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Studie: Holzfensterreparatur ist bis zu 90% umweltfreundlicher als ein Austausch

(22.12.2022) Früher oder später sind insbesondere Holzfenster sanierungsbedürftig. Ein vollständiger Austausch gegen neue Fenster ist dann für viele die naheliegendste Lösung. Für die Umwelt ist dies jedoch keinesfalls die beste Lösung - das zeigen Untersuchungen der unabhängigen Niederländischen Forschungsagentur CE Delft. Demnach ist eine Reparatur von Fenstern (gerechnet über die gesamte Lebensdauer) eindeutig umweltfreundlicher. Die CO₂-Ein­spa­rung könne bei über 90% liegen.

Die CE Delft hat im Auftrag von Repair Care umfassende Studien zum CO₂-Ausstoß bei der Behebung von Schäden an Holzfenstern durchgeführt. Hierbei wurde die Entstehung von CO₂ bei der Reparatur von Holzfenstern verglichen mit den Werten, die beim Austausch dieser Fenster entstehen. Maarten Bruinsma, Forscher und Berater bei CE Delft, zieht ein deutliches Fazit: „Die Reparatur beschädigter Fenster ist, unter Umweltaspekten bewertet, zwei bis fünfmal vorteilhafter als der Einbau eines neuen Fensters. Auch wenn das Holz am Fenster an gleich mehreren Stellen aufwendig repariert werden muss, erweist sich eine Reparatur dennoch als die bessere Wahl. Wenn das Glas im betreffenden Fenster nicht ersetzt werden muss, schneidet die Reparatur, im Gegensatz zum Austausch, sogar neun bis siebenundzwanzigmal besser ab.“

Repair Care-Produktentwickler Mark Gosens kommentiert: „Für viele, auch für uns, ist das nichts Neues - also dass das Reparieren von Holzschäden für die Umwelt besser ist als ein Austausch. Wir wollten dies jedoch auch gerne wissenschaftlich nachweisen. ... Holzschäden entstehen hauptsächlich im unteren Teil des Rahmens, so dass auch bei stark beschädigten Bauteilen noch ein überwiegender Teil an gesundem Holz vorhanden ist. Die CE Delft liefert uns den Beweis jetzt schwarz auf weiß: Reparaturen sind besser für die Umwelt!“

Reparatur von Holzfensterrahmen (Foto © Repair Care International BV)  

Ökobilanz

Im Rahmen der Studie wurde die LCA-Methode angewandt, bei der der gesamte Lebenszyklus eines Produkts hinsichtlich seiner Umweltauswirkungen durchgerechnet wird. „Wir schauen quasi von der Wiege bis zum Grab, also von der Produktentstehung bis zum Moment, an dem es nicht mehr brauchbar ist oder als Abfall entsorgt wird“, erklärt Herr Bruinsma. In der Studie wurde auf Repair Care-Produkte (reine Reparatur-Epoxide) zurückgegriffen und deren Leistung zum Ausgangspunkt genommen. Alternative Reparaturmittel (wie Polyester oder unreine Epoxide) erreichen nämlich keine vergleichbare  Haltbarkeitsdauer. Die Studie wurde EU-Richtlinien-konform durchgeführt.

Was bedeutet eigentlich eine Reparatur in puncto CO₂-Einsparung? „Überraschend viel“, antwortet Herr Gosens, der dies anhand einer Praxissituation erläutert: „Gehen wir einmal von einem durchschnittlichen Haus in den Niederlanden mit sechs Holzfenstern aus, von denen (erfahrungsgemäß) drei über einen Zeitraum von 25 Jahren repariert werden müssen. Dem gegenüber als Alternative, der Austausch beschädigter Fenster durch neue Holzfenster samt neuer Verglasung. Im Vergleich zum Austausch führt eine Reparatur dabei zu einer CO₂-Einsparung in Höhe von 584 kg CO₂-Äqui­va­lenten (d. h. 98%).“ Beim Austausch durch Aluminium- oder Kunststoff Fenster seien die Einsparungen sogar noch größer, da diese Materialien eine höhere CO₂-Belastung als Holzfenster aufweisen

Weitere Informationen zur Holzfensterreparatur  können per E-Mail an Repair Care angefordert werden.

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