Ab 1. August 2017 neue Verordnung - AwSV - zur Prüfpflicht von Öltanks
(16.7.2017) Rund 11 Mio. Haushalte in Deutschland heizen mit Öl. Damit ist Heizöl nach Erdgas immer noch der zweitwichtigste Energieträger für die Wärmeversorgung privater Haushalte. Gelagert wird der flüssige Brennstoff in einem Tank am oder im Haus, und je nach Volumen und Standort des Öltanks muss die Anlage wiederkehrend von einem Sachverständigen geprüft werden. Diese Prüfpflichten regelt ab dem 1. August 2017 die bundesweit gültige „Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen“ (AwSV). Sie löst die bisher geltenden Länderverordnungen ab.
Heizöl richtig lagern
Das nicht erneuerbare Naturprodukt Heizöl altert mit der Zeit. Dabei entstehen Stoffe, die sich am Boden des Tanks absetzen. Sie können Filter verstopfen, welche in der Ölleitung zwischen Tank und Heizkessel liegen, und damit die Funktion der Anlage beeinträchtigen. Beschleunigt wird der Alterungsprozess durch Licht, Temperatur und Sauerstoff. Den Einfluss dieser Faktoren gilt es möglichst zu reduzieren:
- Öltanks für die Aufstellung im Haus sind oftmals aus Kunststoff gefertigt. Da dieses Material lichtdurchlässig ist, sollte der Tank vor Tageslicht geschützt werden, etwa indem man Kellerfenster abdunkelt.
- Steht der Öltank im Freien, muss er ebenso wie die Leitungen vor Frost geschützt werden. Die im Heizöl enthaltenen Paraffine bilden sonst Flocken, die Filter und Leitungen verstopfen können.
- Auch eine konstante Temperatur ist wichtig: Bei starken Schwankungen bildet sich Kondenswasser. Setzt sich dieses am Boden ab, kann das die Funktion der Heizung stören und bei Stahltanks zu Rostschäden führen.
Wer diese Tipps beachtet, sollte mit einer Ölheizung stets zuverlässig heizen können. Wichtig ist jedoch, den Öltank etwa alle zehn Jahre von einem Tankschutz-Fachbetrieb reinigen zu lassen.
Priorität Nummer eins: Sicherheit
Besonders aber aus Sicherheitsgründen müssen Anlagenbesitzer ihrem Öltank besondere Aufmerksamkeit widmen. Denn Heizöl ist nicht nur ein brennbarer, sondern auch ein wassergefährdender Stoff. Schon geringe Mengen auslaufenden Heizöls verseuchen großflächig Boden und Grundwasser. Für daraus entstehende Schäden haftet im Regelfall der Eigentümer der Anlage. Moderne Öltanks erfüllen zwar hohe Sicherheitsstandards, trotzdem müssen Besitzer den Zustand ihrer Anlage regelmäßig selbst prüfen - etwa auf Risse, Rost oder andere Schäden. Und noch einmal: Je nach Volumen und Standort des Öltanks muss die Anlage außerdem wiederkehrend von einem Sachverständigen geprüft werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Heizöltanks, Heizung und Heizölpreise auf Baulinks
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