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Barock, Denkmalschutz, Holzfenster und 28 Eigentumswohnungen unter einem Hut

(14.12.2010) Wohnen wie im Kloster - allerdings mit zeitgemäßem Komfort. Für 28 Familien ist dies im ehemaligen Amtsgebäude der Benediktiner-Abtei in Ottobeuren im Landkreis Unterallgäu Wirklichkeit geworden (siehe Google-Maps). In der denkmalgeschützten Anlage entstanden nach einer Komplettsanierung 28 Eigentumswohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von 2.350 m².

Das ehemalige Amtsgebäude der Benediktiner-Abtei in Ottobeuren wurde in den Jahren 1731 bis 1742 im Barockstil errichtet. Die Anlage mit umgebendem Park ist zweigeschossig und mit Eckbauten, Mittelrisalit und Walmdach ausgeführt. Der Garten hat eine historische Ummauerung mit oktogonalem Gartenhaus und Zeltdach.

Das Gebäude kann auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurückschauen: Nach Aufhebung des Klosters blieb das Haus Dienstgebäude des Bayerischen Staates. Es diente als Landgericht und Rentamt, später als Amtsgericht und Finanzamt. Ab 1932 beherbergte es Wohnungen für staatliche Beamte, den Landpolizeiposten und die Volksschule. 1959 erwarb der Landkreis Memmingen das Beamtengebäude und baute es in den 70er Jahren zu einem Seniorenheim um. Nach der Schließung war das Gebäude ab 2001 ungenutzt. Nachdem jahrelang auf die notwendigen Erhaltungs- und Erneuerungsaufgaben verzichtet wurde, war die denkmalgeschützte Anlage stark sanierungsbedürftig. Die teilweise vorhandenen Blindfenster störten das gesamte barocke Außenbild. Auch die Zugänge zu den fünf Hauteingängen waren baufällig, die Treppenaufbauten wackelig und teilweise zerstört.

Holzfenster berücksichtigen Denkmalschutz-Vorgaben

Im Jahr 2006 übernahm die J. A .Consulting aus dem fränkischen Forchheim das ehemalige Amtsgebäude und ließ es nach Plänen des Forchheimer Architekturbüros Herbert Amtmann komplett sanieren. Die Fassade, die bereits deutliche Schäden und Risse aufwies, wurde nach den Vorgaben des Denkmalschutzes vollständig instand gesetzt. Dazu gehörte auch der Austausch der alten Fenster, die so marode waren, dass keine Möglichkeit einer Reparatur bestand. Mit der Produktion und dem Einbau wurde die Firma Achenbach Fensterbau aus Zell in Oberfranken beauftragt. Das Design der Holzfenster erfolgte unter Einbeziehung des Architekten und des Denkmalschutzes. Insgesamt wurden 180 weiß lackierte Holzfenster aus Kiefer eingebaut, die sich durch die Formgebung des Wetterschenkels harmonisch in die historische Fassade einfügen. Die Fenster erfüllen den Niedrigenergiehaus-Standard.

Im Inneren ließ der Architekt das Gebäude vollständig entkernen. Es entstanden 28 exklusive Eigentumswohnungen mit Wohnflächen zwischen 49 und 160 m².


Parallel zur Sanierung und zum Umbau des 3,2 Mio. Euro teuren ehemaligen Amtsgebäudes wurde auch die gesamte Parkanlage erneuert, so dass die ursprüngliche Einheit und Zusammengehörigkeit der Klosteranlage und seiner Nebengebäude wieder hergestellt werden konnte.

Weitere Informationen zu Holzfenstern können per E-Mail an Achenbach angefordert werden.

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