2015 verbrauchten die Haushalte in Deutschland 2,1% mehr Energie als 2014
(21.5.2017) 2015 nahm der Verbrauch von Haushaltsenergie - bereinigt um witterungsbedingte Temperaturschwankungen - gegenüber dem Vorjahr um 2,1% zu. Der Anstieg war bei allen Energieträgern - mit Ausnahme von Strom - zu beobachten. Insgesamt hat sich in den letzten zehn Jahren der Energieverbrauch der Haushalte im Bereich Wohnen um 5,7 % verringert. Von 2005 bis 2012 war er allerdings bereits um 6,1% zurückgegangen.
Erneuerbare Energien stark im Plus
Insbesondere ist der Einsatz von Brennholz, Solarthermie und Wärmepumpen in den privaten Haushalten seit 2005 stark gestiegen (+53,9%). Ihr Anteil am gesamten Energieverbrauch erhöhte sich damit von 7,7% (2005) auf 12,5% (2015). Vor allem Brennholz ist dabei verstärkt in Zusatzheizungen zum Einsatz gekommen. Im Jahr 2014 verfügten bereits 30,2% der Einfamilienhäuser über einen mit Holz oder Holzpellets befeuerten Einzelofen.
Erdgas hält sich, Heizöl verliert weiter
Auch der Verbrauch von Erdgas stieg 2015 gegenüber 2014 deutlich an (3,1%). Erdgas ist trotz der zunehmenden Bedeutung von erneuerbaren Energien in privaten Haushalten der mit Abstand wichtigste Energieträger. In den letzten zehn Jahren hatte Erdgas einen relativ konstanten Anteil von knapp 40% an der gesamten Haushaltsenergie. Dagegen nahm die Bedeutung von Heizöl weiter ab: Der Mineralölverbrauch - Heizöl und Flüssiggas - sank zwischen 2005 und 2015 um 25,4%. Der Anteil verringerte sich von 25,1% (2005) auf 19,9% (2015).
Der Stromverbrauch ist seit 2005 um 8,3% gesunken. Sein Anteil an der gesamten Haushaltsenergie verringerte sich geringfügig auf knapp 19,7%.
70% der Haushaltsenergie wird verheizt
Mit einem Anteil von 70% wurde 2015 in den Haushalten die meiste Energie fürs Heizen verbraucht. Der Energieverbrauch dafür stieg gegenüber dem Vorjahr um 3%. Eine wichtige Rolle spielen neben der gestiegenen Zahl der Haushalte sicherlich auch die starken Preisrückgänge ...
- bei Heizöl (-27,9%) und
- bei Erdgas (-13,9%).
Die gefallenen Preise könnten zu einem Nachlassen der Sparanstrengungen der privaten Haushalte geführt haben.
Der Energieverbrauch für Raumwärme lag 2015 um 9,5% unter dem Niveau von 2005. Dieser Rückgang gegenüber 2005 ergab sich trotz ...
- einer gestiegenen Zahl von Haushalten (+4,8%) und
- einer größeren Wohnfläche (+6,6%).
Diese Faktoren wurden jedoch durch einen reduzierten Energieverbrauch je Quadratmeter Wohnfläche (-15,6%) mehr als ausgeglichen.
In den anderen Anwendungsbereichen hat sich der Energieverbrauch gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Bei den Haushaltsgeräten und der Beleuchtung konnte allerdings trotz gestiegener Gerätezahlen in den letzten Jahren der Verbrauch leicht reduziert werden (2015 gegenüber 2012: -3,6%).
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Energieverbrauch privater Haushalte fürs Wohnen 2017 erneut gestiegen (7.10.2018)
- ISE-Studie: Photovoltaik und Onshore-Wind sind günstigste Technologien in Deutschland (25.3.2018)
- Earth Hour: deutsche Haushalte könnten über 18 Mio. kWh Energie sparen (25.3.2018)
- Energieverbrauch 2017 leicht angestiegen (4.1.2018)
- Erneuerbaren-Anteil am Stromverbrauch liegt 2017 bei über 36%: Wind vor Biomasse und PV (20.12.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Contra und Pro zur geplanten Streichung der Förderung von Brennwerttechnik (14.5.2017)
- Kaum noch Ölheizungen in Neubauten (11.5.2017)
- CO₂-Emissionen in der EU im Jahr 2016 gegenüber 2015 schätzungsweise leicht gesunken (4.5.2017)
- Heizwärmeverbrauch nach Energiestandards - von der EnEV-Referenz bis zum Plusenergiehaus (6.4.2017)
- Deutschland heizt mit Gas, im Neubau legen insbesondere Wärmepumpen und Fernwärme zu (20.3.2017)
- 2015 weniger Energieverbrauch in der EU als 1990 (Bauletter vom 21.2.2017)
- BDH und BSW-Solar melden für 2016 über 100.000 neue Solarwärmeanlagen (21.2.2017)
- Energieverbrauch 2016 insgesamt: mehr Erdgas und Erneuerbare, weniger Kohle und Kernkraft (20.12.2016)
siehe zudem:
- Heizung, Heizungstechnik, regenerative Energie, Stromverbrauch und Heizölpreise auf Baulinks
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