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Solarputz: Hitzeschild und Wärmespeicher

(10.7.2008) Nach vierjähriger Forschung und zahlreichen Praxistests kommt jetzt mit dem "Solarputz" von Franken Maxit eine Neuheit bundesweit auf den Markt. Das Besondere an diesem Oberputz ist seine Fähigkeit, passive Sonnenenergie-Gewinne erzielen zu können. Möglich machen sollen es eine Vielzahl mikrofeiner Keramik-Hohlkugeln im Inneren des Solarputzes: Im Hochsommer sorgen die winzigen Kügelchen dafür, dass einströmende Hitze vom Haus ferngehalten wird - während sie im Winter dem Mauerwerk benötigte Wärme zuführen. Im Vergleich zu Normalverputzung lassen sich laut Franken Maxit mit dem Solarputz durchschnittlich 10 Prozent Heizkosten einsparen. Aufgrund der besonderen Oberfläche des Putzes werde zudem das Algenrisiko an der Fassade um bis zu 95 Prozent verringert.


Mikrofeine Keramik-Hohlkugeln im Solarputz ermöglichen passive Sonnenenergie-Gewinne: Im Sommer reflektieren sie Hitzestrahlen - im Winter absorbieren sie die einströmende Wärme.

Wie viele industrielle Entwicklungen in Deutschland resultiert auch der neue "Solarputz" aus einer Forschungsleistung, die von einem mittelständisch geprägten Unternehmen geschultert wurde - in diesem Falle Franken Maxit aus Azendorf (Bayern). Die operative Leitung des Unternehmens, das zu 50 Prozent zu Maxit gehört, obliegt dem Familienunternehmer Hans-Dieter Groppweis. Auf die Idee zur Entwicklung eines solaraktiven Außenputzes kamen die Franken durch Anwendungen aus der Raumfahrt-Industrie: Dort werden mikroskopisch kleine Keramik-Hohlkugeln bereits seit Jahren eingesetzt und sorgen für ausreichend Schutz vor übermäßiger Hitzestrahlung. Zum anderen zeigen jahrelange Erfahrungen mit Siliconharzformulierung, dass Feuchteschutz und Dampftransport zu einer wesentlichen Reduktion der Wärmeströme führen.

Im Sommer reflektierend - im Winter absorbierend

Die Wirkung der mikrofeinen Keramik-Hohlkugeln hängt davon ab, in welchem Winkel die Sonnenstrahlen auf das Gebäude treffen. Wenn im Sommer die Sonne hoch steht, treffen die Sonnenstrahlen in einem flachen Winkel auf die Fassade. Dann starten die Hohlkügelchen ihren "Abwehr-Effekt" und einströmende Wärme wird vom Mauerwerk reflektiert. Im Winter, wenn die Sonne tief steht, läuft es umgekehrt: Dann absorbieren die Kügelchen einströmende Wärme und führen sie dem Mauerwerk zusätzlich zu. Möglich wird dieser Effekt durch die Geometrie und die Beschaffenheit der winzigen Keramik-Kugelpackungen, die je nach Sonneneinstrahlung diese unterschiedlichen Wirkungen auslösen. In welchem Umfang sich damit Heizenergie im Haus sparen lässt, ist nicht ganz einfach nachzuweisen. "Klassische Messverfahren können den Sachverhalt nur ungenügend darstellen", erklärt Fachberater Matthias Adam von Franken Maxit.

Um das Problem zu lösen, hat das Unternehmen an seiner Zentrale eigens ein "Solarhaus" errichtet, an dem die notwendigen Messungen und Tests erfolgen können. Die eine Hälfte des Hauses ist mit Solarputz versehen (im Bild oben links), die andere Hälfte ist "normal verputzt": Bei komplett identischen Umfeldbedingungen benötigt die mit Solarputz versehene Haushälfte je nach Jahresklima zwischen 8 bis 12 Prozent weniger Heizenergie als die normal verputze Seite.


Maxit Solarhaus links mit Solarputz und rechts normal verputzt: Die mit Solarputz versehene Hälfte weist auf der Innenwandseite deutlich ausgeglichenere Temperaturen auf (Temperaturverlauf an einem Maitag über die ganz Wandhöhe).

