Baulinks -> Redaktion  || < älter 2003/0737 jünger > >>|  

Heizkosten-Vollvergleich des Bundesverbandes der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft

(10.7.2003) Eins ist klar: Schotten würden mit Erdgas heizen. Denn Schotten sind sparsam, und Erdgas ist es auch. Der Beweis: Im "Vergleich der Gesamtkosten verschiedener Systeme zur Heizung und Warmwasserbereitung im Neubau" der Technischen Universität Dresden kommt die Energie aus den gelben Rohren im Einfamilienhausbereich am besten weg.

Entgegen vieler anderer Studien und Vergleiche, die lediglich die Brennstoffkosten berücksichtigen, bezieht die vom Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft e.V. (BGW) in Auftrag gegebene Analyse jeden anfallenden Euro ein – begonnen bei den kapitalgebundenen Kosten wie beispielsweise der Anschaffung des Kessels über die betriebsgebundenen Kosten mit Wartung und Schornsteinfeger bis hin zu den verbrauchsgebundenen Kosten direkt für Energie und Hilfsenergien. Auch die seit Beginn der Energieeinsparverordnung (EnEV) im Jahre 2002 zu berücksichtigenden Mehrkosten für den baulichen Wärmeschutz fallen hier nicht unter den Tisch. Die Ergebnisse stellen den bundesdeutschen Durchschnitt dar.

Heizkosten, Erdgas, Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft

Bezogen auf ein frei stehendes, neu gebautes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche müssten die Bewohner jährlich 2.146 Euro für Heizung und Warmwasserbereitung durch einen Erdgas-Brennwertkessel ausgeben. Das ist mit Abstand der beste Wert. Bei Öl wurde zum Vergleich die billigste und dadurch am Markt meistverkaufte Variante herangezogen: der Niedertemperaturkessel. Mit 3.020 Euro pro Jahr liegt dieser aber deutlich über der Erdgas-Heizungsanlage, der Heizöl-Brennwertkessel schneidet durch seine hohen Investitionskosten noch schlechter ab.

Zwar ist Heizöl bei den verbrauchsgebundenen Kosten jährlich noch gut 100 Euro günstiger als Erdgas, doch dann ist es mit der flüssigen Herrlichkeit auch schon vorbei: Bei den kapitalgebundenen Kosten ist Gas etwa 320 Euro billiger, bei den betriebsgebundenen Kosten sind es noch mal 138 Euro. Den Löwenanteil des Preisunterschiedes machen allerdings die Mehrkosten für den baulichen Wärmeschutz aus. Hier erfüllt Erdgas die Vorgaben der EnEV, weshalb keine zusätzlichen Dämmungen notwendig sind. Bei Öl hingegen kommt man um diese Investition nicht herum: Das schlägt mit 528 Euro zu Buche. Macht in Summe knapp 900 Euro im Jahr Einsparung durch Erdgas.

Auch andere Heizenergien wurden im BGW-Vergleich berücksichtigt. Fernwärme (jährlich 2.398 Euro) ist allerdings weniger relevant, da sie ausschließlich lokal begrenzt angeboten wird und ein Vergleich mit Erdgas daher eher theoretisch bleibt. Holzpellet-Kessel (3.999 Euro) werden wie die Elektro-Wärmepumpen (3.254 Euro) relativ selten eingesetzt. Keiner dieser drei Kandidaten kann Erdgas preislich das Wasser reichen.

Diesen Vergleich stellte die TU Dresden auch für Reihenhäuser sowie Sechs- und Zwölf-Familien-Häuser an. Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich in der Rubrik Studien unter bgw.de/mm-erdgas. Das komplette Werk ist für 17,34 Euro bei der Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (wvgw), Josef-Wirmer-Straße 3, in 53123 Bonn zu erwerben.

siehe auch:

ausgewählte weitere Meldungen:

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH