann, werden bis voraussichtlich 2011 die Dächer des 1736 zur heutigen Pracht umgebauten Schlosses neu eingedeckt. Die insgesamt fast 4.000 m² große Dachfläche erhält an bielen Stellen eine Deckung aus speziellen, leicht konvexen Koramic-Bibern.

Die Sanierung des Jagdschlosses und der dazugehörigen Anlagen ist ein laufender Prozess - betreut vom Architekturbüro Kunze-Zerjatke. Bereits Mitte der 1990er Jahre begann die Dachsanierung. Im Spätherbst 2008 wurde einer der Bauabschnitte der Dachsanierung abgeschlossen. Dieser umfasste die Westfassade mit Kapelle und dem südwestlichen Turm. Aktuell werden die Süd-, Ost- und Nordseite saniert. Im Zuge dieser Arbeiten gilt es auch, das Dach des noch zu sanierenden Turms im Südosten, zu erneuern.

Leicht konvexe Biber minimieren das Schnabeln

Die verwendeten Biberschwanzziegel aus der Koramic-Produktionslinie „Manufaktur“ folgen dem historischen Vorbild, denn sie entsprechen mit ihrem Segmentschnitt dem „sächsischen Format“. Anstatt der bei diesem Format üblichen drei Rippen verfügen die Ziegel auf der Moritzburg allerdings über vier Rippen und sind 32 anstatt 38 cm lang. Die kürzere Bibervariante empfiehlt sich vor allem für die großen Zwiebeltürme sowie die stark geschweifte Dachform der Renaissancekapelle. Hier unterbinden die kürzeren Biber ein übermäßiges Schnabeln der Deckung. Zudem werden die Ziegel von Haus aus leicht konvex gefertigt und weisen einen Stich von etwa 2 mm auf. Diese fast nicht wahrnehmbare Krümmung soll nicht nur die einfachere Verlegung der Biber auf glatten Flächen unterstützen, sondern auch die Deckung großer Zwiebeltürme erleichtern. Die leicht konvexen Biber liegen hinter der Spitze unmerklich hohl und unterbinden auf diese Weise die Kapillarität zwischen den Biberlagen. Sie lassen ferner ein glatteres, flächigeres Deckbild erwarten.

Übrigens: Vor der Verlegung der neuen Ziegel wurden zuerst die Holzdachstühle saniert. Um die Deckung möglichst rund erscheinen zu lassen, skamen biegsame Schichtholzdachlatten zum Einsatz.

Jeder eingedeckte Biberschwanzziegel wurde, wie in Sachsen üblich, mit einem Quer- und Längsschlag gesichert. Bei einer solchen denkmalgerechten Vermörtelung erübrigte sich eine Unterspannbahn und die keramische Dachdeckung kann ungehindert auch zum Dachraum hin lüften bzw. trocknen (siehe abschließendes Dachbild).

Weitere Informationen zu Dachziegeln aus der Produktionslinie Manufaktur (speziell auch zu konvexe Bibern) können per E-Mail an Koramic angefordert werden.

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