Fraunhofer UMSICHT hat Funktionsbeschichtung und Dämmputz von Proceram getestet
(23.10.2014) Gebäudehüllen müssen vielfältigen Belastungen standhalten: Regen, Wind, Hitze oder Kälte, UV-Strahlung und Umweltverschmutzung. Und so bekommen Fassaden mit der Zeit Risse, sie verschmutzen und werden porös. Für ein Lifting ist eine Fassadenerneuerung nötig. Fraunhofer UMSICHT hat in diesem Sinne Funktionsbeschichtungen und Dämmputze auf ihre Beschichtungsqualität getestet. Neuartige Systeme ...
- sind recyclingfähig,
- gelten als nicht entzündbar und
- rentieren sich aufgrund ihrer guten Wärmedämmung.
Versuchsstand zur Bewitterung ermöglicht Testung unter
Realbedingungen (Foto: Fraunhofer UMSICHT)
Nachhaltig verputzt, weniger Heizkosten
Witterung ist für Häuser ein allgegenwärtiges Übel. Speziell Regen und Luftfeuchtigkeit sorgen dafür, dass es zur Ausbildung eines Wasserfilms auf der Oberfläche der äußeren Beschichtung kommt. Über längere Dauer kann so Wasser in die Beschichtung und das Mauerwerk eindringen. Die Folge: Außenwände trocken nicht komplett ab, die Dämmfähigkeit lässt nach und die Heizkosten steigen. Aus diesem Grund sollten Fassadenbeschichtungen wenig Wasser aufnehmen und es schnell wieder abgeben.
Fraunhofer UMSICHT hat unter Realbedingungen Funktionsbeschichtungen und Putze hinsichtlich werkstoffwissenschaftlicher Zusammenhänge getestet. Ein Jahr lang untersuchten die Forscher die Wasseraufnahme und den Feuchtetransport, die so genannte Wasserdampfpermeation, in Beschichtungen sowie ihre Fähigkeit zur Wärmedämmung.
Versuchsaufbau zur Beschichtungsqualität
Fünf gängige Funktionsbeschichtungen und Putze wurden für die Analyse der Beschichtungen anonymisiert und entsprechend den Herstellerangaben verarbeitet. Für die Bestimmung der Durchlässigkeitsrate für Wasser wurden die Muster auf Kalksandstein und für die Wasserdampfdurchlässigkeit auf Glasfritten aufgetragen. Zur Beschreibung des Wasseraufnahmevermögens der Baustoffe und Beschichtungen wurden die Probenkörper unter definierten Bedingungen in Wasser getaucht und in geeigneten Zeitabständen gewogen.
Für die Bestimmung der Wärmedämmung - des U-Werts - haben die Forscher einen Versuchsstand zur Bewitterung entworfen. Hierfür wurden Gefache als Trennwände zwischen innen und außen in einer realen Gebäudefassade eingebaut. Die für die Gefache unterschiedlich genutzten Materialien wie z.B. Ziegel und Kalkzementputz stehen dabei für entsprechende Mauerwerke. „In den Untersuchungen, die über den Zeitraum eines ganzen Jahres durchgeführt wurden, konnten deutliche Abhängigkeiten der Wärmedämmung von der Feuchtigkeitsaufnahme und der Regenbeanspruchung der Außenfassade festgestellt werden“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Andreas Sengespeick, Gruppenleiter Synthese und Funktionalisierung bei Fraunhofer UMSICHT.
Natürliche und rein mineralische Materialien
Die Funktionsbeschichtung Cerabran Outside sowie das Dämmputz-System Branelit des Versuchsauftraggebers Proceram nehmen im Gegensatz zu den getesteten Referenzprodukten weniger Wasser auf und lassen eingedrungene Feuchtigkeit in unteren Putzschichten aufgrund ihrer guten Wasserdampfdurchlässigkeit zuverlässig trocknen. Gegenüber althergebrachten Dämmmaterialien wie Styropor, Glaswolle oder Holzfaserdämmplatten, bestehen sie aus natürlichen und rein mineralischen Materialien, wodurch sie nicht entflammbar (Hitzebeständig bis 1200 °C) sind. Sie zeichnen sich durch eine geringe Wärmeleitfähigkeit aus, wodurch auch bei geringen Auftragsstärken eine hohe Wärmedämmung ermöglicht wird – was wiederum für den Verbraucher weniger Heizkosten bedeutet.
Weitere Informationen zu Cerabran Outside sowie dem Dämmputz-System Branelit können per E-Mail an Proceram angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Tri-O-Therm M: Die mineralische Art der spritzbaren Wärmedämmung (λ = 0,055 W/mK) (9.2.2017)
- Neues Unipor-Merkblatt zum richtigen Verputzen von Ziegelmauerwerk (11.7.2016)
- Neues MineralAktiv-Fassadensystem von Knauf: ohne biozide Filmkonservierer gegen Algen und Pilze (11.7.2016)
- Für warme Wandoberflächen: Lasur mit silberummantelten Mikro-Vollglaskugeln (7.3.2016)
- Neuer mineralischer Wärmedämmputz von MC-Bauchemie (7.12.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Mit Aerogel versetzter Dämmputz von Hasit verspricht λD von 0,028 W/mk (23.10.2014)
- Weber baut Produktreihe biozidfreier AquaBalance-Fassadenputze aus (23.10.2014)
- Knauf Fassadol TSR ermöglicht dunkle Farbtöne auf WDV-Systemen (23.10.2014)
- Poröse Gläser als Additive für Farben und Putze zur Verbesserung des Rauklimas (9.10.2014)
- Calostat Wärmedämmplatte aus pyrogener Kieselsäure mit bemerkenswerten Eigenschaften (25.1.2013)
- 3M Glashohlkugeln für Farben und Putze versprechen Energiespareffekt (13.12.2012)
- Fraunhofer-IBP erforscht umweltfreundliche WDV-Systeme für Bestandsbauten (13.12.2012)
- „Anti-Aging“-Putz von Baumit mit patentiertem Bindemittel (8.9.2012)
- Hydrophile Fassadenbeschichtung ohne Biozide gegen Veralgung (8.9.2012)
- Verkapselte Biozide werden aus Fassadenbeschichtungen weniger stark ausgewaschen (8.9.2012)
- Solarputz: Hitzeschild und Wärmespeicher (10.7.2008)
siehe zudem:
- Putz, Wärmedämmverbundsystem und Innendämmung bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Farbgestaltung, Farben, Lacke, Innenarchitektur, Fassade