IWO-Weißbuch über die Zukunft der Ölheizung
(20.8.2017) Sind Ölheizungen mit Blick auf Klimaschutz sowie Energie- und Wärmewende noch zeitgemäß? Beantworten will dieses Frage das Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO) mit dem jetzt veröffentlichten „Weißbuch flüssige Energieträger: Perspektiven für die Wärmewende“. Die Einrichtung der deutschen Mineralölwirtschaft beschreibt darin, wie aus ihrer Sicht die 20 Mio. mit Heizöl heizenden Menschen in Deutschland aktiv zum Klimaschutz beitragen können.
IWO-Vorstandsvorsitzender Jörg Debus betont, dass „Ölheizungen hierzulande ein wichtiger Pfeiler der Wärmeversorgung sind“. Viele Geräte seien aber nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Hier könnten zu vergleichsweise günstigen Kosten schnelle und nachhaltige Effizienzgewinne erzielt werden. Verstärkte Modernisierungen mit Brennwerttechnik seien aber nur ein erster Schritt. „Wir sind davon überzeugt, dass flüssige Energieträger aufgrund ihrer spezifischen Vorteile auch im Jahr 2050 noch immer benötigt werden“, so Debus.
Hybridheizungen und neue Brennstoffe reduzieren Emissionen
Auf dem Weg in die Zukunft sieht das IWO eine weiter zunehmende Bedeutung von sogenannten Hybridheizungen, die die Wärmeversorgung auf zwei oder noch mehr Säulen stellen. So soll die Kombination von Ölheizung und Solarthermie heute bereits schon rund 930.000 Mal zur Anwendung kommen. Künftig dürfte die Einbindung von erneuerbar erzeugtem Strom zur Sektorkopplung von Strom und Wärme eine wichtige Rolle spielen. „Ein gut speicherbarer Energieträger wie Heizöl ist ein idealer Partner für Strom aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen, der nur in schwankendem Maße zur Verfügung steht“, bekräftigt Debus.
Doch auch das Heizöl selbst wird sich in der Zukunft verändern. „Die Weiterentwicklung flüssiger Energieträger erlaubt es, die bereits bestehende Infrastruktur weiterhin zu nutzen und die Treibhausgasemissionen dennoch immer weiter zu reduzieren“, so Debus. Mögliche Optionen dafür, wie etwa Power-to-Liquid (PtL) und Biomass-to-Liquid (BtL), werden vom IWO im „Weißbuch“ aufgezeigt. Abgerundet wird die neue Publikation durch aktuelles Datenmaterial sowie Statements wichtiger Branchen-Experten.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- IWO Institut für Wärme und Oeltechnik
- EnergieSparRatgeber
- Förderratgeber von co2online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
- IWO: Institut für Wärme und Mobilität löst Institut für Wärme und Oeltechnik ab (15.9.2020)
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- Leichtes Heizöl im Herbst 2018 rund 40% teurer als im Vorjahr (11.12.2018)
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- weitere Details...
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- Agora-Studie „Wärmewende 2030“: Fünf Mio. Wärmepumpen, gleichviel Gas, viel weniger Öl (20.3.2017)
- Roland Berger-Studie: Ölpreis wahrscheinlich längerfristig um 50 Dollar pro Barrel (Bauletter vom 2.3.2017)
- Hybridsystem aus Öl-Brennwertkessel, Wärmepumpe und Photovoltaik à la Brötje (28.7.2015)
- IWO: „Heizölversorgung ist gesichert. Strom-Wärmepumpen sind keine Alternative.“ (27.4.2014)
siehe zudem:
- Heizungsförderung, Heizung, Solarthermie, Kraft-Wärme-Kopplung und Wärmepumpen im Wärmetechnik-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Heizung bei Amazon