Weltenergierat veröffentlicht World Energy Issues Monitor 2017
(9.4.2017) Die jährliche Studie des Weltenergierats (World Energy Council) sieht in der 2017er Ausgabe neue Prioritäten im Energiesektor und offenbart einen Schub hin zu einer kohlenstoffärmeren Zukunft. Neue Technologien, u.a. bei erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, werden sich 2017 weltweit auf die obersten Handlungsprioritäten von Führungskräften im Energiesektor auswirken.
Erneuerbare Energien werden in allen Regionen immer relevanter. Dies ergab die Umfrage in 95 Ländern unter mehr als 1.200 Führungskräften im Energiesektor. Solarenergie verzeichnete demnach ein immenses Wachstum und erreichte Ende 2015 eine installierte Kapazität von 227 GW. Dazu hat auch beigetragen, dass die Preise für PV-Module von 2007 bis 2015 um 80% gesunken sind - und zwar von 4 US$ pro Watt auf 1,8 US$/W.
Immer mehr physikalische und digitale Bedrohungen
Dr. Christoph Frei, Generalsekretär des Rates, erklärte bei der Vorstellung des World Energy Issues Monitors: „Unsere Umfrage zeigt, dass Führungskräfte im Energiesektor sich radikalen Umwälzungen stellen müssen und sich dessen durchaus bewusst sind. Der Issues Monitor macht deutlich, dass Innovationsthemen wie Digitalisierung, Dezentralisierung, innovatives Marktdesign oder Energiespeicherung rasch an Zugkraft gewinnen, während ein erschwerter Wachstumskontext und neue physikalische und digitale Risiken (Cyberangriffe) zu immer größeren Bedrohungen für die Energiebranche werden. Diese Kernthemen, die heute die Energie-Agenda in aller Welt beherrschen, hatten vor fünf Jahren noch keine große Bedeutung.“
Weitere wichtige Ergebnisse der Studie:
- Die Schwankungen der Rohstoffpreise stellen nach wie vor die kritischste Unsicherheit dar.
- Verlagerungen in den geopolitischen Machtverhältnissen aufgrund des erneuten Fokus auf die Politik der USA, den Brexit und die Zweifel am Zusammenhalt der EU.
- Talentgewinnung und -bindung werden ein Schwerpunkt, während neue Technologien die Energiebranche weiterhin umgestalten.
Die Studie „World Energy Issues Monitor 2017 - Exposing the new energy realities“ (Die Wahrheit über die neuen Energie-Realitäten) veröffentlichte der Weltenergierat jetzt schon im achten Jahr in Folge. Sie bietet eine Momentaufnahme der aktuellen Prioritäten, mit denen sich Führungskräfte im Energiesektor in aller Welt konfrontiert sehen.
Dr. Frei resümierte: „Die Umfrage zeigt in der Tat die Spannungen auf, die sich vor dem Hintergrund der Großen Energiewende abzeichnen. Der Bericht sieht keine Anzeichen dafür, dass sich die derzeitige starke Dynamik im Energiesektor verlangsamen könnte. Die Art und Weise, auf die die verschiedenen Regionen die Herausforderungen und Spannungen, die unser Bericht aufdeckt, angehen wollen, wird die zukünftige Agenda prägen.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Energieverbrauch 2017 leicht angestiegen (4.1.2018)
- BDH und BWP fordern niedrigere Strompreise für Wärmepumpen (16.7.2017)
- Studie: Wind und Sonne bis spätestens 2030 in allen G20-Staaten billigste Stromquellen (5.7.2017)
- REN21: „Erneuerbare Energien weltweit günstigste Energiequelle“ (8.6.2017)
- Eine Frage des Energieausgleichs: Leitfaden zur Energiewende für Kommunen und Stadtwerke (7.6.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Anteil erneuerbarer Energien am Energieverbrauch 2015 in der EU auf fast 17% gestiegen (20.3.2017)
- gora-Studie „Wärmewende 2030“: Fünf Mio. Wärmepumpen, gleichviel Gas, viel weniger Öl (20.3.2017)
- Marktentwicklung Wärmeerzeuger 2016 von Gas und Öl, über Wärmepumpen, bis Biomasse (20.3.2017)
- Umfrage: Hauseigentümer sind weiter investitionsbereit ... und favorisieren eine Badmodernisierung (12.3.2017)
- Roland Berger-Studie: Ölpreis wahrscheinlich längerfristig um 50 Dollar pro Barrel (Bauletter vom 2.3.2017)
- Studie: Der Energiewende droht ab 2021 eine große Delle (Bauletter vom 1.3.2017)
- Studie: Neue Technologien werden Rohstoffnachfrage weltweit senken (Bauletter vom 28.2.2017)
- dena-Gebäudereport: „Sanierungsrate weiterhin viel zu gering“ (6.2.2017)
- Energieverbrauch 2016 insgesamt: mehr Erdgas und Erneuerbare, weniger Kohle und Kernkraft (20.12.2016)
- Zukunftsstudie „Delphi Energy Future“: Erneuerbare Energien setzen sich bis 2040 durch (23.3.2016)
siehe zudem:
- Heizung, Heizungstechnik, regenerative Energie, Stromverbrauch und Heizölpreise auf Baulinks
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