Preiswerter Zement aus Philadelphia verspricht 97% weniger Energieverbrauch
(5.7.2012) Der Betonverbrauch und damit die mit der Zementproduktion verbundene Umweltbelastung steigt weltweit - vor allem in aufstrebenden Schwellenländern, wo besonders viele neue Brücken, Straßen, Gebäude oder Kanäle gebaut werden. Bereits jetzt beansprucht die Zementindustrie zwei bis drei Prozent des weltweiten Energiebedarfs und entlässt aus Roh- und Brennstoffen mehr als fünf Prozent des von Menschen gemachten Treibhausgases CO₂ in die Atmosphäre. Alternativen zum üblichen Portland-Zement, für den Kalkstein, Ton Sand und Eisenerz bei extrem hohen Temperaturen zu Klinkern gebrannt, getrocknet und zermahlen werden, werden deshalb dringend gesucht.
Um 97% niedrigerer Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß!?
Eine grüne Variante, die
Ingenieure vom Department of Materials Science and Engineering an der Drexel
University Philadelphia entwickelt haben, wurde Anfang des Jahres
im Fachmagazin "Cement and Concrete Composites" veröffentlicht. Die neue Rezeptur kommt ohne Brennen aus
und verspricht deshalb einen um 97 Prozent niedrigeren Energieverbrauch und
CO₂-Ausstoß. Außerdem erwarten die Materialforscher um
Dr. Michel W. Barsoum,
dass die Materialkosten nur 60 Prozent derjenigen von Portland-
Zwar wurden auch Mitte des 20. Jahrhunderts verschiedene Formen Alkali-aktivierten Zements in der ehemaligen Sowjetrepublik verwendet, aber die eigentliche Inspiration für die Drexel-Forscher kam von den ägyptischen Pyramiden und Bauten des antiken Roms - und die stehen ja für die Langlebigkeit dieser Art von Bindemittel.
Um die Technologie zu kommerzialisieren, untersuchte Dr. Alex Moseson, einer der führenden Forscher des Projekts, ob und wie der grüne Zement indischen Slum-Bewohnern hochwertige Baumaterialien zugänglich machen und Jobs in kleinen Zementfabriken auf dem Land bieten kann. Die Ergebnisse der Studie lassen auf gute Erfolge hoffen, und um das Produkt in den Markt einzuführen, wurde das Start-up-Unternehmen Greenstone Technologies, Inc. gegründet.
Dr. Moseson ist überzeugt davon, dass der grüne Drexel-Zement einen einzigartigen Weg eröffnet, um die ökologischen Folgen der steigenden Nachfrage einzudämmen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Dr. Michel W. Barsoum
- Department of Materials Science and Engineering
- Drexel University Philadelphia
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siehe zudem:
- Zement, Betonbau und Bauforschung auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Betonbau und Bauen bei Baubuch / Amazon.de