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Energieverbrauch 2017 leicht angestiegen

(4.1.2018) Der Energieverbrauch lag 2017 in Deutschland bei insgesamt 13.525 Petajoule (PJ) oder 461,5 Mio. t Steinkohleeinheiten (SKE) und damit um 0,8% höher als im Vorjahr - zu diesem Ergebnis kommen vorläufige Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.

2017 gab es laut AG Energiebilanzen ...

  • teilweise kräftig Steigerungen bei den erneuerbaren Energien,
  • Zunahmen beim Verbrauch von Mineralöl und Erdgas,
  • Rückgänge bei Kohle und Kernenergie.

Bei den erneuerbaren Energien sorgten insbesondere gute Windverhältnisse an Land und auf See sowie eine etwas höhere Zahl von Sonnenstunden und der Anlagenzubau für höhere Stromeinspeisungen. Bei den energiebedingten CO₂-Emissionen rechnet die AG Energiebilanzen mit einer stagnierenden Entwicklung. Für den Verbrauchsanstieg insgesamt soll vor allem die positive Konjunkturentwicklung verantwortlich sein.

Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich 2017 in Deutschland um 3% auf 4.675 PJ (159,5 Mio. t SKE). Zu dieser Entwicklung trug vor allem der gestiegene Verbrauch an Kraftstoffen bei: Bei Otto- und Dieselkraftstoff kam es zu einem Plus von jeweils rund 2%. Der Verbrauch von Flugkraftstoff nahm dagegen mit 0,7% nur leicht zu. Der Absatz von leichtem Heizöl verzeichnete einen Zuwachs von rund 2% und die Rohbenzinlieferungen an die chemische Industrie stiegen um etwas über 7%.

Der Verbrauch von Erdgas erreichte eine Höhe von 3.200 PJ (109,2 Mio. t SKE) und lag damit um 5,2% über dem Vorjahr. Erheblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte der gestiegene Einsatz von Erdgas in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeversorgung. Infolge der vergleichsweise kühlen Witterung in einzelnen Monaten des zurückliegenden Jahres verzeichnete der Erdgaseinsatz für Heizzwecke ebenfalls Zuwächse. Auch die Industrie setzte mehr Erdgas zur Strom- und Wärmeerzeugung ein.

Der Verbrauch an Steinkohle war um 10,4% rückläufig und erreichte eine Gesamthöhe von 1.489 PJ (50,8 Mio. t SKE). In der Stromerzeugung kam es zu Verdrängungseffekten infolge höherer Stromeinspeisungen aus erneuerbaren Energien sowie einer gestiegenen Stromerzeugung der Erdgas-KWK-Anlagen. Außerdem gingen mehrere Steinkohlekraftwerke vom Netz. Die Eisen- und Stahlindustrie erhöhte den Einsatz von Kohle und Koks leicht um etwa 0,6%.

Der Verbrauch von Braunkohle blieb um 0,6% unter dem Ergebnis des Vorjahres und erreichte eine Höhe von 1.510 PJ (51,5 Mio. t SKE). Ein geringerer Einsatz in den bestehenden Kraftwerken, an die rund 90% der deutschen Braunkohlenförderung geliefert werden, sowie die Überführung der ersten Kraftwerksblöcke in die vierjährige Sicherheitsbereitschaft sorgten 2017 für einen Rückgang der Stromerzeugung aus Braunkohle um 1% auf 148 TWh.

Bei der Kernenergie kam es wegen Kraftwerksrevisionen zu einem Minus von 10,3%. Insgesamt leistete die Kernenergie 2017 noch einen Beitrag von 828 PJ (28,3 Mio. t. SKE) zur Energiebilanz.

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch 2017 um gut 6%, wobei es bei den einzelnen Energieformen zu unterschiedlichen Entwicklungen kam:

  • Die Stromerzeugung aus Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) sank gegenüber dem Vorjahr infolge der Witterungsbedingungen um rund 4%.
  • Die Stromeinspeisung aus Windanlagen nahm dagegen kräftig um 34% zu.
  • Bei der Solarenergie (Solarwärme und PV-Strom) kam es zu einem Zuwachs von 5%.
  • Die Geothermie verbuchte insgesamt ein Plus von 7%.
  • Biomasse und Abfälle verharrten auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Energieverbrauch in Deutschland stieg 2017 auf 13,1%.

Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf einem vergleichsweise breiten Energieträgerangebot: Fast 60% des inländischen Energieverbrauchs entfallen auf Öl und Gas. Stein- und Braunkohle decken zusammen etwas mehr als ein Fünftel des Verbrauchs. Die Erneuerbaren steigern ihren Beitrag kontinuierlich.

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