Zu noch besseren Ergebnissen kommen laut Franken Maxit erste Praxis-Analysen: Über 500 Neubauten in Nord- und Ostbayern wurden seit 2005 im Rahmen einer regionalen Testphase mit Solarputz versehen. "Wir haben dabei festgestellt, dass die tatsächliche Heizkosten-Ersparnis fast immer deutlich höher liegt als bei unserem Solarhaus. Das hängt zum Teil von sehr unterschiedlichen Umfeldbedingungen und der Sonnenlage des Gebäudes ab. Um aber nicht zuviel zu versprechen, gehen wir zunächst konservativ von einer Heizkosten-Reduzierung von durchschnittlich 10 Prozent aus", erklärt Prokurist Reiner Bütterich von Franken Maxit.

Integrierter Algenschutz - hydrophil oder hydrophob?

Ein weiterer wesentlicher Praxisnutzen von Solarputz soll in seiner wirksamen Vorbeugung vor Algenbefall an der Fassade liegen. Seine Beschaffenheit und Wirkungsweise sorge für eine trockene Wand-Oberfläche, die Algen ihren Nährboden entzieht. Beim Solarputz handelt es sich um einen mineralischen Oberputz auf Silikonharz-Basis - und somit um ein hydrophobes Putzsystem. Dabei komme es nahezu ohne ökologisch bedenkliche Algizide oder Fungizide aus. Die mikroporöse Oberfläche des Solarputzes sei wasserabweisend und könne damit Tauwasser abperlen lassen. Damit werde das Algenbefall-Risiko deutlich verkleinert. "Die Praxistests zeigen, dass Solarputz je nach Region bis zu 95 Prozent weniger Algen- und Moosbefall an den Gebäuden zulässt. Die Wirkung wird besonders dort sichtbar, wo aufgrund klimatischer Bedingungen überdurchschnittlich viele Schadensfälle dieser Art bekannt sind", betont Adam. ... Hydrophil oder hydrophob? Siehe zum Vergleich dazu eine andere Sicht auf die Thematik im Beitrag "Maxit Deutschland gegen Algen und Pilze: hydrophil statt hydrophob" vom 24.4.2007: In beiden Fällen ist man sich lediglich einig, dass die Fassade trocken bleiben muss, um Algen zu vermeiden.

Neben seiner Beschaffenheit als hochwertiger, mineralischer Oberputz auf Silikonharzbasis ist der Solarputz zusätzlich mit speziellen mineralischen Zusatzstoffen versehen. Diese Gesamtrezeptur verspricht demnach folgende Eigenschaften ...

  • durchschnittlich 10 Prozent Energieersparnis
  • bis zu 95 Prozent geringeres Algenrisiko
  • wasserabweisend
  • hoch wasserdampfdurchlässig (sd-Wert 0,07)
  • wetterbeständig und spannungsarm
  • nur geringe Verschmutzungsneigung
  • mikroporös und nicht filmbildend

Auf der Baustelle lässt sich der neue Solarputz wie gewohnt verarbeiten. Der Untergrund muss dabei trocken, fest, frei von Staub und losen Teilen bzw. Trennmitteln sein. Die Objekt- und Umgebungstemperatur darf nicht unter 5 Grad und nicht über 30 Grad Celsius liegen. Der gebrauchsfertige Solarputz sollte gut aufgerührt und danach in Kornstärke aufgezogen werden. Je nach Wunsch kann er individuell strukturiert werden. Hierzu eignen sich Kunststoff-, Styropor- oder Moosgummischeiben bzw. -bretter. Zusammenhängende Flächen sollten zügig und ansatzfrei bearbeitet werden. Bei Bedarf kann Solarputz mit maximal 1 Prozent sauberem Wasser auf Verarbeitungs-Konsistenz verdünnt werden.

Angeboten wird der neuartige Solarputz als Systemlösung zusammen mit dem so genannten Solar-Grundputz. Dabei handelt es sich um einem faserarmierten Kalk-Zement-Leichtputz von Franken Maxit. Das gesamte Solarputz-System kann bei allen gängigen Mauerwerksarten (Ziegel, KS, Poren- und Leichtbeton etc.) sowie bei monolithischer oder zusatzgedämmter Bauweise (WDVS) eingesetzt werden. Auch farblich gibt es keine Einschränkungen: Solarputz ist in weiß oder in allen Farben gemäß maxit-Farbtonkarte erhältlich.

Die Mehrkosten für den Solarputz liegen dabei im Einfamilien-Hausbau bei circa 800 Euro gegenüber Normalverputzung. Aufgrund der hohen Heizkosten-Ersparnis amortisiert sich diese Investition bereits nach wenigen Jahren. Interessierte Baufachleute, Händler und Bauherren können bei Franken Maxit kostenfreie Broschüren und technische Merkblätter zum neuen Solarputz per E-Mail an info@franken-maxit.de bestellen.

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