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Strom erzeugende Ölheizung und ölbetriebene Wärmepumpe

  • Mineralölwirtschaft startet Forschungsprojekte für den Wärmemarkt

(8.12.2009) Rund 34 Prozent des gesamten deutschen Energiebedarfs entfallen auf die Wärmeversorgung von Gebäuden. In diesem Bereich möglichst viel Energie einzusparen, ist daher von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik. In welchem Umfang der Energiebedarf von Gebäuden sinkt, hängt wesentlich vom Einsatz effizienter Heizungstechnik ab. Mit der Erneuerung eines veralteten Heizkessels durch ein Brennwertheizgerät können Hausbesitzer schon heute den Heizenergieverbrauch deutlich reduzieren. Durch die Einbindung von Solarthermie lässt sich zusätzlich Energie einsparen. Die Kosten-Nutzen-Bilanz der Brennwerttechnik sowie die staatliche Förderung für Heizungserneuerung und Solaranlagen sprechen für eine zügige Heizungserneuerung in vielen Gebäuden.

Primärenergie einsparen mit neuen Technologien

Darüber hinaus werden langfristig aber auch neue Technologien für die Wärmeversorgung nötig sein, um den Primärenergieverbrauch weiter zu senken. Vor diesem Hintergrund hat die deutsche Mineralölwirtschaft unter der Federführung des Instituts für wirtschaftliche Oelheizung (IWO) eine Technologie-Initiative gestartet. Beteiligt sind bislang die Mineralölunternehmen aws Wärme Service, Shell und Total sowie die Heizgerätehersteller Bosch Thermotechnik und Otag. In den nächsten Jahren sollen im Rahmen dieser Initiative neue Technologiekonzepte für die Wärmeversorgung mit Heizöl und Bioheizöl erforscht und entwickelt werden. Dazu zählen ...

  • eine mit Heizöl betriebene Wärmepumpe und
  • eine Strom erzeugende Heizung auf Basis der Kraft-Wärme-Kopplung, speziell für den Einsatz in Wohngebäuden.

Der Primärenergiebedarf, der auch in der Energieeinsparverordnung (EnEV) als Hauptanforderung für den zulässigen Energiebedarf von Gebäuden festgelegt wurde, ist aus Sicht der Mineralölwirtschaft die entscheidende Größe für eine energetische Bewertung von Gebäuden und Heizsystemen. Denn beim Primärenergiebedarf werden neben dem Energiebedarf im Gebäude auch die zuvor benötigte Energien für Förderung, Herstellung und Transport zum Beispiel von Erdgas, Heizöl oder Strom berücksichtigt. Nur auf Basis der Bewertungsgröße Primärenergie ist eine vollständige Bilanz des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Treibhausgasemissionen möglich. So müssen zum Beispiel laut Rechnung der Mineralölwirtschaft für eine Kilowattstunde (kWh) Strom, die an der Steckdose ankommt, bei der derzeitigen Art der Stromerzeugung in Deutschland insgesamt 2,6 kWh Primärenergie aufgewendet werden. Bei Heizöl werden für jede im Brennstoff enthaltene Kilowattstunde nutzbarer Energie nur 1,1 kWh Primärenergie benötigt:

Projektziel: Umweltwärme und Strom effizienter gewinnen

Ob sich Heizöl mit seinem guten Primärenergiefaktor durch neue Technologien noch effizienter nutzen lässt, wird im Rahmen der Entwicklungsprojekte der Technologie-Initiative erforscht: "Wir konzentrieren uns in den Forschungsprojekten auf zwei Bereiche, um zu ermitteln, wie sich Heizöl noch effizienter einsetzen lässt. Zum einen ist das die Nutzung von Umweltwärme durch eine Wärmepumpe, die anstelle von Strom mit Heizöl betrieben wird. Zum anderen wollen wir Strom effizienter erzeugen als das heute in konventionellen Großkraftwerken der Fall ist. Hierfür untersuchen wir die Entwicklungschancen für eine Strom erzeugende Öl-Brennwertheizung, die das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) nutzt - also gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt", erläutert Prof. Christian Küchen (IWO).

Bis zur Marktreife dieser neuen Technologien für Heizöl sei noch eine Reihe von Fragen durch die Ingenieure zu klären, so der IWO-Geschäftsführer.

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