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Vielfalt und ein gewisses Durcheinander beim Energielabel

(15.1.2018) Bereits seit den 1990er Jahren informiert das europäische Energielabel mit farbigen Balken von grün bis rot über den Energieverbrauch und damit die Energieeffizienz von Elektrogroßgeräten. Bekanntheit und Einfluss sind ausgesprochen groß: Rund 95% der Bevölkerung kennen laut einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes (UBA) das Energielabel und bei 84% soll es die Kaufentscheidung beeinflussen.

alle Grafiken © HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V. (Grafik vergrößern)

Doch welche Geräte tragen überhaupt ein Energielabel und was ist jeweils die beste Energieeffizienzklasse? Wie groß die Vielfalt beim Energielabel inzwischen ist, zeigen zwei aktuelle Infografiken der HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.

Die Übersicht berücksichtigt aktuelle Anpassungen bis Januar 2018. So sind seit September 2017 auch für Staubsauger die Plus-Klassen Pflicht geworden, mit der Einteilung A+++ bis D - wie bei fast allen Haushaltsgroßgeräten. Die Klassen A bis G tragen damit nur noch Waschtrockner. Ebenfalls im September wurde die Kennzeichnung von Warmwasserbereitern verschärft: Für sie gelten nun die Klassen A+ bis F.

Seit Januar 2018 fallen darüber hinaus Einzelraumgeräte ganz neu unter die Kennzeichnungspflicht. Sie werden in neun Klassen von A++ bis G eingeteilt.

Quelle HEA (Grafik vergrößern)

A+ unter Umständen schlechteste Energieeffizienzklasse

Allerdings ist die Bandbreite der auf dem Label angezeigten Klassen mitnichten im Handel verfügbar. Dies gilt insbesondere für Haushaltsgroßgeräte. Bei Kühl- und Gefriergeräten, Waschvollautomaten und Geschirrspülern dürfen nur die drei besten Klassen A+, A++ und A+++ neu in den Handel gebracht werden. Die Klassen A bis D erfüllen die Mindestanforderungen für Energieeffizienz der europäischen Ökodesign-Verordnungen nicht mehr. Der technische Fortschritt ist so rasant, dass A+ hier nicht die drittbeste Energieeffizienzklasse ist, sondern die schlechteste, die noch verkauft werden darf und A++ nur Mittelmaß.

Ausblick: Frühestens ab 2019 verschwinden stufenweise die „Plus“-Klassen

2017 hat die Europäische Union beschlossen, dass das Energielabel modernisiert wird. Die auffälligste Änderung ist dabei die Rückkehr zur einheitlichen Energieverbrauchsskala mit den Klassen A bis G:

Grafik aus dem Beitrag „Zwischen G und A+++: Verwirrung bei den europäischen Energielabeln“ vom 3.9.2017

Grundsätzlich soll das Erscheinungsbild mit der siebenstufigen Farbskala von Rot bis Grün aber erhalten bleiben. Alle bestehenden Label sollen nach und nach umgestellt werden. Besonders schnell gehen soll es bei Kühl- und Gefriergeräten, Geschirrspülern, Waschmaschinen, Fernsehern und elektrische Lampen und Leuchten. Bis die ersten Geräte mit dem Label A bis G im Handel sind, dauert es aber noch einige Zeit: das wird frühestens Ende 2019 der Fall sein.

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