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Deutsches Normungspanel 2023: Energiewende braucht Normen und Standards

(10.7.2023) Normen und Standards leisten einen relevanten und praxisbezogenen Beitrag zur Unterstützung der Energiewende. Das Potential von Normen und Standards ist hierbei noch nicht ausgeschöpft, wie das aktuelle Deutsche Normungspanel 2023 aus 1.800 Unternehmensbeiträgen aufzeigt.

Bild: Deutsches Normungspanel 

Befragung des Deutschen Normungspanels

Für Unternehmen kann die Normung ein strategisches Instrument sein. Bereits in einem frühen Stadium der Produktentwicklung bereiten Normung und Standardisierung den Markt auf das neue Produkt vor.
Die Normungsforschung mit all ihren Facetten – von der Entstehung, über den Prozess bis hin zur Implementierung von Normen – fristet trotz Fortschritte der letzten Jahre im Vergleich zur Innovationsforschung ein Schattendasein. Dies liegt vor allem daran, dass trotz hervorragender theoretischer Aufarbeitung des Themas keine umfassenden empirischen Daten zur Verfügung stehen.
Aus diesem Grund ist ein auf das Engagement der deutschen Industrie und vor allem Forschungsorganisationen fokussiertes Normungspanel aufgebaut worden, das durch eine Online-Befragung sowohl deutscher Unternehmen mit Unterstützung interessierter Industrieverbände und des DIN als auch deutscher Forschungseinrichtungen im Herbst 2012 erstmals realisiert wurde.

Potential der Normung für den Zugang zu bezahlbarer, sauberer Energie

Die Befragung selbst konzipiert das Fachgebiet Innovationsökonomie der Technischen Universität Berlin, welches auch die Daten auswertet und aufbereitet. In die jüngsten Befragung der TU Berlin von Oktober 2022 bis Januar 2023 sind Angaben von rund 1.800 Unternehmen eingeflossen. Das Deutsche Institut für Normung (DIN) und die Deutsche Kommission für Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) unterstützen als nationale Normungsorganisationen das Projekt, das seit 2016 unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) steht.
Schwerpunkt der Studie war der Zugang zu bezahlbarer und sauberer Energie und das Potential der Normung dafür. Die Forscher fanden heraus, dass 58% der befragten Unternehmen bereits erneuerbare Energien beziehen und 40% erneuerbare Energie selbst herstellen. Ein weiteres Ergebnis: Normen werden als notwendig eingeschätzt, um die Industrie bei der Energiewende zu unterstützen, insbesondere im Hinblick auf Transparenz und Vergleichbarkeit. „Die Ergebnisse des Deutschen Normungspanels verdeutlichen den Nutzen der Normung für die Energiewende, zeigen aber auch das noch ungenutzte Potential auf,“ sagt Sibylle Gabler, Mitglied der Geschäftsleitung von DIN. „Um dieses Potential zu heben, braucht es die Mitwirkung aller Stakeholder.“ 

Unternehmen erkennen mehr und mehr die Bedeutung von Normen und Standards

Inzwischen bewerten Unternehmen in der Befragung auch die Bedeutung von Normen für die Aspekte Resilienz und Nachhaltigkeit ähnlich hoch wie für ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die Corona-Pandemie wie auch durch den Klimawandel hervorgerufene Probleme zeigen, wie wichtig für die Wirtschaft die Themen Resilienz und Nachhaltigkeit geworden sind.

Für Michael Teigeler, Geschäftsführer der DKE, ist das Zielbild die All Electric Society, eine Welt die digital vernetzt ist und nachhaltig Strom produziert. „Das Normungspanel zeigt, dass Normen und Standards bei dem Zugang zur Energie und dem Ausbau regenerativer Energien essenziell sind und hier noch Arbeit vor uns liegt.“

Für das Deutsche Normungspanel fragen die Forscherinnen unter Leitung von Professor Dr. Knut Blind regelmäßig danach, welche Bedeutung Normen und Standards für Unternehmen haben. Bis heute flossen die Angaben von 5.000 unterschiedlichen Unternehmen ins Deutsche Normungspanel ein, darunter mehr als die Hälfte der DAX-30-Konzerne sowie viele kleine und mittelständische Betriebe. Die erhobenen Daten helfen unter anderem dabei, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Standardisierung für die Forschung zu gewinnen.

Die bisherigen Ergebnisse sind unter http://www.normungspanel.de einsehbar. 

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