Energieverbrauch privater Haushalte fürs Wohnen 2017 erneut gestiegen
(7.10.2018) Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2017 im Segment „Wohnen“ (also ohne Kraftstoffe) rund 1,5% mehr Energie verbraucht als 2016. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes nutzten sie temperaturbereinigt 679 Mrd. kWh für ...
- Raumwärme,
- Warmwasser,
- Beleuchtung sowie
- elektrische Küchen-, Haushalts- und Kommunikationsgeräte.
Mit diesem Zuwachs verfestigte sich der ansteigende Trend: Während der Energieverbrauch privater Haushalte zwischen 2000 und 2014 deutlich zurückgegangen war, hat er seither wieder stetig zugenommen.
Besonders stark erhöhte sich 2017 der Gasverbrauch (+5,7% auf 281 Mrd. kWh). Die Nutzung von Mineralöl ist hingegen um 3,6% gesunken.
Erstmals gab es auch bei den erneuerbaren Energien einen leichten Rückgang um 1,3% - was insbesondere auf die Entwicklung bei der Biomasse (hauptsächlich Holz und Pellets) zurückzuführen ist, die hierbei den größten Anteil ausmacht: Ihr Verbrauch ging um 3,5% zurück. Die Nutzung von Geothermie/Umweltwärme und Solarthermie stieg hingegen weiterhin deutlich an (+7,1%).
Über einen längeren Zeitraum betrachtet werden allerdings vor allem erneuerbare Energien deutlich häufiger verbraucht: Seit 2010 nahm die Nutzung um 16,7% zu. Sie macht mittlerweile 13% des gesamten Haushalts-Energieverbrauchs aus. Auch der Fernwärme- (+14,3%) und Gasverbrauch (+10,6%) waren höher als 2010, während der Mineralöl- (-13,3%) und Stromverbrauch (-7,6%) zurückgegangen sind.
Über 70% allein für die Raumwärme
Mit mehr als 70% wird der größte Teil der Haushaltsenergie für Raumwärme genutzt. Seit 2010 ist der Heizenergieverbrauch sogar um 2,1% angestiegen. Der Energieverbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche (Energieintensität) ist in diesem Zeitraum zwar gesunken. Dass der absolute Verbrauch dennoch anstieg, liegt in erster Linie daran, dass die Bevölkerung im Zeitraum von 2010 bis 2017 um 3% gewachsen ist. Mit der Bevölkerungszahl steigt auch der Energieverbrauch. Zudem ist gleichzeitig der Anteil von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten gestiegen, die im Vergleich zu Mehrpersonen-Haushalten einen höheren Energiebedarf pro Kopf haben. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass der Heizenergie-Verbrauch trotz Effizienzsteigerungen zugenommen hat. Seit 2014 steigt allerdings auch die Energieintensität wieder an: Die Haushalte verbrauchen wieder mehr Heizenergie pro Quadratmeter Wohnfläche.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- 91% der Erdgas-Nutzer würden sich wieder für ein Erdgas-basiertes Heizsystem entscheiden (17.2.2019)
- Wie verteilt sich der Stromverbrauch in einem Privathaushalt, und wie lässt er sich senken? (31.1.2019)
- Geringster Energieverbrauch seit Anfang der 1970er Jahre (30.12.2018)
- Leichtes Heizöl im Herbst 2018 rund 40% teurer als im Vorjahr (11.12.2018)
- AGEB-Erwartung: Energieverbrauch sinkt 2018 kräftig (4.11.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Strom- und Gaspreise 2017 in der EU nahezu stabil (3.6.2018)
- dena-Gebäudereport: Energiewende im Gebäudebereich stagniert (22.5.2018)
- Eurostat geht für 2017 von steigenden CO₂-Emissionen in der EU aus (4.5.2018)
- Always-on: Alexa und Co. kosten 60 Cent Strom pro Monat (Bauletter vom 23.4.2018)
- Earth Hour: deutsche Haushalte könnten über 18 Mio. kWh Energie sparen (25.3.2018)
- Private Haushalte verbrauchen wieder mehr Energie (Bauletter vom 28.2.2018)
- Heizungsindustrie zieht positive wirtschaftliche Jahresbilanz, vermisst aber die Wärmewende (18.2.2018)
- Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch erreichte 2016 in der EU 17% (25.1.2018)
- +17%: 2017 war ein neues Rekordjahr für Heizungswärmepumpen (24.1.2018)
- 2017 brachte Rekorde bei Erneuerbaren Energien, aber keinerlei Fortschritte beim Klimaschutz (7.1.2018)
- BDEW zum Strom-Erzeugungsmix 2017: „Ausstieg aus der Kohle-Verstromung hat längst begonnen“ (20.12.2017)
- 2015 verbrauchten die Haushalte in Deutschland 2,1% mehr Energie als 2014 (21.5.2017)
siehe zudem:
- Heizung, Heizungstechnik, regenerative Energie, Stromverbrauch und Heizölpreise auf Baulinks
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