Wenn niederländische Architekten stimulierenden Klinkerbau zu einem „Besten Gebäude 2015“ küren
(11.12.2015) Der Neubau der Montessorischool Waalsdorp fügt sich unaufdringlich und harmonisch in das backsteingeprägte Den Haager Schuldreieck ein. Das Rotterdamer Architekturbüro De Zwarte Hond hat dazu die Farbigkeit und Linienführungen umliegender Bebauungen aufgegriffen und auf ihren Entwurf übertragen. Entstanden ist so ein gestrecktes Gebäude mit klarer Formensprache sowie lebendiger Fassadengestaltung, das zwischenzeitlich vom Bund Niederländischer Architekten (BNA) in der Kategorie „stimulierendes Umfeld“ mit dem Preis „Bestes Gebäude des Jahres 2015“ ausgezeichnet wurde (siehe auch Google-Maps):
Schmale Straßen und Backsteingebäude prägen das Schulviertel der 1930er Jahre in Den Haag. Gemeinsam mit zwei weiteren Schulbauten präsentiert sich der Neubau der Montessorischool auf einem von Bäumen eingefassten, dreiecksförmigen Grundstück.
Das Entwurfskonzept der Montessorischool basiert auf der Einteilung der Schulkinder in drei Altersklassen, die jeweils über einen eigenen Eingang verfügen sollten: Die jüngeren Schüler werden im Erdgeschoss unterrichtet, die älteren im Obergeschoss. Neben den Klassenräumen besitzt jede Altersgruppe eigene Flure und Zugänge. Eine breite Spiel- und Lernstraße für alle Kinder stellt einen Treffpunkt dar und dient als Ort der Begegnung. Aus dem Raumkonzept resultiert nach außen das Bild eines langgezogenen Baukörpers der sich aus versetzt angeordneten Kuben aufbaut.
Die Fassade aus sandgelbem Hagemeister-Klinker „Bonn“ passt das Gebäude farblich in das bauliche Umfeld ein. Der warmtonige, mit Kohlebrand nuancierte Stein wurde eigens für dieses Projekt zusammen mit den Architekten entwickelt und im Nottulner Werk gebrannt. Mit dem schmalen Sondermaß 209 x 90 x 40 mm und dem doppelten, halbversetzten Läuferverband ist ein lebendiges Mauerwerk mit spannungsreichem Fugenbild entstanden:
Während drei Seiten des Schulbaus glatt verklinkert sind, nimmt die Stirnseite Strukturen aus der Umgebung auf und setzt sie in Form von breiten Lisenen im Mauerwerk um. Die 29 cm tiefen und breiten, pfeilerartigen Rippen wachsen regelmäßig und symmetrisch aus der Fassade heraus. Die geriffelte Optik gibt dem Bau eine individuelle Struktur, die auf der Fassade ein einzigartiges Licht- und Schattenspiel erzeugt:
Das Gesamtkonzept der Montessorischool überzeugte auch die Jury des BNA, die das Projekt in der Kategorie „stimulierendes Umfeld“ als „Bestes Gebäude des Jahres 2015“ auszeichnete. “Mit großer Sorgfalt wurde das Gebäude in seine Umgebung integriert. Die horizontale Linienführung des Nachbargebäudes wurde in der Backsteinfassade übernommen, deren gelber Backstein eine Reminiszenz an [den Baumeister] Berlage darstellt, wodurch die Schule nicht nur auf natürliche Weise an ihrem Ort eingebunden wirkt, sondern auch die Kontextualität des Straßenbildes erhalten bleibt, sogar die Geländer und die Pflanzkästen waren Teil des Entwurfs“, begründet die Jury ihre Entscheidung.
Weitere Informationen zu Fassadenklinker können per E-Mail an Hagemeister angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- mehrschaliges Mauerwerk im Fassaden-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Fassade bei Baubuch / Amazon.de