Gewölbedecke im Auerbacher Rathaus mit zementgebundener Schüttung saniert
(11.4.2018) Das Rathaus von Auerbach (siehe Google-Maps) in der Oberpfalz blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Sein heutiges Aussehen stammt aus dem Jahr 1551. Die jüngste Sanierung des historischen Rathauses erfolgte 2017/2018. „Die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit einzelner Bauteile waren beeinträchtigt und erforderten die fachgerechte Sanierung und Instandsetzung“, erklärt Urban Meiller vom Architekturbüro em.architekten, der die Maßnahme leitete. „Als Hauptursachen für das vorhandene Schadensbild sind in erster Linie die konstruktiven Mängel, die nachträglichen Eingriffe und die vorhandenen Feuchtigkeitsschäden am denkmalgeschützten Gebäude zu nennen.“
Im Zuge der Generalsanierung sollte auch das historische Tonnengewölbe, das die Decke zwischen Erdgeschoss und oberem Stockwerk bildet, wieder sichtbar gemacht werden. Dazu wurde ...
- von unten die vorhandene Deckenschalung demontiert und
- von oben der alte Bodenaufbau samt Füllmaterial entfernt.
Nach statischen Ergänzungsmaßnahmen und dem Beheben von Schadstellen galt es, einen geeigneten Bodenaufbau zu finden. „Hier war eine besonders leichte Auffüllung gefordert, die dennoch die nötige Stabilität und Tragfähigkeit gewährleistet. Daneben sollte die Auffüllung schnell und einfach einzubringen sein sowie eine rasche Nutzbarkeit aufweisen“, beschreibt Urban Meiller die Herausforderung.
Im November 2017 erfolgte schließlich die Auffüllung der Gewölbedecke. Zum Einsatz kamen rund 20 m³ einer zementgebundenen Liapor-Schüttung mit Liapor 4/8 und Zementleim, die keilförmig bis jeweils knapp unter die Gewölbescheitel in einer Stärke von bis zu 60 cm eingebracht wurde. Die Lieferung erfolgte durch die Heidelberger Beton Donau-Naab GmbH & Co. KG in Burglengenfeld, den Einbau übernahm die Wurzelbacher GmbH in Freihung.
Vor Ort kam das X-1000-System zum Einsatz, mit dem sich zementgebundene Liapor-Schüttungen schnell und flexibel verarbeiten lassen. Die beiden Bestandteile Liapor-Blähton und Zementmilch werden dabei erst kurz vor der Einbaustelle im speziell entwickelten X-1000-Mischkopf vermengt. Durch die Trennung der Ausgangsstoffe lässt sich der für eine gute Verarbeitbarkeit erforderliche Wassergehalt auf ein Minimum reduzieren. Dadurch verringert sich die an sich schon kurze Austrocknungszeit noch weiter.
Die Schüttung war nach zwei Tagen begehbar und bildete die Basis für den weiteren, insgesamt 5 cm starken Bodenaufbau. Dieser besteht aus einer faserarmierten Stahlbetonplatte, die als Zugelement für die Außenwände des Gebäudes dient, einer Trockenestrichplatte mit Trittschalldämmung und der obersten Belagschicht.
Auch zwischen erstem und zweitem Stockwerk kam noch eine Liapor-Schüttung zum Einsatz, und zwar bei der Sanierung der dortigen Holzbalkenlage samt Fehlboden. Nach Abschluss aller Sanierungsmaßnahmen, die noch bis Mitte 2018 dauern, ist das historische Bauwerk dann wieder fit für die nächste Nutzungsperiode.
Weitere Informationen zu Schüttungen können per E-Mail an Liapor angefordert werden.
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