Fliegender Beton: Spektakuläre Schornstein-Sanierung mit ESW-Beton in 200 Metern Höhe
(5.7.2012) In Wuppertal-Elberfeld stand der Schornsteinkopf im Heizkraftwerk der Wuppertaler Stadtwerke zur Sanierung an (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps). Vermutlich durch Blitzeinschlag war ein Riss unterhalb der Schornsteinmündung entstanden, der sich fast um den kompletten Schlot zog. Und damit waren zugleich die Herausforderungen für die Beteiligten definiert:
- Der verwendete Beton ist extremen chemischen Belastungen ausgesetzt, und darum entschied man sich für den neu entwickelten Spezialbeton mit erhöhter Säurewiderstandsfähigkeit ESW von Cemex.
- Die Baustelle liegt in 200 Metern Höhe.
In Wuppertal mussten drei Kubikmeter ESW-Beton zur Schornsteinspitze des Heizkraftwerks transportiert werden. Das Gelingen dieses Transports war von drei Faktoren abhängig: vom fliegerischen Können des Hubschrauber-Piloten, vom Wetter und von einem ausreichend lange verarbeitbaren, transportfähigen Beton.
Der Beton wurde für einen 25 Zentimeter breiten Ring benötigt: Dieser sichert zukünftig den beschädigten Schornsteinkopf. Die Arbeiten erfolgten von einer eigens errichteten Arbeitsbühne in schwindelerregender Höhe. Nachdem besagter Riss ausgestemmt und alle losen Teile entfernt waren, wurde eine Schalung rund um den Schornstein gebaut.
Strenge Vorgaben vom Luftfahrtamt
Als Einbauzeit standen für die Betonage nur wenige Stunden zur Verfügung, für die das Kraftwerk abgeschaltet wurde. Um den Beton möglichst zügig einbauen zu können, musste das Material per Hubschrauber befördert werden. Für das Flugmanöver hatte das Luftfahrtamt strenge Vorgaben gemacht. Da das Kraftwerk an eine Chemieanlage und Wohngebiete angrenzt, musste der Helikopter senkrecht auf dem Gelände des Kraftwerks seine Lasten nach oben befördern. Als Behelfs-Start- und Landeplatz diente der Kohlelagerplatz des Kraftwerks. Unter den beengten Verhältnissen zu fliegen erforderte vom Piloten der Lasten-Flug viel Fingerspitzengefühl. 19 Mal flog der Pilot die Kaminspitze an. Bei jedem Mal musste der knapp 600 kg schwere Betonkübel auf der Turmkrone exakt platziert werden. Die speziell gesicherten Arbeiter entleerten den Kübel von der Plattform am Schornstein aus.
Erhöhte Anforderung an Beton und Einbau
Die Abgase des Kraftwerks erforderten einen Beton mit erhöhtem
Säurewiderstand. Normale Betone müssen unter diesen
Einsatzbedingungen zusätzlich beschichtet werden, um den Beton vor
Säurekorrosion zu schützen. Durch den Einsatz des ESW-
Auch der Umstand, dass der Beton nur „portionsweise“ eingebaut werden konnte, erforderte eine spezielle Betonrezeptur. Der Beton musste mindestens drei Stunden lang verarbeitbar sein; das wurde zuvor im Labor simuliert.
Weitere Informationen zu ESW-Beton können per E-Mail an Cemex angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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