Soka-Bau intensiviert Zusammenarbeit mit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit
(15.10.2017) Scheinselbstständigkeit und Schwarzarbeit sowie illegale Beschäftigung, Mindestlohnunterschreitung und unerlaubte Arbeitnehmerüberlassung führen zu Wettbewerbsverzerrungen und prekären Arbeitsverhältnissen. So werden ...
- insbesondere die öffentlichen Finanzen und sozialen
Sicherungssysteme betrogen, - legale Beschäftigungsverhältnisse vermindert,
- Arbeitskräfte ausgebeutet und
- die Ausbildung von qualifizierten Nachwuchskräften vernachlässigt.
Die Bauwirtschaft ist vergleichsweise stark davon betroffen: Alleine die durch den Zoll aufgedeckten Schadenssummen in der Baubranche (aus Ermittlungsverfahren wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten) beliefen sich 2016 auf rund 417 Mio. Euro.
Die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft sowie Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes (Soka-Bau) ...
- überprüft deshalb die Einhaltung des Mindestlohns,
- unterstützt beim Nachunternehmereinsatz und
- wirkt in regionalen Bündnissen zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung mit.
Daten für die Risikoanalyse des Zolls
Darüber hinaus arbeitet Soka-Bau mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Zoll zusammen. Und speziell die Kooperation mit dem Zoll wurde jetzt noch verstärkt: Neuerdings werden für die Risikoanalyse der Behörde eigene Datenauswertungen geliefert, damit gezielter als bisher gegen Missstände vorgegangen werden kann.
Hintergrundinfo: Der Zoll betreibt ein zentrales Risikomanagement für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit in der Generalzolldirektion. Aufgabe des Risikomanagements ist es, Strategien zu entwickeln, die es den örtlichen Prüfungs- und Ermittlungsstellen ermöglichen, gezielter als bisher Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung zu bekämpfen. Das Risikomanagement stützt sich bei seinen Entscheidungen auf einen umfassenden Datensatz. Neu ist eben nun in diesem Zusammenhang, dass Soka-Bau das Risikomanagement mit eigenen Auswertungen beliefert.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Schäden von fast 400 Mio. Euro durch illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit - allein 2019 (11.10.2020)
- „Starkes Signal“ gegen Schwarzarbeit und Sozialbetrug (1.5.2019)
- Bundesweite Schwerpunktprüfung des Zolls im Bauhauptgewerbe (29.4.2018)
- ZDB: „Mittelständische Bauunternehmen leiden unter Illegalität und mafiösen Strukturen“ (31.1.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Bundesregierung: Schwarzarbeit leicht rückläufig (Bauletter vom 27.6.2017)
- Anteil der Schwarzarbeit im Baugewerbe: geschätzt 27% (6.6.2017)
- Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung in der Gebäudereinigungsbranche (Bauletter vom 28.5.2017)
- Bundesregierung plant Wettbewerbsregister (1.5.2017)
- Schwarzarbeit soll verstärkt bekämpft werden (18.12.2016)
- 795 Millionen Euro Schaden durch Schwarzarbeit (17.5.2015)
- Für ein Drittel der Deutschen kommt Schwarzarbeit infrage (31.8.2014)
siehe zudem:
- Schwarzarbeit im Baubranchen-Magazin von Baulinks
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