Deutscher Solarpreis 2013 in Bonn verliehen
(20.10.2013) In acht Kategorien wurde am 19. Oktober im Kunstmuseum Bonn der Deutsche Solarpreis 2013 verliehen. Der Solarpreis wird seit 1994 von Eurosolar jährlich an Kommunen, Unternehmen, lokale Vereine, Genossenschaften, Architekten sowie Einzelpersonen vergeben. Rund 100 Bewerbungen und Vorschläge wurden heuer von einer erfahrenen Jury gesichtet und bewertet.
„Der Solarpreis ist damit einer der ältesten und renommiertesten Auszeichnungen für herausragendes Engagement beim Einsatz Erneuerbarer Energien. Die Preisträger zeigen, dass die Energiewende von vielen Akteuren aus allen Bereichen der Gesellschaft getragen wird“, betonte Prof. Peter Droege, Präsident von Eurosolar e.V. anlässlich der diesjährigen Verleihung. Und Dr. Axel Berg, Vorsitzender der Eurosolar-Sektion Deutschland, ergänzte: „Die dezentrale Energiewende ist nicht nur der Schlüssel für eine moderne Energieversorgung, sondern essentiell für die Wirtschaftsstruktur der Zukunft. Die Gewinner sind hervorragende und motivierende Beispiele aus der Praxis. Sie tragen mit dazu bei, dass das gesamtgesellschaftliche Projekt der Energiewende umgesetzt wird.“.
Die Preisträger 2013
In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ ging der Deutsche Solarpreis an die Stadt Dortmund, die zusammen mit allen relevanten Akteuren aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft das Handlungsprogramm „Klimaschutz 2020“ erarbeitet hat. Eine wichtige Maßnahme des Programms ist die Kampagne „100 EnergiePlusHäuser für Dortmund“. Die gesteigerte Energieeffizienz und Nutzung regenerativer Energien beim Bau neuer Häuser und der Sanierung alter Gebäude spielen darin eine zentrale Rolle.
In der Kategorie „Architektur, Bauen und Stadtentwicklung“ wurde die Wohnbau Gießen GmbH ausgezeichnet. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft hat sich seit 2010 konsequent auf den Weg der hocheffizienten energetischen Sanierung begeben. Ihr Ziel ist dabei auch, für die Mieter eine Sozialversicherung gegen steigende fossile Energiepreise zu schaffen.
In der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ erhält die Energiegenossenschaft Odenwald eG den Deutschen Solarpreis. Die Initiative gründete sich 2009 unter dem Motto „Energie für die Zukunft - Energie für die Region“. Seither forciert sie aktiv den regionalen Ausbau Erneuerbarer Energien. Mit 2.200 Mitgliedern hat sie über Bürgerkapital und regionale Banken inzwischen rund 30 Mio. € in die Energiewende investiert.
Die Autoren des Fachbuchs „Aktivhaus – Das Grundlagenwerk: Vom Passivhaus zum Energieplushaus“ wurden in der Kategorie „Medien“ ausgezeichnet. Manfred Hegger, Caroline Fafflok, Johannes Hegger und Isabell Passig bieten in ihrem Buch erstmals eine Zusammenstellung aller wichtigen Grundlagen zur Entwicklung der Aktivhaus-Idee - siehe auch Nachbarbeitrag „'Aktivhaus - Das Grundlagenwerk' mit dem Solarpreis 2013 ausgezeichnet“.
Die SMA Solar Technology AG erhält für die Solar Academy in der Kategorie „Bildung und Ausbildung“ den Deutschen Solarpreis. Konstruktion und Gestaltung der Gebäudes sind Teil des Schulungskonzepts. Die Solar Academy ist damit Werbeträgerin für zukunftsorientierte Berufsbildung. Funktion und Nutzen der Solarenergie werden direkt erfahrbar gemacht.
Der Solarpreis in der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“
geht an
Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V. aus Bonn. Die humanitäre
Hilfsorganisation stellt die Wasserversorgung für rund 13.000
sudanesische Flüchtlinge aus Darfur in einem Camp im Tschad
sicher. Im Februar 2013 wurde der Betrieb der Wasserpumpen auf
Solarenergie umgestellt. Die Anlage ist die größte solarbetriebene
Trinkwasseranlage des Tschad.
Der Sonderpreis für
persönliches Engagement geht an
Erhard Renz aus Bürstadt, der sich seit über 25 Jahren
konsequent für die regionale Energiewende in Bürgerhand einsetzt.
Mit Weitsicht und Überzeugung hat er viele innovative und
originelle Ideen für die Region umgesetzt und Erneuerbare Energien
für eine breite Öffentlichkeit in den Mittelpunkt des Interesses
gerückt.
Zum diesjährigen Jubiläum erhält das
Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen den
Sonderpreis „20 Jahre Deutscher Solarpreis“ für die
beiden Programme „50
Solarsiedlungen für NRW“ und „100
Klimaschutzsiedlungen in NRW“. Sie sind Teil der Energie- und
Klimaschutzstrategie der nordrhein-westfälischen Landesregierung.
Das Klimaschutzministerium in Nordrhein-Westfalen ist Träger
beider Programme, die
EnergieAgentur.
Außerdem wurden zwei vorbildliche Gebäude mit Solarpreis-Plaketten ausgezeichnet - u.a. das Projekt „e% - Energieeffizienter Wohnungsbau in Ingolstadt“ vom bogevischs buero architekten und stadtplaner gmbh, das bereits den Europäischen Architekturpreis 2013 „Energie + Architektur“ bekam.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- EUROSOLAR - The European Association for Renewable Energy
- SolardachCheck und weitere EnergieSparRatgeber
- AktivhausPlus Verein stellt seine Ziele und Aktivitäten vor (18.12.2013)
- SolarWorld erwirbt Solaraktivitäten der Robert Bosch GmbH (26.11.2013)
- Architects' Darlings 2013: Welche Firmen sind die Lieblinge deutscher Architekten? (6.11.2013)
- „Aktivhaus - Das Grundlagenwerk“ mit dem Solarpreis 2013 ausgezeichnet (20.10.2013)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- „Freie Wärme“ fordert freie Wahl von Heizsystem und Energieträger (8.10.2013)
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- Wärmemarkt stagniert, stagniert und stagniert (16.9.2013)
- Deutscher Solarpreis 2012 in Wuppertal verliehen (29.10.2012)
- Deutscher Solarpreis 2011 wird am 5.11. in Saarbrücken verliehen (31.10.2011)
siehe zudem:
- Solarthermie und Photovoltaik im erneuerbare Energien-Magazin sowie Plusenergiehäuser sowie Passivhaus-Magazin von Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Gebäudeautomation, Elektroinstallation bei Amazon