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Passiv oder aktiv: Rückstaulösungen halten Keller & Co. trocken

(10.7.2003) Die öffentliche Kanalisation ist für eine bestimmte Regenmenge ausgelegt, die auf langjährigen Messungen und statistischen Auswertungen beruht. Fallen Niederschlagsmengen unerwartet hoch aus, sind die Misch- und Regenwasserkanäle nicht selten überlastet, meldet ACO Passavant Gebäudeentwässerung. Die Folge: Das Abwasser sucht sich einen anderen Weg und dringt über das Rohrleitungssystem bzw. alle ungesicherten Öffnungen wie Bodenabläufe oder WCs in den Bereich der Grundstücksentwässerung ein - so lange, bis sich dort die gleiche Wasserspiegelhöhe einstellt wie im öffentlichen Kanal.

Für die Rückstaugefährdung von Grundstücksbereichen ergibt sich daraus eine bestimmte Höhe, unter der besondere Maßnahmen gegen das Zurückdrücken von Kanal-Abwasser in die angeschlossenen Leitungen zu treffen sind. Diese Höhe wird Rückstauebene genannt. Nach DIN EN 12056-1 und DIN 1986-100 gilt als maßgebende Rückstauebene die Höhe der Straßenoberkante über der Anschlussstelle der Grundstücksentwässerungsleitung an die öffentliche Kanalisation, wenn keine anderen Angaben vorliegen. Wie das Philippsthaler Unternehmen weiter erklärt, müssen alle Räume oder Flächen unterhalb dieser Ebene, die mit Entwässerungs- bzw. Sanitärgegenständen ausgestattet sind, wirkungsvoll gegen Rückstau aus der öffentlichen Kanalisation gesichert werden - und zwar individuell vom Hausbesitzer. Entstehen Schäden, können die Kommunen nicht zur Rechenschaft gezogen werden, denn Rückstauschutz ist Eigentümersache und damit ein wichtiger (Gewährleistungs-)Fall auch oder gerade für Architekten, Planer und Installateure.

Der Spezialist für Gebäudeentwässerung hat das selbst für Experten sehr komplexe Thema jetzt in einer Checkliste zusammengefasst. Danach wird der erforderliche Schutz gegen Rückstau je nach Lage der Ablaufstelle zum Kanal, ihrer Nutzung und der Art des Abwassers ermittelt und durch den Einbau von Passiv- bzw. Aktiv-Rückstausicherungen erzielt:

Passiv schützen

Hat die Ablaufstelle ein Gefälle zum öffentlichen Kanal, setzt man je nach Art des Abwassers automatische Rückstausicherungsanlagen gemäß DIN 19578 und DIN EN 13564 bei fäkalienhaltigem Abwasser bzw. Rückstauverschlüsse gemäß DIN 1997 und DIN EN 13564 bei fäkalienfreiem Abwasser ein. Voraussetzung dafür ist, dass während eines Rückstaus auf die Entwässerung über diese Ablaufstellen verzichtet werden kann. Das trifft zum Beispiel auf Waschküchen, Keller- oder Hobbyräume zu. Um sie gegen das unliebsame Nass zu schützen, empfiehlt ACO Passavant u. a. den Einbau des wartungs- und bedienfreundlichen Modells JUNIOR K mit integriertem Rückstauverschluss. Der Bodenablauf aus Kunststoff verfügt serienmäßig über einen seitlichen Zulauf zum Anschluss an alle gängigen Abflussrohre. Geruchsverschluss und Rückstaueinheit sind getrennt. Ein leicht herausnehmbarer Rost mit Griffmulde und schnell demontierbare Einbauteile sowie ein teleskopisch verstellbares Aufsatzstück mit Auszugsbegrenzung zählen ebenfalls zu den Pluspunkten der Baureihe für den passiven Schutz gegen Rückstau, so der Hersteller.

Aktive Sicherung

Kann während des Rückstaus nicht auf die Entwässerung verzichtet werden, oder liegen die Ablaufstellen tiefer als der öffentliche Kanal, werden Abwasserhebeanlagen für fäkalienfreies Abwasser oder aber Fäkalienhebeanlagen eingesetzt wie die MULI-STAR. Die aktiv vor Rückstau sichernde Kleinhebeanlage ist auf die Entwässerung von Einfamilienhäusern (Typ "mono") bzw. als Doppelanlage auf die Entwässerung von Mehrfamilienhäusern oder Bürogebäuden (Typ "duo") spezialisiert. Wie es weiter heißt, eignet sie sich besonders für die Förderung von fäkalienhaltigem Schmutzwasser mit Dickstoffen aus Toiletten-, Wasch- und Duschräumen unterhalb der Rückstauebene. Die Baureihe wird frei und damit kostengünstig aufgestellt und kann eine Förderhöhe von 1,5 bis 6 Meter überbrücken. Die Fördermenge beträgt dabei 47 bis 16,9 Kubikmeter pro Stunde.

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