Marktentwicklung Wärmeerzeuger 2016 von Gas und Öl, über Wärmepumpen, bis Biomasse
(20.3.2017; ISH-Bericht) Heizungstechnik aus Deutschland ist weltweit gefragt: Laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) stieg der weltweite Umsatz der deutschen Heizungsindustrie in der letzten zehn Jahren um rund ein Drittel auf jetzt 13,9 Mrd. Euro. Rund 60% des Umsatzes generieren die im BDH organisierten Unternehmen im Ausland.
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Europa entwickelte sich sehr unterschiedlich: Insbesondere die südeuropäischen Märkte - vor allem Italien - waren 2016 stark rückläufig. Wie schon in den Jahren zuvor litt auch der russische Markt - einerseits unter der starken Rubel-Abwertung und andererseits unter der insgesamt schwachen wirtschaftlichen Entwicklung. Erfreulich stark zeigt sich hingegen der französische Markt; und auch der britische wuchs erneut. Die asiatischen Märkte haben die Schwächen auf den europäischen Märkten jedoch teilweise kompensieren können.
Auch der deutsche Wärmemarkt verlief im vergangenen Jahr uneinheitlich. Mit 4 bzw. 12% lagen Gas- und Öl-Brennwerttechnik 2016 im Plus. Allerdings konnte die im Jahr 2015 nach Inkrafttreten von Eco ErP (Energiekennzeichnung) ausgelaufene Niedertemperatur-Technik 2016 nicht vollständig durch Brennwerttechnik ersetzt werden. Daher verzeichnete der Markt insgesamt ein leichtes Minus von 2%.
Auch bei den alternativen Energien war der Marktverlauf heterogen. Zwar wurden laut Bundesamt für Wirtschaft und Ausfahrkontrolle (BAfA) in diesem Bereich über 70.000 Förderanträge gestellt, allerdings konnten davon nicht alle Marktsegmente gleichermaßen profitieren. Vor allem der Absatz von Biomasseheizungen und Solarthermieanlagen verlief 2016 erneut enttäuschend: So wurden rund 4% weniger Biomasseheizungen und 8% weniger Solarkollektoren verkauft, als noch im Vorjahr.
Für Wärmepumpen war 2016 hingegen mit 66.500 abgesetzten Geräten ein sehr erfolgreiches Jahr - siehe auch Beitrag „17% Marktwachstum machen 2016 zum Rekordjahr für Wärmepumpen“ vom 23.1.2017. Diese Technologie profitierte nicht zuletzt von den seit März 2015 verbesserten Förderkonditionen im Marktanreizprogramm. Mit Hilfe des Innovationsbonus' im Neubaubereich stieg die Nachfrage nach Sole-Wasser-Wärmepumpen um 29 Prozent.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) e.V.
- EnergieSparRatgeber
- Förderratgeber von co2online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
- DIN EN 1939
- Energieverbrauch 2017 leicht angestiegen (4.1.2018)
- IWO-Weißbuch über die Zukunft der Ölheizung (20.8.2017)
- Ab 1. August 2017 neue Verordnung - AwSV - zur Prüfpflicht von Öltanks (16.7.2017)
- 60,3% der 2016 fertiggestellten Wohngebäude ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt (29.6.2017)
- Power-to-Gas-Praxisstudie: „Erneuerbares Gas 2030 wettbewerbsfähig“ (27.6.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Deutschland heizt mit Gas, im Neubau legen insbesondere Wärmepumpen und Fernwärme zu (20.3.2017)
- Agora-Studie „Wärmewende 2030“: Fünf Mio. Wärmepumpen, gleichviel Gas, viel weniger Öl (20.3.2017)
- BDH: „Klimaschutz braucht Realitätssinn“ (Heizungsindustrie kommentiert Agora-Studie) (20.3.2017)
- Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch 2015 in der EU auf fast 17% gestiegen (20.3.2017)
- Zufriedene ISH 2017: 200.114 Besucher trafen auf 2.482 Aussteller aus 61 Ländern (20.3.2017)
- Roland Berger-Studie: Ölpreis wahrscheinlich längerfristig um 50 Dollar pro Barrel (Bauletter vom 2.3.2017)
- BDH und BSW-Solar melden für 2016 über 100.000 neue Solarwärmeanlagen (21.2.2017)
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- Absatzzahlen 2016 für Einzelheizgeräte (12.2.2017)
- dena-Gebäudereport: „Sanierungsrate weiterhin viel zu gering“ (6.2.2017)
- 17% Marktwachstum machen 2016 zum Rekordjahr für Wärmepumpen (23.1.2017)
- Neue Studie zum Thema Heizen und Energie in der Wohnungswirtschaft (2.1.2017)
- Energieverbrauch 2016 insgesamt: mehr Erdgas und Erneuerbare, weniger Kohle und Kernkraft (20.12.2016)
siehe zudem: